Quo vadis, Schloß Halbturn?

Laut einer Meldung des Weinmagazins Falstaff wurden Karl-Heinz Wolf und Mag. Markus Altenburger im August aus ihren Positionen im Weingut Schloß Halbturn der Familie Graf Königsegg entlassen (O-Ton Falstaff). Damit steht das Weingut mit einem Schlag ohne „Regisseur“ und ohne Weingutsdirektor da. Die Formulierung der Meldung läßt jede Menge Interpretationsspielraum, denn üblicherweise werden solche Mitteilungen … Weiterlesen

Top-Bewertung bei der Falstaff-Burgunder-Trophy

Die Burgunder-Trophy des Falstaff-Magazins stellt seit Jahren burgenländische Weine aus den Burgundersorten in den Mittelpunkt. Mit viereinhalb von fünf möglichen Sternen liegt Mörbisch weiß heuer im Spitzenfeld und ist in der “Barrique-Kategorie” der Wein mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mörbisch weiß 2004 Mittleres Grüngelb. In der Nase feine nussige Note, zart nach Wiesenkräutern, Holz nur angedeutet, … Weiterlesen

Freiwillige Abfüllhelfer

Gestern war großer Abfülltag. Neben unseren „Klassikern“ Blauer Zweigelt und Blaufränkisch vom Jahrgang 2005 kam auch der „Art Meets Red“, unser Kooperationswein mit dem Getränkegroßhandel Wille in Landeck und dem Weinladen in Zams in die Flasche.

Seit Ende der 80er-Jahre betreiben etwa 70 Mörbischer Weinbaubetriebe, de facto also fast alle vom Hobbywinzer bis zu den relativ „Großen“, eine gemeinsame Abfüllanlage, die uns das Füllen dank fix beschäftigtem Personal ohne allzugroßem Streß und mit einer Ausrüstung auf dem aktuellen Stand der Technik ermöglicht.

Da wir bisher noch nicht genügend Kollegen von der Verwenung von Schraubverschlüssen überzeugen konnten, verfügt das Gerät leider noch nicht über einen automatischen Schraubverschließer. So sind wir vorläufig auf ein halbautomatisches Leihgerät des Flaschen- bzw. Kapselhändlers angewiesen, was das Abfüllen deutlich verlangsamt und zusätzliches Personal erforderlich macht.

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Mittelburgenland DAC

Nach langen Diskussionen ist es nun offensichtlich soweit: Das Mittelburgenland setzt auf die DAC-Karte und bringt mit Mittelburgenland Classic DAC und Mittelburgenland Reserve DAC zwei Blaufränkisch-Linien auf den Markt, die primär über die Herkunft vermarktet werden sollen. Mal sehen, ob den Kollegen aus der Mitte die Umsetzung besser gelingt, als den Weinviertlern. Mit den dortigen DAC-Strategien … Weiterlesen

Das Geheimnis des Erfolges?

Weinmessen und Präsentationen sind immer auch eine gute Gelegenheit, um Erfahrungen mit Winzer-Kollegen auszutauschen und Kontakte in der Branche zu knüpfen. Besonders interessant dabei ist der Gesprächsstil, den manche Weinbauern untereinander pflegen.

Winzer von Betrieben wie unsereinem, also mittelgroß, familiär geführt, mit gehobenem Qualitätsniveau und gelegentlicher, aber nicht ständiger Medienpräsenz verkehren nach meinen Erfahrungen meist relativ ungezwungen. Das Gespräch dreht sich sehr oft um die aktuelle Situation im Weingarten (und das Wetter 🙂 ) und bleibt in der Regel auf einem allgemeinen und gleichberechtigten Niveau. Bei persönlicher Sympathie geht es auch schon mal ins Detail oder ins Private.

Möchtegern-Starwinzer hingegen treten nicht nur in den Medien sondern auch unter Kollegen als solche auf. Ein Schulbeispiel dafür durfte ich in den letzten Tagen wiedereinmal studieren. Dabei habe ich folgende Merkmale diagnostiziert:

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Verkostungsnotizen und Nachvollziehbarkeit

Weinverkosten ist eine zutiefst subjektive Sache und noch viel mehr die Beschreibung von Weinen, da sie überwiegend auf Vergleichen beruht, die nicht von jedermann gleich interpretiert werden. Dieser Umstand ist jedem guten Verkoster bewußt. Trotzdem (oder deshalb) gibt es auch unter (vermeintlichen) Profis eine Fülle an mehr oder weniger nachvollziehbaren Weinbeschreibungsstilen:

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NATO kämpft gegen Korkgeschmack

Wie Wein-Plus aus Agenturmeldungen zitiert, unterstützt das Militärbündnis im Rahmen seines Programmes „Wissenschaft für Frieden“ Forschungsprojekte, die die Korkqualität verbessern sollen mit 365.000 Euro. Wäre das nicht ein Grund, endlich der NATO beizutreten?

Terroir-Terror 2

Auch der nach eigener Aussage einizige Komplettanbieter von Filtermedien, Prozesstechnologie und Getränkebehandlungsmitteln, die deutsche Firma Begerow setzt auf den Terroir-Begriff, um seine Produkte an den Kellermeister zu bringen. Die Herbstoffensive des Unternehmens reagiert auf den zunehmenden Trend, den individuellen Charakter des Terroirs hervorzuheben und will mit einzigartigen Charakterköpfen, die dieses Jahr die medialen Auftritte des Unternehmens … Weiterlesen

Allzuviel ist ungesund

Das Wetter ist vor allem um diese Jahreszeit, wenn die Trauben schon halbreif und höchst empfindlich an den Rebstöcken hängen für echte Weinbauern ein Dauerthema. Gottseidank ist es mittlerweile wieder wärmer und vor allem trockener geworden. Vor zwei Wochen, am 29. Juli wußte ich noch Folgendes zu berichten: 

Gottseidank war es heute soweit. Es war zwar nur ein kleiner Regenschauer, aber um diese Jahreszeit freuen wir uns über jeden Tropfen und vielleicht haben die Meteorologen ja diesmal recht und es kommt in der Nacht oder morgen noch etwas nach.

Insgesamt sind es damals etwa 30 Liter pro Quadratmeter geworden, was für die nächsten Wochen ausgereicht hätte. Leider sind seither aber nocheinmal geschätzte 50 oder 60 Liter dazugekommen. Zuviel Wasser zum falschen Zeitpunkt ist aber genauso problematisch wie zu wenig vom kostbaren Naß.

Was kann passieren, wenn es zuviel regnet und was kann der Winzer dagegen tun?

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Riesling Auslese 1989 von der Mosel

In meinem Nachbarhaus (mit gemeinsamem Hof) werden Ferienwohnungen an vorwiegend deutsche Gäste vermietet. Beim Gießen der Oleander kommt man oft ins Gespräch und Anfang Juni habe ich bei netten Unterhaltungen mit Urlaubsgästen innerhalb von zwei Wochen zweimal eine Flasche Wein geschenkt bekommen. Offensichtlich sind unsere burgenländischen Weine in Deutschland doch nicht so bekannt (oder beliebt) wie wir immer hoffen, wenn die deutschen Gäste mit eigenem Wein im Gepäck anreisen 😉

Heute Mittag mußte der erste (und ältere) der beiden Weine daran glauben:

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Cabernet Sauvignon 1998

Vorgestern ergab sich die Gelegenheit, unsere Privatvinothek zu plündern:

Cabernet Sauvignon 1998, Weingut Grenzhof-Fiedler

noch immer sehr dunkles Rubinrot mit leichten Reifeanklängen, sehr deutliche Schlieren und ein leichtes Depot

sehr intensiv in der Nase, die schwarzen Johannisbeeren sind wirklich zu riechen (und nicht nur eine Standard-Cabernet-Floskel), daneben auch etwas Bitterschokolade, Röstaromen und leichte Reifeanklänge; der Wein ist offen und zugänglich, zeigt aber trotzdem ein fast noch jugendliches Duftspiel; im Hintergrund sehr dezent und angenehm auch gereifte Paprika-Aromen und etwas Leder

kraftvoll, vielschichtig und harmonisch am Gaumen; die Tannine sind noch spürbar, aber durchaus eingebunden und der Wein deshalb meiner Meinung nach in bester Trinkreife; leicht süßliche Anklänge, aber trotzdem eher ein eleganter und strukturierter Wein; nicht zu üppig im Abgang

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Der Mörbischer Altenberg

Während die meisten der Mörbischer Rieden nach Osten, zum Neusiedlersee hin, geneigt sind, ist der Altenberg ein Südhang mit schwerem Lehmboden, auf dem besonders gut Blaufränkisch gedeiht. Vom Profi fotografiert sieht er so aus. Man beachte den Neusiedlersee im Hintergrund und den Abhang der Parndorfer Platte am Horizont.

ÖPUL 2007

Das österreichische Programm für eine umweltschonende Landwirtschaft (oder so ähnlich) ist die praktische Umsetzung des politischen Gedankens, daß die Bauern mit einer schonenden und nachhaltigen Wirtschaftsweise einen Zusatznutzen zur reinen Nahrungsmittelproduktion erbringen, der von der Allgemeinheit nach kontrollierten Richtlinien honoriert wird.

Da die landwirtschaftliche Produktion in Zeiten des weltweiten Trends zur Marktliberalisierung immer weniger direkt gefördert wird (nicht zuletzt, um keinerlei Anreize zur Überproduktion angesichts ohnehin voller Lager zu bieten) und die Produktpreise für Milch, Getreide, Zucker und Fleisch kaum ein gewinnbringend sind, ist das ÖPUL eine der wichtigsten Einkünfte für Österreichs Bauern.

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Wie kompetent sind private Weinliebhaber im Vergleich zu Profis?

Zu diesem Thema hat sich im Weinfreaks-Forum eine spannende Diskussion entwickelt. Deren Ausgangspunkt ist ein Artikel von Helmut Knall, dem Macher des Online-Weinmagazins Winetimes über Reinzucht- bzw. Spontanvergärung und andere Aspekte der modernen Weinbereitung, die von Weinfreaks heftigst diskutiert wurden und werden. Vor allem ab Seite 2 geht es um die Frage, wieviel Weinwissen und Verkostungspraxis sich Weinlaien … Weiterlesen

Wachauer Winzergenossenschaft Dinstlgut Loiben vor dem Aus?

Nach einer von Wein-Plus zitierten Meldung der deutschen Weinzeitschrift Weinwirtschaft steht die Winzergenossenschaft Dinstlgut Loiben vor der Liquidierung. Das Dinstlgut ist die weniger bekannte der zwei Genossenschaften in der Wachau und war bis zu dessen Auflösung ein Teil des Netzwerkes des niederösterreichischen Winzerverbandes. Nach dem Zusammenbruch der Dachorganisationen der Winzergenossenschaften (Burgenländischer Winzerverband bzw. später Weinkellerei Burgenland und Winzerhaus Niederösterreich) kämpfte das Dinstlgut jahrelang um eine erfolgreiche Positionierung als eigenständiges Unternehmen und erwarb sich vor allem für Hochprädikate aus der Sorte Riesling einen guten Ruf.

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Die Zweigelt-Geiztriebe geizen nicht

Geiztriebe sind Seitentriebe, die aus den Blattachseln der Haupttriebe der Reben wachsen. Obwohl sie schon vom Austrieb im Frühjahr an sichtbar sind, wachsen sie erst richtig, nachdem die Triebspitze des Haupttriebes beim sogenannten „Wipfeln“ abgeschnitten wird. Das „Wipfeln“ oder „Abgipfeln“ dient dazu, den Trieb vor Windbruch zu bewahren und Schattenbildung durch zu lange und durch das Gewicht herunterhängende Triebe zu verhindern.

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Kräht der Hahn am Mist, ändert sich das Wetter – oder es bleibt wie es ist.

Unter diesem Motto stehen (heuer?) offensichtlich alle Langzeitwetterprognosen. Noch im feucht-kühlen Mai wußten Meteorologen zu berichten, daß der heurige Sommer seinem Namen nicht wirklich gerecht werden würde. Von einem verregneten Juli und einem kaum besseren August war da die Rede, gekommen ist es aber, wie wir mittlerweile wissen, anders.

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