Mit der ersten Ernte reiht sich unsere Junganlage am Goldberg in die Ertragsweingärten ein und die Serie „Ein Weingarten entsteht“ findet ihr Ende.
Zur Erinnerung hier noch einmal die letzten drei Jahre im Schnelldurchlauf:
Wie jeder Weingarten hat auch unsere Parzelle am Goldberg eine Vorgeschichte. Nicht immer allerdings ist die so kompliziert, wie in diesem Fall.
Nach der Rodung des auf einer Teilfläche bestehenden Weingartens und dem Umbruch der Begrünung setzten wir Ende November 2008 schweres Gerät gegen die Erosion ein.
Mehrere Arbeitsgänge später erfolgte im Frühjahr 2009 der Feinschliff bei den Bodenvorbereitungen.
Mittels angewandter Geometrie für Fortgeschrittene haben wir bald darauf die Reihen ausgemessen, damit die Pflanzmaschinen-Hightech für gerade Reihen sorgen kann.
Am 23. April 2009 war es dann soweit, und einen Tag darauf konnte ich froh vermelden: „Sie wachsen schon!“
Nur knapp zwei Wochen später hatten wir auch schon das komplette Unterstützungsgerüst errichtet und dabei unter anderem rund 26 Kilometer Draht gespannt.
Fünf Wochen später waren die schönsten Reben schon knapp 20 Zentimeter lang.
Und nach entsprechenden Pflegemaßnahmen standen Ende Juli alle Reben sauber in Reih und Glied.
Ein gutes erstes Jahr also.
Mit dem Rebschnitt im April 2009 ging es auf ins zweite Jahr, wobei wir bei vielen Stöcke wegen des guten Wachstums bereits einen Stamm formieren konnten.
Manche Stöcke starteten deshalb zu ebener Erde, und andere im ersten Stock.
„Alles wächst“ hieß es im Juli, nicht zuletzt, weil wir Prioritäten gesetzt, und die Trauben weggeschnitten haben.
Nach einem idealen Sommer haben wir die Junganlage mit der Einsaat einer Begrünungsmischung winterfit gemacht.
Beim Rebschnitt nach dem zweiten Jahr konnten bei fast allen im Jahr davor zurückgeschnittenen Reben ebenfalls einen Stamm formieren. Die Laubarbeiten starteten deshalb mit dem Wegbrechen der Triebe am Stamm, einer Tätigkeit die für mich viel mit dem Erwachsenwerden zu tun hat.
Bald danach entwickelte sich der leuchtend rot blühende Inkarnatklee unserer Begrünung zu einer wahren Touristenattraktion.
Auch die Reben entwickelten sich prächtig, und schon im Juli war klar, dass wir es mit einem guten Behang zu tun haben.
Bei der Jungfernlese Anfang September hat sich dann herausgestellt, dass nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität für die allererste Ernte mehr als zufriedenstellend ist.