20 Grad und heftiger Südwind

Ein paar Tage wie den heutigen bräuchten wir noch, damit unsere letzten Trauben, über die ich schon mehrmals berichtet habe, Beerenauslese-Gradationen erreichen. Der Nebel der letzten Tage hat den Botrytisbefall deutlich fortschreiten lassen. Jetzt muß „nur“ noch genügend Wasser durch die aufgeweichten Beerenschalen verdunsten. Wären alle Beeren schon so weit, wie die im linken oberen … Weiterlesen

A la Carte 2009

Während wir mit dem Werden des neuen Jahrgangs beschäftigt waren, präsentierte der Gastro- und Weinguide von A la Carte in der Ausgabe für das Jahr 2009 seine Beurteilungen der aktuell in Verkauf befindlichen Weine. Wie schon in den letzten Jahren dürfen wir uns auch heuer wieder über sehr gute Bewertungen freuen: Beerenauslese 2006 – 92 … Weiterlesen

2,8 Millionen Hektoliter

Wie hier schon vermutet, hat die Statistik Austria ihre Ernteschätzung von September (pdf) auf Oktober (pdf) kräftig nach oben korrigiert. Statt von 2,5 Millionen Hektoliter und einem Minus von sechs Prozent gegenüber 2007 geht man mittlerweile von 2,8 Millionen Hektoliter und damit einem Plus von acht Prozent aus.

Für Niederösterreich, das größte weinbautreibende Bundesland, erwartet man elf Prozent mehr als 2007 (und 18 Prozent mehr als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre), wobei die Rotweinsorten den Fünfjahresschnitt sogar um knapp ein Drittel übertreffen sollen.

Im Burgenland liegt die vorausgesagte Erntemenge um sechs Prozent über dem Vorjahr und um acht Prozent über dem Durchschnitt. Der größere Zuwachs dürfte hier bei den Weißweinsorten liegen.

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Sicher ist sicher

Wie kürzlich hier berichtet, wird es wohl noch länger dauern, bis wir unseren letzten Weingarten ernten können. Um angesichts der heftigen Stare-Attacken zu retten, was von unserem (hoffentlich künftigen Beerenauslese-Wein vom) Neuburger noch zu retten ist, haben wir uns von einem Kollegen Vogelschutznetze ausgeliehen. Damit haben wir in den letzten Tagen den oberen, flachen Teil … Weiterlesen

Tu felix Austria…

Wie manche vielleicht wissen, bin ich nebenbei auch als Wein-Vortragender tätig, und dieser Umstand scheint das österreichische Sozialversicherungssystem hoffnungslos zu überfordern. Seit Jahren versuche ich herauszufinden, wem ich wann und wieviel an Beiträgen für Unfall-, Kranken- und Pensionsversicherung abliefern muß darf – ohne Erfolg.

Weder mein Arbeitgeber noch dessen Steuerberatungskanzlei oder die beiden in Frage kommenden Institutionen „Gebietskrankenkasse“ und „Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft“ waren bisher in der Lage, meinen Fall richtig einzuordnen. Und da das Halten von Seminaren keine landwirtschaftliche Nebentätigkeit im engeren Sinne ist, fühlt sich auch die Sozialversicherungsanstalt der Bauern für diesen Teil meiner Aktivitäten nicht zuständig.

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Zwischen den Zeilen…

…stecken oft die interessanteren Aussagen „Wir rechnen heuer mit einer Durchschnittsernte, bei der die Menge und die Qualität der Trauben sehr ausgeglichen ist. Durch die hohen Niederschlagsmengen werden die Weißweine sehr fruchtig und spritzig mit einem geringeren Alkoholgehalt. Auch die Rotweine werden heuer bekömmlicher, da sie durch weniger Sonne und Hitze nicht voll ausgereift sind.“ … Weiterlesen

Weinrallye Nr. 16

Theo von gumia.de hat sich für die 16. Etappe der Wein(blog)rallye folgendes Thema einfallen lassen: Weingenuss im Restaurant Welcher Wein kommt auf den Tisch, wenn Ihr ausgeht? Welchen Wein trinkt Ihr, ob nun zum feinem Menü im Restaurant, ob in geselliger Runde im Bistro oder Weinstube? Zum Glück legt er die Latte nicht zu hoch … Weiterlesen

Ein schlechter Jahrgang…

…für Statistiker!

Noch ist es für genauere Prognosen zu früh, aber das der Jahrgang 2008 trotz dieser schwierigen Bedingungen zumindest gute oder sehr gute Weine erbracht hat, wage ich zumindest für unseren Betrieb durchaus schon zu behaupten.

„Schuld“ daran ist das stabile Hochdruckwetter zwischen 20. August und 13. September, das zwar nicht ganz so lange angedauert hat, wie hier erhofft, aber bei gesunden Blättern und nicht extrem hohen Erträgen für die vollständige Ausreifung der Trauben gereicht haben dürfte.

Während wir also nicht unzufrieden sind, wird die Statistik Austria den 2008er wohl als „Problemjahrgang“ einstufen.

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Goldener Oktober?

Ein stabiles Hoch über ganz Mitteleuropa, Sonne und Temperaturen um die 20°C: Beim Blick auf die aktuelle Großwetterlage könnte man leicht zur Ansicht gelangen, dass wir im Burgenland unsere Trauben heuer viel zu früh geerntet haben.

Bevor man aber voreilige Schlüsse zieht, sollte man Folgendes bedenken:

  • Der Tag (und mit ihm die Sonnenstundenanzahl) ist im Oktober deutlich kürzer, als im August oder September.
  • Während in weiten Teilen Österreichs die Sonne scheint, hält sich bei uns um diese Jahreszeit gerne hartnäckiger Nebel. An manchen Tagen geht er gar nicht hoch, und an manchen nur für ein oder zwei Stunden.
  • Herbststimmung am Neusiedlersee

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    Blog-Feedback

    Neben den (zugegeben im Vergleich zu anderen Blogs eher spärlichen) Kommentaren hier erhalte ich hin und wieder auch in der wirklichen Welt Rückmeldungen zu meinem Online-Tagebuch. So hat sich vorgestern eine Weinseminar-Teilnehmerin bei mir für einen Artikel bedankt, weil er ihr offenbar bei einer Art Diplomarbeit weitergeholfen hat. Gerade von diesem Beitrag wurde mir schon … Weiterlesen

    Fast fertig

    Mit den letzten drei (langen) Rebzeilen Blaufränkisch am Mörbischer Goldberg haben wir gestern Mittwoch die Weinlese 2008 beinahe beendet. Jetzt fehlt nur noch unser Neuburger-Weingarten, bei dem wir auf eine Beerenauslese hoffen. Ob und wann es soweit sein könnte, läßt sich momentan nicht sagen. Wenn sich jetzt trockenes, mildes Wetter einstellt, kann es noch Wochen … Weiterlesen

    Zeitlupenlese

    Gestern und heute stand der Cabernet Sauvignon auf dem Ernteprogramm, und wie schon 2006 (lustigerweise exakt am gleichen Tag) waren wir auch heuer mit einem massiven Auftreten von Stiellähme konfrontiert.

    Diese physiologischen Erkrankung wird vermutlich durch ein Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden ausgelöst, wobei aber auch Zeitpunkt und Menge der Niederschläge sowie Unterlagsrebe und Bodenbearbeitung eine Rolle spielen dürften. Trotz zahlreicher Gegenmaßnahmen wie z.B. Blattdüngung mit Magnesium zeigt der Cabernet (nicht nur bei uns) vor allem in relativ feuchten Jahren immer wieder starke Symptome.

    Dabei vertrocknet bei einzelnen Trauben oder Traubenteilen während des Reifeverlaufes der Stiel und die Beeren können sich nicht weiterentwickeln. Jene Trauben, die früh befallen werden, sind leicht zu erkennen, aber es gibt auch solche, die relativ spät die Reife einstellen und guten Trauben sehr ähnlich sind. Die sind fast nur durch ein Verkosten der Beeren zu erkennen.

    Reife Cabernet-Traube mit Stiellähmebefall der unteren Hälfte

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    Erste Eindrücke

    Je mehr Weine sich dem Endstadium der Gärung nähern oder diese bzw. den beim Rotwein nachfolgenden biologischen Säureabbau beendet haben, umso wichtiger wird das tägliche Verkosten. Noch ist es für ein auch nur halbwegs treffendes Urteil über den Jahrgang viel zu früh, und das Probieren dient vor allem dazu, auch kleinste (und möglicherweise unerwünschte) Entwicklungen … Weiterlesen

    Es ist Zeit

    Gestern habe ich zum erste Mal seit unserem Lesebeginn vor viereinhalb Wochen den Cabernet Sauvignon ausgiebig besichtigt. Dabei habe ich mich weniger auf die Zuckermessung (von rund 18,5°KMW) oder gar irritierende Säureanalysen 😉 konzentriert, sondern hauptsächlich auf den Geschmack von Saft, Fruchtfleisch und Kernen. Von den vielen Beeren, die ich gekostet habe erinnerte nur eine … Weiterlesen

    Pause

    Nach der gestrigen Ernte unserer Traminer-Trauben und des letzten Rests Welschriesling legen wir zumindest bis Montag eine Lesepause ein. Von den Weißweinsorten wartet jetzt nur noch der Neuburger, bei dem wir auf einen Prädikatswein hoffen. Dazu kommt ein Teil unseres Blaufränkisch-Weingartens in der Riede Goldberg (wie hier ganz unten erwähnt) und der Cabernet Sauvignon, der … Weiterlesen