Während die Reben in den Ertragsweingärten das Triebwachstum im Sommer weitgehend eingestellt und ihre Kräfte spätestens ab Anfang August auf die Traubenreife konzentriert haben, sind die jungen Stöcke am Goldberg bis in den Herbst hinein weitergewachsen.
Viele Triebe haben den obersten Draht, d.h. eine Länge von knapp zwei Metern erreicht oder sogar übertroffen. Wenn das Holz noch ein bißchen besser ausreift, können wir einige Reben wohl bereits im zweiten Jahr „anschneiden“.
Normalerweise sind die Triebe erst im dritten Jahr kräftig genug, um den Rebstamm daraus zu formieren und selbst dabei ist Vorsicht geboten. Belastet man die jungen Pflanzen nämlich zu früh, kann das gravierende Folgen für die Vitalität und Langlebigkeit der Reben haben.
Deshalb haben wir uns in den letzten Jahrzehnten nur einmal dazu entschlossen, einen Teil der Jungreben schon im zweiten Jahr nach oben zu formieren.
Um die Trauben geht es bei solchen Überlegungen übrigens nur am Rande. Weil man so jungen Stöcken ohnehin nur eine winzig kleinen Ertrag zumuten darf, ist der Vorteil der um ein Jahr vorverlegten ersten Ernte kaum der Rede wert.
Wichtiger ist da schon, dass man die Reben mit dem Formieren eines Stammes aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich für Hasenfraß bringt. Und dass jene Pflanzen, die heuer schon sehr kräftig gewachsen sind auf einen starken Rückschnitt mit unerwünscht dicken und frostanfälligen Trieben im nächsten Jahr reagieren würden.
6 Gedanken zu „Ein gutes erstes Jahr“