In den letzten Tagen sind die Störche von ihrem Winterurlaub in Afrika zurückgekommen und stärken sich täglich ausgiebig am Frühstücksbuffet:
Monat: März 2011
Wir pflügen und wir streuen
In einem reinen Weinbaubetrieb wie dem unseren hat man nicht so oft mit der Saatbettvorbereitung und dem Aussäen zu tun. Umso mehr wird einem bewußt, welches Know-How hinter diesen „klassischen“ bäuerlichen Arbeiten steckt, wenn man sich einmal selbst daran versucht.
Nach einem ersten (bislang erfolgreichen) Testlauf im Vorjahr in unserer Junganlage am Goldberg haben wir in den letzten Tagen verschiedene Sämereien auf mehrere entsprechend vorbereitete Parzellen gestreut.
Jetzt ist er da
Etwas schneller als hier erwartet hat vergangene Woche der Frühling Einzug in unsere Weingärten gehalten. Die Mandelbäume blühen seit einigen Tagen und ihr Nektar findet dankbare Abnehmer. Im Vergleich dazu sind die Weinreben richtige Langschläfer. Sie erwachen erst ganz langsam aus ihrer Winterruhe und vergießen im Moment die eine oder andere Träne über das Ende ihrer … Weiterlesen
Nicht ganz falsch
Während der Jahrgang 2010 mancherorts schon sehr früh in Grund und Boden geschrieben wurde, war ich von Anfang an eigentlich recht zufrieden mit der Qualität der letzten Ernte. Langsam zeigt sich (mitunter an Kleinigkeiten), dass das wohl durchaus berechtigt ist.
So waren zum Beispiel vor ein paar Tagen zwei Weinhändler im Rahmen ihrer ausgiebigen Verkostungstour durch zahlreiche heimische Keller auch bei uns, und beide waren sowohl von den weißen wie auch den roten 2010ern sehr angetan.
Wie es scheint, ist der letzte Jahrgang in unserem Betrieb etwas besser ausgefallen, als bei dem einen oder anderen Kollegen. Und da wir im Keller (bis auf die eine oder andere eigentlich nur geringfügige Entsäuerung) kaum etwas anderes gemacht haben, als unser übliches Minimalprogramm, bleibt wohl nur der Weingarten als Ursache.
Interessanterweise haben wir aber 2010 auch dort keine jahrgangsbedingten Überstunden geleistet, sondern unseren Reben lediglich die gleiche sorgfältige Pflege angedeihen lassen wie immer.
Natürlich hat da und dort der natürliche Ausünnungseffekt durch den geringen Traubenansatz und die schlechte Blüte geholfen, aber mein Erklärungsansatz für unser Jahrgangsphänomen 2010 ist trotzdem ein anderer:
Haben Weinpräsentationen eine Zukunft?
Diese spannende Frage stellt Winzerkollege Armin Kobler aus Südtirol hier in seinem Blog. Und da sich meine Erfahrungen nicht all zu sehr von den seinen unterscheiden, bin ich ebenso an sachdienlichen Kommentaren von Ausstellern und Besuchern klassischer Weinpräsentationen interessiert, wie Armin. Hier geht es direkt zur Diskussion…
Weinrallye #43: Riesling Spätlese
Heute ist wieder Wein(blog)rallye-Tag, und alle deutschsprachigen Genussblogger, die Lust dazu haben, befassen sich auf Vorschlag von Weinkaiser mit der seiner Meinung nach Königsklasse des deutschen Weines, der Riesling Spätlese.
Während das Thema die deutschen Bloggerkollegen zu einer wahren Flut an Beiträgen schon im Lauf des Tages angespornt hat, tut man sich als Österreicher einigermaßen schwer damit. Schließlich hat es der deutsche Wein nirgendwo auf der Welt schwerer, als bei uns, und dementsprechend schwierig ist er zu bekommen.
Zum Glück ergab sich aber vor ein paar Wochen als Folge dieses Beitrages ein Weintausch mit Moselwinzer und Blogger Harald Steffens, der meine Bestände an deutscher Riesling Spätlese von null auf zwei Flaschen geradezu explodieren ließ.
Blindverkoster sind auch nur Menschen (11)
Auch die geübtesten (Blind-)Verkoster sind nur Menschen. Und den besten von ihnen ist immer bewußt, dass irren zum Menschsein dazugehört und es in (Wein-)Geschmacksfragen niemals eine richtige, eine alleingültige Meinung geben kann.
Verkostungserlebnisse, die mich daran erinnern, zählen deshalb zu meinen wichtigsten Erfahrungen:
Gut gehalten
Im Sommer 1994 war ich mit dem Absolventenverband meiner Weinbauschule knapp zwei Wochen in Kalifornien unterwegs und habe dabei zahlreiche Weingüter besucht.
Nicht zuletzt weil der Dollar damals günstig stand, war mein Koffer beim Heimflug um 10 Flaschen der besten Weine Kaliforniens aus den Jahrgängen 1989 und 1990 schwerer.
Diese Trophäen wollten natürlich im richtigen Rahmen präsentiert werden, und deshalb begann ich schon bald nach der Reise mit der Planung einer großen Blindprobe im Frühjahr 1995. Auch mein erster selbstvinifizierter Wein, ein Cabernet Sauvignon 1993, der damals noch im Faß lag, sollte natürlich unbedingt dabei sein.
Jahrgangsbetrachtungen
Nach dem ohrenbetäubenden Schweigen zur Qualität des Jahrgangs 2010 im vergangenen Herbst gibt es mit dem Anlaufen der alljährlichen Weinpräsentationen jetzt auch offizielle Stellungnahmen mit Winzer-Statements zur letzten Ernte.
Diese fallen naturgemäß einigermaßen zurückhaltend aus, und es ist durchaus verständlich, wenn manche nach den regelmäßigen und mitunter überzogenen Jubelmeldungen der letzten Jahre darin zwischen den Zeilen einen miserablen Jahrgang zu erkennen glauben.
Trotzdem sollte man es sich nicht zu einfach machen, und den Jahrgang allein aufgrund der „Papierform“ in Gestalt von Wetterdaten und Analysenwerten schon von Beginn an in die unterste Schublade stecken.
Wie beim einzelnen Wein ist die Frage der Qualität nämlich auch für einen gesamten Jahrgang oft gar nicht eindeutig zu beurteilen.
Hin und her
In den letzten Tagen war ich mit den Rotweinen des Jahrgangs 2010 beschäftigt. Seit dem ersten Abziehen im November nach dem biologischen Säureabbau sind auch die feineren Trubteilchen nach unten gesunken und haben ein mehr oder weniger kompaktes Depot am Boden der Fässer gebildet.
Weil die abgestorbenen Hefezellen sehr viel Sauerstoff binden, und dadurch die Reifung der Rotweine behindern können, habe ich die weitgehend klaren Weine aus den Fässern gepumpt, diese anschließend gereinigt und die Roten danach wieder zurück in „ihr“ Faß befördert.
Langer Winter
Nach einer beinahe frühlingshaften Phase von Ende Jänner bis Mitte Februar hat uns der Winter seit einigen Wochen wieder fest im Griff. Während ich 2007 und 2008 schon in der zweiten Februarhälfte von der Mandelblüte berichten konnte, ist dieses wunderschöne Naturschauspiel heuer auch Mitte März noch lange nicht in Sicht. Damit ähnelt 2011 den Jahren 2009 und … Weiterlesen
Rebschnitt und Rückblick
Nach dem Abschluß des Rebschnitts in den Ertragsweingärten ist jetzt auch unsere Junganlage am Goldberg dran, deren ganze Entstehungsgeschichte man in dieser Beitragskategorie nachlesen kann. Wie hier berichtet, konnten wir ja bereits nach dem kräftigen Wachstum im Pflanzjahr vergangenen März bei vielen Reben einen Stamm formieren. Das ist freilich nur sinnvoll, wenn man dabei klare Prioritäten setzt … Weiterlesen