Analytisches Desaster

pH-Wert des Neuburgermostes 2009

Neben der Verkostung ist die analytische Kontrolle die zweite Entscheidungsgrundlage für den Umgang mit Trauben, Most und Wein. Nicht umsonst messe ich nicht nur vor der Ernte sondern auch gleich nach der Pressung den Zuckergehalt (in Form des Mostgewichtes), die Säure und den pH-Wert.

Später kommt dann noch die regelmäßige Analyse des SO2-Gehaltes und die Säureabbaukontrolle dazu. Alle anderen Daten (wie z.B. den Alkoholgehalt) leite ich bei Bedarf fast immer von diesen Messungen ab, falls ich sie vor der obligatorischen Prüfnummernuntersuchung bei der Abfüllung benötige.

Während viele Kollegen im Lauf der Faßreife hunderte Euros in diverse Laboruntersuchungen ihrer Weine investieren, vertraue ich meistens lieber auf meine Schätzrechnungen. Zahlreiche Erfahrungen im weinanalytischen Entwicklungsland Österreich haben nämlich gezeigt, dass diese fast immer genauer sind.

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Zweigelt: Wein und Wahrheit

Jeder auch nur halbwegs am österreichischen Wein Interessierte kennt die Sorte Zweigelt. Kaum jemand weiß aber Näheres über ihren Züchter und Namensgeber. Eine gestern vom ORF spätabends erstmals ausgestrahlte einstündige Dokumentation beleuchtete das Leben von Dr. Fritz Zweigelt mit all seinen fachlich positiven wie politisch negativen Seiten. Bis Sonntag, den 30. Oktober kann man die … Weiterlesen

Dünnhäutig

Noch sehen die Trauben, auf die wir heuer unsere Süßweinhoffnungen setzen nicht so aus, wie der Neuburger 2008 auf dem Foto, aber seit ein paar Tagen merkt man doch, dass sich etwas tut. Vor allem beim Weißburgunder hat die knackig-feste Schale kleine braune Flecken bekommen, und wenn man die Beeren zusammendrückt, platzt ihre Haut an … Weiterlesen

Telekommunikative Bankrotterklärung

Foto: Wikipedia/Porsche 997 Carrera

Vor einigen Wochen erhielt ich einen Brief der Post Telekom A1-Telekom-Austria, in dem mir mitgeteilt wurde, dass unsere kleine Telefonanlage wegen einer technischen Umstellung ab Jänner 2012 nicht mehr wie gewohnt funktionieren wird. Zusätzlich wurde mir dieser Umstand einige Tage später auch noch telefonisch mitgeteilt und mir der Besuch eines Technikers zur Umstellung der Anlage angeboten.

Der konnte zwar (ohne eine nicht wirklich sinnvolle Aufrüstung des bestehenden Gerätes) nichts machen, sagte mir aber immerhin freundlich zu, unseren Bedarf an einer neuen Anlage an den Verkauf weiterzuleiten.

Bald darauf erhielt ich einen Anruf von einer Dame der Residential & Small Business Sales (was auch immer das bedeuten mag), die sich mein Problem schildern ließ, und freundlich ein passendes Angebot für mich per Mail ankündigte.

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Malolaktisches Mirakel

Rotweinabzug

Der biologische Säureabbau, auch Malolaktik genannt, ist heutzutage auch in unseren Breiten Standard beim Rotwein und gelegentlich benütztes Stilmittel bei den Weißen. In einer Art Gärung reduzieren dabei Bakterien den Säuregehalt des Weines und ändern seine Zusammensetzung, in dem sie die Äpfelsäure abbauen und daraus rund halb so viel Milchsäure produzieren.

Diese Bakterien kommen zwar von Natur aus im Wein vor, aber trotzdem war der biologische Säureabbau in Österreich bis vor rund 25 Jahren kein Thema in den Weinkellern. Da und dort passierte er wahrscheinlich vereinzelt zufällig, ohne allerdings wirklich bewußt wahrgenommen zu werden.

Mit den Qualitätsbestrebungen der 80er-Jahre (die zwar bereits vor 1985 begannen, danach allerdings deutlich an Bedeutung gewonnen haben) rückte der Säure- und Strukturunterschied zwischen internationalen Rotweinen von guter Qualität und den heimischen überwiegend lediglich roten Weinen allerdings rasch in den Mittelpunkt der Betrachtungen zahlreicher Weinbauern.

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Warten

Während im Keller alle Weißweine mittlerweile durchgegoren sind, und die ersten Roten schon den biologischen Säureabbau hinter sich haben, warten draußen immer noch zwei Weingärten darauf gelesen zu werden. Wie hier berichtet streben wir beim Traminer und einer Weißburgunder-Lage eine Auslese an, die ohne nennenswerten Edelfäulebefall nicht zu erreichen ist. Die letzten Tage haben zwar … Weiterlesen

Bomben und Granaten

Bomben und Granaten

Ein Wetterverlauf wie im heurigen Spätsommer bietet durchaus die Gelegenheit, sehr gute Weine zu keltern. Noch viel mehr allerdings macht er es möglich, Alkoholbomben und Üppigkeitsgranaten in Faß und Flasche zu bringen.

Die frühe Blüte und der Vegetationsvorsprung der Reben haben heuer eine (in Relation zur Traubenreife) späte Ernte ohne all zu großes Risiko erlaubt. Das ab Mitte August bis Ende September anhaltende (Hoch-)Sommerwetter trieb die Zuckergradationen nach oben. Und die warmen Nächte in Verbindung mit der nicht übermäßigen Wasserversorgung der Reben die Säurewerte nach unten.

Dieses Phänomen ist natürlich nicht neu, sondern in unserer Klimazone immer wieder mehr oder weniger ausgeprägt zu beobachten: 2009, 2007, 2003, 2000, 1997, 1994, 1992, 1990, 1983,…

Was sich allerdings ändert, ist der weinmodische Kontext, in dem diese Jahrgänge stehen.

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