In einem reinen Weinbaubetrieb wie dem unseren hat man nicht so oft mit der Saatbettvorbereitung und dem Aussäen zu tun. Umso mehr wird einem bewußt, welches Know-How hinter diesen „klassischen“ bäuerlichen Arbeiten steckt, wenn man sich einmal selbst daran versucht.
Nach einem ersten (bislang erfolgreichen) Testlauf im Vorjahr in unserer Junganlage am Goldberg haben wir in den letzten Tagen verschiedene Sämereien auf mehrere entsprechend vorbereitete Parzellen gestreut.
Bereits im Sommer 2010, als die Pläne zu einer Änderung unserer Begrünungsstrategie konkreter wurden, hatten wir eine gebrauchte Sämaschine angeschafft, und für unsere Zwecke (und Reihenbreiten) adaptiert. Nach anfänglichen Einstellungsschwierigkeiten leistete das Gerät heuer wie erhofft gute Dienste.
Auf einer im Herbst gerodeten Parzelle, die eine längere Bodengesundung benötigt, haben wir die Kleeart Luzerne angebaut. Sie soll im Lauf der mehrjährigen Standzeit den Boden mit ihren tiefgehenden Wurzeln lockern und mit dem abgemähten und vor Ort verrottenden Grünwuchs mit Humus und Nährstoffen anreichern.
Ein kleineres Grundstück, das nach der Rodung im Herbst schon im Frühjahr 2012 wieder bepflanzt werden soll, wurde mit Gelbsenf bebaut. Der bringt in nur einem Jahr eine Menge Humus in den Boden und wirkt (hoffentlich) auch ein wenig gegen virusübertragende Fadenwürmer im Boden.
In drei bestehenden Weingärten haben wir schließlich noch wie bereits vergangenen August in unserer Junganlage in jeder zweiten Reihe eine Begrünungsmischung aus verschiedenen Kleearten und dem schnellwachsenden Leindotter gesät.
Glaubt man den Aussagen des Herstellers, bietet diese Zusammenstellung zahlreiche Vorteile, ohne den Reben bei Wassermangel all zu sehr in die Quere zu kommen.
Infos zum Ursprung des Beitragstitels finden sie übrigens hier.
1 Gedanke zu „Wir pflügen und wir streuen“