Erste Eindrücke

Rotwein im Glas

Je mehr Weine sich dem Endstadium der Gärung nähern oder diese bzw. den beim Rotwein nachfolgenden biologischen Säureabbau beendet haben, umso wichtiger wird das tägliche Verkosten.

Noch ist es für ein auch nur halbwegs treffendes Urteil über den Jahrgang viel zu früh, und das Probieren dient vor allem dazu, auch kleinste (und möglicherweise unerwünschte) Entwicklungen frühzeitig wahrnehmen und richtig einordnen zu können.

Was mir im Moment dabei aber generell auffällt, ist, dass die Zweigelt-Weine nach dem Säureabbau vergleichsweise mild schmecken, was die Säure betrifft, und dabei über ein relativ markantes, aber reif wirkendes Tannin verfügen.

Beides spricht durchaus dafür, dass (zumindest in unserem Fall) die wenigen Schönwetterwochen zwischen 20. August und Mitte September gereicht haben könnten, um wirklich ausgereiftes Traubenmaterial zu erhalten. Und das unsere mühsame Auslese doch Früchte trägt.

Bei den Weißweinen kann man bisher nur den Muskat Ottonel und die erstgelesenen Veltliner-Chargen ernsthaft verkosten. Ersterer scheint sich im Stil der letzten Jahre zu präsentieren (also nicht extrem intensiv, aber sehr sauber und feingliedrig) und letztere sind zwar ob der nicht allzuhohen Zuckergrade eher schlank, ihre Säure wirkt aber bei aller Rasse nicht agressiv.

Das läßt sich durchaus auch als Zeichen dafür deuten, dass die Trauben trotz nur mittlerer Zuckergrade ein gewisses Maß an Reife im Sinne von „innerer Harmonie“ erreicht haben.

Foto: steve.haider.com

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