Traubenreife aktuell

Nach einem Kurzgastspiel bei unserem Vertriebspartner in Tirol war ich heute wieder in den Weingärten unterwegs und habe folgende Zuckerwerte ermittelt: Grüner Veltliner Ried Birnheide: +14°KMW kühle Lage, hoher Ertrag Zweigelt Ried Haderwald: 16,5°KMW kühle Lage, junger Weingarten Pinot blanc Ried Haderwald: +14 bis -16°KMW kühle Lage, Unterschiede in Alter, Rebmaterial, Erziehung und Ertrag Zweigelt … Weiterlesen

Für die wenigen, die es noch nicht wissen…

…stellt die aktuelle Werbeaussendung einer heimischen Weinhandelskette zur Sicherheit noch einmal ultimativ klar, dass in Sachen österreichischer Rotwein …der Jahrgang 2006, … ja bekanntlich der beste seit 1999 ist. Dafür bin ich wirklich dankbar, denn ich hatte bislang immer gedacht, 1999 wäre weit weg von der Spitze, und 2002 und 2004 wären beim Blaufränkisch sowie … Weiterlesen

Hoch(druckgebiets)stimmung

Cabernet Sauvignon Ende August 2008

Einige Tage mit schönem Spätsommerwetter liegt hinter uns, und die Wetterprognosen versprechen, dass das dafür verantwortliche Hochdruckgebiet auch bis in die nächste Woche hinein wetterbestimmend bleibt.

Temperaturen von gut 25°C und Sonnenschein sind genau das, was unsere Trauben jetzt brauchen. Es scheint fast so, als hätten sie auf die erste anhaltende Schönwetterperiode dieses Sommers gewartet, um das bisher Versäumte nachzuholen.

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Besonders anders

Es gehört zu den schönsten, zugleich aber auch zu den schwierigsten Seiten meines Berufes, dass kein Jahrgang dem anderen gleicht. Natürlich gibt es immer wieder gewisse Parallelen: 2003 wirkt wie eine Steigerungsform von 2000 und beide scheinen sich 1994, 1992, 1990 und 1983 zum Vorbild genommen zu haben. Und auch auf der feuchteren Seite läßt … Weiterlesen

Pedologische Sprachverwirrung (4)

Die Körnchengröße

Der Hauptbestandteil jedes Bodens sind Mineralkörnchen verschiedener Größenordnung. Unter 0,002 mm spricht man dabei von Ton, zwischen 0,002 und 0,063 mm von Schluff und zwischen 0,063 und 2 mm von Sand. (Darüber spricht man von Kies, Steinen, Geröll etc.)

Je nach Anteil der einzelnen Fraktionen bezeichnet man Böden nach ihrer Körnchengröße z.B. als sandigen Ton, als tonigen Sand, etc. aber auch als Lehm bzw. lehmigen Sand etc., wobei Lehm an sich eine Art Mittelstellung zwischen Sand, Ton und Schluff einnimmt.

In manchen Fällen gibt es einen relativ engen Zusammenhang zwischen Ausgangsmaterial, Entstehungsgeschichte und Körnchengröße (der schluffreiche Löss ergibt natürlich schluffige Böden). Meist ist die Größenverteilung der Mineralpartikel aber relativ unabhängig von den beiden anderen Bodencharakteristika und es gibt daher z.B. sehr sandige Schwarzerden ebenso wie stark lehmige oder gar tonhaltige.

Die Anteile der einzelnen Partikelgrößen und deren besondere Eigenarten (z.B. der Aufbau der Tonminerale) haben einen wesentlichen Einfluß auf die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit des Bodens und damit auf dessen Bearbeitbarkeit und auf Weinqualität -stil. Darüber hinaus ist die Körnchenverteilung für die Durchlüftung des Bodens enorm wichtig und damit indirekt auch für dessen Temperatur.

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Mal wieder Glück gehabt

Eigentlich bereitet uns heuer schon jeder einzelne Regentropfen, der noch vor der Ernte fällt, große Sorgen. Aber in einem Sommer mit zwei- bis dreimal so viel Regen wie üblich, wird man als Weinbauer bescheiden und freut sich schon, wenn es einmal fünf oder sechs Tage hintereinander nicht regnet. Und wenn es, wie in der vergangenen … Weiterlesen

Der gläserne Wein (9)

In dieser Serie stelle ich, wie im ersten Beitrag angekündigt, jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Schwefeldioxid (SO2)

Wie in Teil 3 bereits beschrieben, kommt bei uns bei Most und Maische SO2 nur fallweise in Form von Kaliumpyrosulfit als Oxidationsschutz zum Einsatz. Im fertigen Wein ist SO2 hingegen (für den von uns und den allerallerallermeisten Kellermeistern weltweit angestrebten Weinstil) ein unverzichtbarer Zusatzstoff.

Obwohl Kaliumpyrosulfit auch im Wein funktioniert, bevorzugen wir für die Weinschwefelung reines SO2, das unter Druck verflüssigt wurde und in speziellen Gasflaschen erhältlich ist.

Neben dem „natürlichen“ Wasser, (fallweise) der zu Alkohol vergorenen Saccharose und (fallweise) den aus dem Barrique gelösten Holzinhaltstoffen, ist SO2 de facto der einzige „künstliche“ Zusatzstoff, der in unseren „fertigen“ Weinen enthalten ist. Alle anderen in dieser Serie beschriebenen bei uns verwendeten Substanzen werden im Zuge des Ausbaues und der Filtration wieder aus dem Wein entfernt.

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Tage wie dieser

Trocken, sonnig, 27°C Tag- und 20°C Nachttemperatur und leichter Wind! Sechs solche Wochen und der Jahrgang 2008 wäre perfekt. Da Perfektion aber unnatürlich ist, nehmen wir das Wetter so abwechslungsreich wie es kommt. Und versuchen wie immer das Beste daraus zu machen.

Eigenständig, anspruchsvoll und trinkfreudig

Ich war noch nie ein besonderer Freund der Bewertung von Wein mit Punktesystemen. Das hat zwar nichts damit zu tun, dass unsere Weine in den Fachmedien des Öfteren wohlwollend beschrieben, aber nur sehr selten mit den ganz hohen Punktewerten versehen werden. Aber es erleichtert den Umgang mit dieser Zwiespältigkeit ungemein. Was brauche ich Punktebewertungen, wenn … Weiterlesen

Schwarz auf weiß

Die Regenmengen des heurigen Sommers sind bisher so außergewöhnlich, dass sie sich wie ein roter Faden durch meinen Blog ziehen. Seit Anfang Juni sind (gefühlt) noch keine drei Tage in Folge ohne (sehr oft sehr ausgiebigen) Regen vergangen. Dabei regnet es aber nicht nur weit mehr, als gewöhnlich, es ist (anders als in einem „normalen“ … Weiterlesen

Pedologische Sprachverwirrung (3)

Entstehungsgeschichte und Bodenschichtung

Die eigentliche (pedologisch richtige) Benennung der Bodentypen bezieht sich auf die Entstehungsgeschichte und die Schichtung. Man spricht dabei zum Beispiel von Schwarz- (Tschernosemen) und Braunerden, von Ranker, Rendzina und so weiter.

Hauptunterscheidungsmerkmal ist die Art und Anzahl der unterschiedlichen Bodenhorizonte (Schichten). Bei Böden mit AC-Schichtung liegt eine mehr oder weniger (dicke) humose Oberbodenschicht (der A-Horizont) direkt auf dem Ausgangsmaterial der Bodenbildung (dem C-Horizont) auf.

Während Ranker und Rendsina relativ karge und seichtgründige Böden aus kalkfreiem bzw. kalkreichem Ausgangsgestein sind, ist die Schwarzerde von einem äußerst tiefgründigen und fruchtbaren Oberboden geprägt.

Braunerden verfügen im Unterschied zu AC-Böden über einen Übergangsbereich (den B-Horizont) zwischen Oberboden und Ausgangsmaterial, der durch eine weitere Verwitterung (Verbraunung) zum Beispiel von Ranker entsteht.

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