Pisa-Test: Die Auflösung

Da sage noch einmal einer, Anspruchsvolles bringt keine Quote. Kaum stellt man dem Publikum eine richtig schwere Aufgabe, läuft es zur Hochform auf, und bringt die in diesem Blog schon beinahe eingerostete Kommentar-Funktion zum glühen.

Zwar entspricht keine der Antworten meiner (und damit natürlich der richtigen 😉 ) Praxis, aber das tut wenig zur Sache. Auch die Aussagekraft der echten Pisa-Studie ist ja alles andere als unumstritten. Allein die Kreativität einiger Lösungsvorschläge zeigt, wie wenig angebracht eine schlichte Bewertung nach fachlichen Kriterien wäre.

Die Aufgabe lautete:

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Wein und Persönlichkeit

Zugegeben, die Situation ist nicht neu. Aber sie bringt mich jedes Mal aufs Neue in eine ganz eigenartige Befindlichkeit. Eine paradoxe Mischung aus nervöser Spannung und freudiger Erwartung.

Den aktuellen Anlaß liefert das (deutsche) Winzerblogger-Urgestein Thomas Lippert. Wie er hier ebenso freundlich wie treffend beschreibt, geben wir Blogger im Lauf der Zeit so einiges über uns preis.

Das führt dazu, daß sich die regelmäßigen Blog-Leser natürlich ein Bild von dem Menschen hinter den Zeilen machen. Und in meinem Fall wohl auch von den Weinen hinter dem Menschen hinter den Zeilen.

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Pisa-Test für Kellermeister

Sie haben drei unterschiedliche Chargen Muskat Ottonel 2007 á ca. 4000l, ca. 2000l und ca. 800l im Keller. Wie mischen Sie diese Mengen zu einer homogenen Cuvée, wenn Ihr größter Behälter im Keller nicht mehr als ca. 4000 Liter Inhalt hat und keiner der Behälter geeicht ist? Beachten Sie, daß jeder Pump- und Rührvorgang eine … Weiterlesen

Draußen wie drinnen

Die meiste Zeit des Jahres sind wir Weinbauern (wenn nicht gerade Keller-, Büro- oder Verkaufsarbeit angesagt ist) den Launen des Wetters ausgesetzt. Regen, Schnee, Kälte und Wind aber auch Hitze und schwüles Wetter machen das Arbeiten im Weingarten nicht immer angenehm. Umso erfreulicher ist es, daß wir während der trostlosesten Zeit des Jahres kaum im … Weiterlesen

EU inside

Vergangenen Samstag hatte ich das Vergnügen, in einem relativ kleinen Kreis einen Vortrag des ehemaligen EU-Agrarkomissars Franz Fischler erleben zu dürfen.

Franz Fischler erhielt bei der Graduierung der neuen Weinakademiker (über die ich hier berichtet habe) als erster Österreicher den Titel „Weinakademiker h.c.“ für seine Verdienste um den heimischen Wein. Als „Einstand“ (Eigendefinition Fischler) hielt er für die Mitglieder des Clubs der Weinakademiker einen Vortrag zum Thema „Die EU-Agrarpolitik und ihre Weiterentwicklung“.

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Gault Millau Weinguide 2008

Wie der hier beschriebene A-la-Carte-Guide bewertet auch der zweite große heimische Gastro-Führer, der Gault Millau, neben den besten Köchen auch die besten Winzer des Landes.

Wurden dabei bis vor zwei (?) Jahren nur pauschale Noten in drei Sparten (Weiß-, Rot- und Süßwein) vergeben, so ist man mittlerweile auch auf eine Bewertung einzelner Weine umgeschwenkt. Dabei haben wir heuer sehr gute Noten bekommen:

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Graduation Ceremony

Heute Abend wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Schloß Esterhazy in Eisenstadt 41 neue Absolventen des Diplomseminars der Weinakademie Österreich geehrt. So wie ich vor sieben Jahren haben sie die zahlreichen Prüfungen für das Diploma des Wine&Spirit Education Trust (der Partnerorganisation der Weinakademie) erfolgreich hinter sich gebracht und sind damit in den rund 400köpfigen … Weiterlesen

Erstens kommt es anders,…

…zweitens als man denkt! Der Jahrgang 2007 ist prädestiniert für hohe Eiweißgehalte im Wein. Ein trockener, heißer Juli fördert die Eiweißbildung in den Trauben und die vergleichsweise niedrigen Säurewerte verschlechtern die Wirksamkeit des Schönungsmittels Bentonit, das im Most (und bei Bedarf auch im Wein) dafür verwendet wird, den Eiweißgehalt zu reduzieren. Trotz der Mostbehandlung habe … Weiterlesen

Kalium

Einer der wichtigsten Nährstoffe für den Rebstock ist das Kalium. Im Verhältnis zu anderen Nutzpflanzen nimmt die Weinrebe deutlich mehr davon auf, benötigt aber dafür z.B. vergleichsweise wenig Phosphor, neben Stickstoff der dritte Hauptnährstoff den die Pflanzen aus dem Boden aufnehmen.

Ausreichend mit Kali versorgte Reben sind weniger frostanfällig, verblühen besser und können mit Hitze und Trockenheit besser umgehen. Auch in Trauben und Wein erfüllt Kalium wichtige Aufgaben. Es zählt zum Extraktgehalt, ist damit am spürbaren Körper des Weines beteiligt und kann allzu hohe Säuregehalte abpuffern, weil es mit der Weinsäure reagieren kann.

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Cuvée-Tüftelei

Heute haben wir im Familienrat die grobe Zusammenstellung unserer Roten Trilogie 2006 fixiert. Im Gegensatz zu manchen Kollegen lassen wir unsere Rotwein(cuvées) nämlich sehr lange reinsortig reifen und verschneiden sie erst ein paar Wochen vor der Abfüllung.

Zuerst habe ich mir ohne Verkostung ein paar Varianten überlegt, wie die Bilder der einzelnen Weine, ein Gesamtkunstwerk ergeben könnten, das unseren Zielvorstellungen nahekommt.

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Alle Jahre wieder…

…kommt spätestens im November die Jungweinmarketing-Maschinerie in die Gänge.

Nicht das ich allen Beteiligten das Geschäft nicht vergönne, aber wenn dafür mit solchen Aussagen geworben wird, halte ich das doch für, ähm, bedenklich:

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In allen Lebenslagen

Die wichtigste Tätigkeit im Weinkeller zwischen Weinlese und Weihnachten ist das Verkosten. Vor allem während der ersten Wochen verändern sich die Weine mitunter sehr schnell, aber auch danach ist es wichtig die Entwicklung der Jungweine ständig zu verfolgen.

Im Lauf der Zeit verdichten sich die vielen Einzelproben zu einem komplexen Bild des Weines, das dem Kellermeister hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit dieses Bild so detailiert wir möglich ausfällt, braucht es nicht nur viele, sondern auch möglichst abwechslungsreiche Verkostungen.

Nur so erschließt sich dem Kellermeister der Wein in allen Lebenslagen des Weines wie des Winzers. Wie der Mensch ist nämlich auch der Jungwein manchmal in Hochstimmung und manchmal nicht ganz so gut drauf.

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Martiniloben

Rund um den 11. November, dem Namenstag des burgenländischen Landespatrons Martin, hat sich in den letzten Jahren ein reges Treiben in vielen Weinbauorten unserer Region entwickelt. Google findet zu diesem Thema immerhin 15.200 Einträge. Früher galt der Wein des neuen Jahrgangs ab dem 11. 11. als „getauft“ und man durfte mit ihm anstoßen. Davor war … Weiterlesen

Das Gedächtnis des Kellermeisters

Heute habe ich meine Aufzeichnungen über die Weine des Jahrgangs 2007 durchgesehen, um den einen oder anderen vorläufigen Schluß daraus für die nächste Ernte zu ziehen, und die eine oder andere lesestreßbedingte Schlampigkeit zu beheben solange die Erinnerungen an die Lese noch recht frisch sind.

Seit über zehn Jahren, also nicht erst seit den vergleichsweise neuen EU-Aufzeichnungsbestimmungen zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit, schreibe ich alles auf, was von der Übernahme der Trauben bis zur Abfüllung mit jedem einzelnen Wein (d.h. mit jeder einzelnen Teilcharge) im Keller passiert.

Ursprünglich sollte diese Mühe vor allem die Koordination zwischen meinem Vater und mir verbessern, da wir beide manchmal abwechselnd im Keller arbeiten. Je länger ich im Keller tätig bin, umso wichtiger werden sie aber auch, um den eigenen Weinstil weiter zu verfeinern, den Überblick über die vielen verschiedenen kleinen Experimente nicht zu verlieren und bei jeder neuen Ernte auf eine wachsende „Datenbank“ ähnlicher Jahrgänge zurückgreifen zu können. Schließlich werden die Dinge, die es sich zu merken gilt von Jahr zu Jahr mehr. Und auch ich werde nicht jünger.

Für den Wein, den wir voraussichtlich als ersten des neuen Jahrgangs abfüllen werden, sehen die Aufzeichnungen (für eine der beiden Teilchargen) bisher folgendermaßen aus:

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