Das Ende der Nachkriegszeit

Diese spannende Analyse von Michael Prüller gab es in der gestrigen Ausgabe der Tageszeitung „Die Presse“ zu lesen. Unter anderem heißt es darin: „Die Kultur des gemütlichen Stillstands und des bequemen Vermeidens jeglicher Konfrontation, die das Österreich der vergangenen Jahrzehnte geprägt hat, bröckelt an allen Ecken und Enden.“ „Die Menschen sind dabei, sich neue geistige … Weiterlesen

Erwachsenwerden

Kein Arbeitsgang bringt Übergang von der Junganlage zum „erwachsenen“ Weingarten so auf den Punkt, wie das erste Wegbrechen der Triebe am neu formierten Rebstamm. Bis dahin verhalten sich  jungen Stöcke anders als ihre älteren Kollegen und genießen deshalb auch eine altersspezifische Sonderbehandlung. Während nämlich schon aus zweijährigen Rebstämmen nur noch einzelne grüne Triebe sprossen, treiben bei … Weiterlesen

Intervitis Vienna

Intervitis 1

Am vorletzten Wochenende ging der Wiener Ableger der Weinbau- und Kellertechnikmesse Intervitis über die Bühne.

Obwohl nur einen Bruchteil so groß wie das Stuttgarter Original  ist so eine Veranstaltung fast vor der Haustür für sehr viele österreichische Weinbauern natürlich ein Pflichttermin. Dem Sprachengewirr auf der Messe nach, nützten aber auch viele Kollegen aus den nord- bis südöstlichen Nachbarländern die Gelegenheit, sich zu informieren.

Während die Messe in Sachen Kellertechnologie einen guten Überblick bot, war der Weinbau heuer zumindest für mein Gefühl relativ schwach vertreten. So fehlten z.B. die meisten Traktorenhersteller bzw. -importeure, die normalerweise sehr viel Aufmerksamkeit nicht nur der jüngsten Messebesucher auf sich ziehen.

Da wir aber ohnehin gut motorisiert sind, richtete sich meine Aufmerksamkeit sowieso auf ganz andere Bereiche.

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Nüchtern betrachtet

 Foto: steve.haider.com

Natürlich enthält mein Bericht über eine Studie, die festgestellt hat, dass Weininteressierte weniger mit alkoholärmeren Weinen anfangen können ein wenig Polemik und ein gehöriges Maß an Provokation.

Wie durchaus zurecht in den Kommentaren kritisiert, ist die Untersuchung nicht wirklich repräsentativ und steht wohl auch methodisch auf schwachen Beinen.

Völlig von der Hand zu weisen ist der Gedanke, dass Weinfreaks sich mit leichten Weinen schwerer tun meiner Meinung nach aber trotzdem nicht. Auch wenn manche Weinprofis sogar behaupten, niemand wolle die dicken Brummer wirklich.

Mehrere Alltagsbeobachtungen legen nämlich eher das Gegenteil nahe:

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Stehen Weinfreaks auf Prozente?

Foto: ÖWM/Faber

Seit einigen Jahren gibt es einen deutlichen Trend zu höheren Alkoholwerten im Wein, der (nicht nur) meiner Meinung nach weniger mit dem Klimawandel, als mit einem bewußten Einsatz der Prozente als Stilmittel zu tun hat.

Natürlich bestreitet jeder private und professionelle Weinfreak, der auf sich hält, den Alkoholbomben mitunter einen kleinen Bonus bei der Beurteilung zu geben. Gelten doch vor allem ahnungslose Weinbanausen als „Wuchttrinker“.

Liest man hingegen den Bericht der Sensorik-Spezialistin Eva Derndorfer in der akutellen Print-Ausgabe der Zeitschrift „Der Winzer“ über zwei französische Studien, könnte man freilich zu einem ganz anderen Schluß kommen.

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Trocken

Wenn Landwirte und Weinbauern übers Wetter reden, tun sie das nicht unbedingt, weil es ihnen an Gesprächsthemen mangelt. Aber auch mit Jammern haben unsere meteorologischen Betrachtungen in der Regel weniger zu tun, als meiner Berufsgruppe manchmal unterstellt wird. Das Wetter prägt einfach viele unserer Entscheidungen und Arbeiten, und wird – auch wenn man es nicht ändern … Weiterlesen

Bodenständige Betrachtungen (2)

Naturbegrünung

Wie in Teil 1 beschrieben brachte oder beschleunigte das Förderprogramm der integrierten Produktion ab 1995 in vielen Betrieben ein Umdenken in Sachen Bodenbearbeitung.

Die erste und einfachste Modifikation dabei war der Verzicht auf eine großflächige Bodenbearbeitung nach der Lese, um zumindest über die Wintermonate und im Frühjahr das Wachstum von Kräutern und Gräsern im Weingarten zuzulassen.

Spätestens dabei stellte sich allerdings heraus, dass die Böden mancher Betriebe durch das jahrzehngelange penible Offenhalten bereits so viel Fruchtbarkeit verloren hatten. Nicht selten entwickelt sich trotz des Verzichts auf die Bearbeitung nur eine sehr spärliche und lückenhafte Gründecke.

Betriebe denen ihr Boden auch schon vor dieser Wende am Herzen lag, haben hingegen in der Regel kein Problem, mit dem spontanen Naturbewuchs eine geschlossene Begrünung zustande zu bringen.

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Bodenständige Betrachtungen (1)

Offener Boden

Obwohl der Boden wahrscheinlich das größte Kapital des Weinbauern ist, wird er von manchen weder als solches verstanden, noch gewürdigt, oder gar bewußt gehegt und gepflegt.

Das liegt auch (aber bei weitem nicht ausschließlich) daran, dass der Boden selbst und seine Bewirtschaftung eine ziemlich komplexe Sache darstellt. Ersteres habe ich bereits in meiner Serie „Pedologische Sprachverwirrung“ versucht, zu erklären, weshalb sich die nächsten Beiträge die Bearbeitung der Erde drehen werden.

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Aus dem Archiv: Berater im Weinbau

Angeregt durch diese Diskussion habe ich mein Archiv durchforstet, und diese zwei Beiträge vom April 2007 zum Thema Beratung im Weinbau gefunden, die auch heute noch Gültigkeit haben. Zwar haben wir unsere damalige Zusammenarbeit mit einem ständigen Berater mittlerweile beendet, da sich unter anderem gezeigt hat, dass der Beratungseffekt mit zunehmender Dauer abnimmt, weil man … Weiterlesen

Wir pflügen und wir streuen

Aussaat von Luzerne zur Bodengesundung

In einem reinen Weinbaubetrieb wie dem unseren hat man nicht so oft mit der Saatbettvorbereitung und dem Aussäen zu tun. Umso mehr wird einem bewußt, welches Know-How hinter diesen „klassischen“ bäuerlichen Arbeiten steckt, wenn man sich einmal selbst daran versucht.

Nach einem ersten (bislang erfolgreichen) Testlauf im Vorjahr in unserer Junganlage am Goldberg haben wir in den letzten Tagen verschiedene Sämereien auf mehrere entsprechend vorbereitete Parzellen gestreut.

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Jetzt ist er da

Etwas schneller als hier erwartet hat vergangene Woche der Frühling Einzug in unsere Weingärten gehalten. Die Mandelbäume blühen seit einigen Tagen und ihr Nektar findet dankbare Abnehmer. Im Vergleich dazu sind die Weinreben richtige Langschläfer. Sie erwachen erst ganz langsam aus ihrer Winterruhe und vergießen im Moment die eine oder andere Träne über das Ende ihrer … Weiterlesen

Nicht ganz falsch

Foto: steve.haider.com

Während der Jahrgang 2010 mancherorts schon sehr früh in Grund und Boden geschrieben wurde, war ich von Anfang an eigentlich recht zufrieden mit der Qualität der letzten Ernte. Langsam zeigt sich (mitunter an Kleinigkeiten), dass das wohl durchaus berechtigt ist.

So waren zum Beispiel vor ein paar Tagen zwei Weinhändler im Rahmen ihrer ausgiebigen Verkostungstour durch zahlreiche heimische Keller auch bei uns, und beide waren sowohl von den weißen wie auch den roten 2010ern sehr angetan.

Wie es scheint, ist der letzte Jahrgang in unserem Betrieb etwas besser ausgefallen, als bei dem einen oder anderen Kollegen. Und da wir im Keller (bis auf die eine oder andere eigentlich nur geringfügige Entsäuerung) kaum etwas anderes gemacht haben, als unser übliches Minimalprogramm, bleibt wohl nur der Weingarten als Ursache.

Interessanterweise haben wir aber 2010 auch dort keine jahrgangsbedingten Überstunden geleistet, sondern unseren Reben lediglich die gleiche sorgfältige Pflege angedeihen lassen wie immer.

Natürlich hat da und dort der natürliche Ausünnungseffekt durch den geringen Traubenansatz und die schlechte Blüte geholfen, aber mein Erklärungsansatz für unser Jahrgangsphänomen 2010 ist trotzdem ein anderer:

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Haben Weinpräsentationen eine Zukunft?

Diese spannende Frage stellt Winzerkollege Armin Kobler aus Südtirol hier in seinem Blog. Und da sich meine Erfahrungen nicht all zu sehr von den seinen unterscheiden, bin ich ebenso an sachdienlichen Kommentaren von Ausstellern und Besuchern klassischer Weinpräsentationen interessiert, wie  Armin. Hier geht es direkt zur Diskussion…

Weinrallye #43: Riesling Spätlese

WeinrallyeHeute ist wieder Wein(blog)rallye-Tag, und alle deutschsprachigen Genussblogger, die Lust dazu haben, befassen sich auf Vorschlag von Weinkaiser mit der seiner Meinung nach Königsklasse des deutschen Weines, der Riesling Spätlese.

Während das Thema die deutschen Bloggerkollegen zu einer wahren Flut an Beiträgen schon im Lauf des Tages angespornt hat, tut man sich als Österreicher einigermaßen schwer damit. Schließlich hat es der deutsche Wein nirgendwo auf der Welt schwerer, als bei uns, und dementsprechend schwierig ist er zu bekommen.

Zum Glück ergab sich aber vor ein paar Wochen als Folge dieses Beitrages ein Weintausch mit Moselwinzer und Blogger Harald Steffens, der meine Bestände an deutscher Riesling Spätlese von null auf  zwei Flaschen geradezu explodieren ließ.

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Blindverkoster sind auch nur Menschen (11)

Foto: steve.haider.com

Auch die geübtesten (Blind-)Verkoster sind nur Menschen. Und den besten von ihnen ist immer bewußt, dass irren zum Menschsein dazugehört und es in (Wein-)Geschmacksfragen niemals eine richtige, eine alleingültige Meinung geben kann.

Verkostungserlebnisse, die mich daran erinnern, zählen deshalb zu meinen wichtigsten Erfahrungen:

Gut gehalten

Im Sommer 1994 war ich mit dem Absolventenverband meiner Weinbauschule knapp zwei Wochen in Kalifornien unterwegs und habe dabei zahlreiche Weingüter besucht.

Nicht zuletzt weil der Dollar damals günstig stand, war mein Koffer beim Heimflug um 10 Flaschen der besten Weine Kaliforniens aus den Jahrgängen 1989 und 1990 schwerer.

Diese Trophäen wollten natürlich im richtigen Rahmen präsentiert werden, und deshalb begann ich schon bald nach der Reise mit der Planung einer großen Blindprobe im Frühjahr 1995. Auch mein erster selbstvinifizierter Wein, ein Cabernet Sauvignon 1993, der damals noch im Faß lag, sollte natürlich unbedingt dabei sein.

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Jahrgangsbetrachtungen

Haider 76 bearbeitet

Nach dem ohrenbetäubenden Schweigen zur Qualität des Jahrgangs 2010 im vergangenen Herbst gibt es mit dem Anlaufen der alljährlichen Weinpräsentationen jetzt auch offizielle Stellungnahmen mit Winzer-Statements zur letzten Ernte.

Diese fallen naturgemäß einigermaßen zurückhaltend aus, und es ist durchaus verständlich, wenn manche nach den regelmäßigen und mitunter überzogenen Jubelmeldungen der letzten Jahre darin zwischen den Zeilen einen miserablen Jahrgang zu erkennen glauben.

Trotzdem sollte man es sich nicht zu einfach machen, und den Jahrgang allein aufgrund der „Papierform“ in Gestalt von Wetterdaten und Analysenwerten schon von Beginn an in die unterste Schublade stecken.

Wie beim einzelnen Wein ist die Frage der Qualität nämlich auch für einen gesamten Jahrgang oft gar nicht eindeutig zu beurteilen.

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Hin und her

Das Öffnen des Faßtürls

In den letzten Tagen war ich mit den Rotweinen des Jahrgangs 2010 beschäftigt. Seit dem ersten Abziehen im November nach dem biologischen Säureabbau sind auch die feineren Trubteilchen nach unten gesunken und haben ein mehr oder weniger kompaktes Depot am Boden der Fässer gebildet.

Weil die abgestorbenen Hefezellen sehr viel Sauerstoff binden, und dadurch die Reifung der Rotweine behindern können, habe ich die weitgehend klaren Weine aus den Fässern gepumpt, diese anschließend gereinigt und die Roten danach wieder zurück in „ihr“ Faß befördert.

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Langer Winter

Nach einer beinahe frühlingshaften Phase von Ende Jänner bis Mitte Februar hat uns der Winter seit einigen Wochen wieder fest im Griff. Während ich 2007 und 2008 schon in der zweiten Februarhälfte von der Mandelblüte berichten konnte, ist dieses wunderschöne Naturschauspiel heuer auch Mitte März noch lange nicht in Sicht. Damit ähnelt 2011 den Jahren 2009 und … Weiterlesen

Rebschnitt und Rückblick

Nach dem Abschluß des Rebschnitts in den Ertragsweingärten ist jetzt auch unsere Junganlage am Goldberg dran, deren ganze Entstehungsgeschichte man in dieser Beitragskategorie nachlesen kann. Wie hier berichtet, konnten wir ja bereits nach dem kräftigen Wachstum im Pflanzjahr vergangenen März bei vielen Reben einen Stamm formieren. Das ist freilich nur sinnvoll, wenn man dabei klare Prioritäten setzt … Weiterlesen

Stein und Wein

Stein und Wein

Nachdem das Signalwort „Terroir“ soweit abgedroschen wurde, dass es mittlerweile auch schon auf dem Rücketikett jedes zweiten Billigweins aufscheint, hat die Weinszene einen neuen Modebegriff gefunden: Mineralität im Wein.

Wie ich bei zwei völlig unterschiedlichen Verkostungen in der letzten Zeit erleben durfte, gibt es zwar mitunter eine gewisse Übereinstimmung, welche Weine denn mineralisch schmecken, und welche nicht. Die Definition dieses Eindrucks könnte aber von Verkoster zu Verkoster unterschiedlicher nicht sein.

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Blindverkoster sind auch nur Menschen (10)

Foto: ÖWM-Griesch komprimiert

Auch die geübtesten (Blind-)Verkoster sind nur Menschen. Und den besten von ihnen ist immer bewußt, dass irren zum Menschsein dazugehört und es in (Wein-)Geschmacksfragen niemals eine richtige, eine alleingültige Meinung geben kann.

Ein schönes, wenn auch nicht unbedingt angenehmes Beispiel dafür, dass man Verkostungsergebnisse nicht (immer) all zu ernst nehmen sollte, fand ich in der aktuellen Ausgabe des Weinmagazins Vinaria.

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Urlaub

Nachdem der Rebschnitt schon recht weit fortgeschritten ist, nütze ich die Semesterferien für ein paar Tage Urlaub in den Bergen. Damit ich nach meiner Rückkehr nicht im Spam ersticke, ist die Kommentarfunktion bis dahin deaktiviert. Leider werde ich nicht an der vom Fabio-Weinblog betreuten Weinrallye teilnehmen können, aber ich freue mich schon auf die Beiträge … Weiterlesen

Rebkleinod von Vandalen zerstört

Wie der ORF hier berichtet, wurde in St. Georgen bei Eisenstadt ein rund 500 Jahre alter Weinstock von unbekannten Tätern mutwillig zerstört. Diese Nachricht ist besonders traurig, weil es sich dabei mit ziemlicher Sicherheit um den letzten Stock des lange gesuchten zweiten Elternteils der Sorte Grüner Veltliner gehandelt hat. Die heruntergekommene Pflanze war, wie hier vor eineinhalb … Weiterlesen

Es hat nicht sollen sein

Quelle: gis.bgld.gv.at

Die Mörbischer Weingärten sind extrem kleinstrukturiert und auf Parzellen von durchschnittlich (geschätzten) 1500 m2 aufgeteilt. Die allermeisten Grundstücke sind nur wenige Meter breit, dafür aber mitunter mehrere hundert Meter lang.

Als meine Eltern die Betriebe ihrer Eltern übernommen haben, waren die knapp 10 Hektar auf rund 60 Weingärten im Umkreis von etwa 4 km verteilt.

Diese besondere Situation hat mehrere Ursachen: Im Burgenland als Teil der ungarischen K.u.k.-Hälfte wurde der Besitz eines Verstorbenen gleichmäßig auf alle Nachkommen aufgeteilt, während im österreichischen Teil oft nur der älteste Sohn einen Bauernhof erben durfte, und die Geschwister mehr oder weniger finanziell abgefunden wurden.

Da Weingartenflächen immer schon begehrter waren, als Ackerflächen, wurden diese bei der Betriebsübergabe (der Länge nach) geteilt. Damit wurde der Gerechtigkeit genüge getan, und jedem ein Stück jeder Parzelle vermacht.

Und weil Mörbisch in den 100 Jahren nach der Bauernbefreiung Mitte des 19. Jahrhunderts einen enormen Bevölkerungszuwachs erlebt hat, gab es immer sehr viele Erben und dementsprechend viele (und immer kleiner werdende) Teilparzellen.

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Die Angst vor dem Markt

Junge Reben am Goldberg

Neben den Auswirkungen auf die Weinbereitung und die grundlegende Reform des Bezeichnungsrechtes stand die ebenfalls mit der EU-Weinmarktordnung beschlossene Abschaffung der Pflanzrechte im Jahr 2015 bisher weitgehend im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung.

Während derzeit alle Weinbauflächen in manchen Südländern eher schlecht als recht eu-weit katalogisiert sind, und nur Grundstücke mit Reben bepflanzt werden dürfen, auf die ein Pflanzrecht eingetragen ist oder von anderer Stelle transferiert wurde, soll die Errichtung neuer Weingärten in wenigen Jahren keiner Beschränkung mehr unterliegen.

Diese Bestimmung wurde offenbar von liberalen Kräften bei den Verhandlungen zur Weinmarktreform durchgesetzt, während die konservative Gegenseite gleichzeitig ein groß angelegtes und finanziertes Rodungsprogramm zur Überschußbekämpfung in das Papier reklamiert hat.

Dass die geförderte Rodung durch eine Abschaffung der Flächenregulierung ein paar Jahre später wohl weitgehend wieder wettgemacht werden wird, und die Prämien deshalb hinausgeschmissenes Geld kaum längerfristig wirksam sein werden, fällt unter EU-Verhandlungslogik.

Vielleicht haben die Gegner der Liberalisierung damals aber auch schon spekuliert, die Rebflächenliberalisierung noch vor ihrem Inkrafttreten zu Fall bringen zu können. Auf jeden Fall haben sie rechtzeitig vor der geplanten Evaluierung der Weinmarktordnung im kommenden Jahr begonnen, mit allen Mitteln dagegen Stimmung zu machen.

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Born Digital Wine Awards

Nachdem sie mit dem organisieren der European Wine Bloggers Conference (EWBC) offenbar nicht ausgelastet sind, haben sich Gabriella und Ryan Opaz und Robert McIntosh für 2011 eine weitere Weinblog-Initiative ausgedacht. Mit den Born Digital Wine Awards wollen sie Online-Weinpublikationen einen größeren Stellenwert verleihen und haben dazu gleich im ersten Jahr nicht nur eine tolle Jury von … Weiterlesen

Weinrallye #41: Die Zusammenfassung

WeinrallyeTrotz etwas kurzfristiger Ankündigung nach dem Ausfall des ursprünglichen Gastgebers und einem wahrscheinlich nicht ganz einfachen Thema haben sich 12 Blogger-Kollegen an der Jänner-Etappe beteiligt und am vergangenen Freitag über ihre Erfahrungen mit zwei bis fünf Jahre alten Weinen berichtet.

Einer der ersten war, zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, Robert von lamiacucina. Er nutzte die Weinrallye, um seine Bestände an Petite Arvine 2007 zu sichten und hat festgestellt, dass bei zumindest zwei der drei verkosteten Weine keine Eile mit dem Austrinken der noch lagernden Flaschen besteht. Ganz nebenbei kann man in seinem Beitrag auch einiges über diese alte Schweizer Rebsorte und ihre Renaissance erfahren.

Wolf vom Blog Hausmannskost scharrte mit seinem Beitrag schon Tage vor der Rallye in den Startlöchern. Er betitelt seinen Beitrag „Eichen-Sandwich“ und berichtet darin über eine faßgereifte Cuvée aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon. Weil die nicht nur gut schmeckt, sondern auch gut aussieht, konnte er sie bereits einmal in eine Weinrallye einbauen.

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Weinrallye #41: „Sandwich-Weine“

WeinrallyeNachdem der für die Jänner-Etappe vorgesehene Veranstalterblog leider verhindert ist, habe ich dem Winzerblogger und Weinrallye-Begründer Thomas Lippert kurzfristig angeboten, diese Ausgabe zu übernehmen. Alle deutschsprachigen Genussblogs, die Lust dazu haben berichten heute über das von mir in Absprache mit Thomas vorgegebene Thema „Sandwich-Weine“.

Konkret geht es dabei um jenes Reifestadium von Wein, das zwischen der von Frucht und Frische geprägten Jugend und dem noblen Charme des Alters liegt. Oder in Zahlen gegossen um Weine, die mindestens zwei, aber nicht älter als fünf Jahre sind.

Pinot blanc 2006

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