Weinrallye #41: „Sandwich-Weine“

WeinrallyeNachdem der für die Jänner-Etappe vorgesehene Veranstalterblog leider verhindert ist, habe ich dem Winzerblogger und Weinrallye-Begründer Thomas Lippert kurzfristig angeboten, diese Ausgabe zu übernehmen. Alle deutschsprachigen Genussblogs, die Lust dazu haben berichten heute über das von mir in Absprache mit Thomas vorgegebene Thema „Sandwich-Weine“.

Konkret geht es dabei um jenes Reifestadium von Wein, das zwischen der von Frucht und Frische geprägten Jugend und dem noblen Charme des Alters liegt. Oder in Zahlen gegossen um Weine, die mindestens zwei, aber nicht älter als fünf Jahre sind.

Pinot blanc 2006

Pinot blanc 2006

Der Weißburgunder, meine weiße Lieblingssorte, schmeckt mir in fast allen Reifestadien, obwohl er während seiner Flaschenreife recht unterschiedliche Phasen durchmacht. Zumindest was unsere eigenen Exemplare betrifft, gibt es diesbezüglich mittlerweile einen recht großen Schatz an Erfahrungen, aus denen sich trotz Jahrgangs- und sonstiger Schwankungen doch gewisse Schlüsse ziehen lassen.

So kann (mich) der Weißburgunder (oder Pinot blanc) als Faßprobe ebenso begeistern, wie als junger Flaschenwein in seinem ersten Jahr. Im zweiten (und teilweise auch dritten) Jahr hingegen vermag er (mich) nie so richtig vom Hocker zu reißen.

Früher war ich deshalb öfter enttäuscht, wenn ein besonders gut gelungener Jahrgang, in den ich besondere Hoffungen gesetzt hatte schon recht früh in der Flasche ein wenig seiner Strahl- und Ausdruckskraft verlor. Heute hingegen bin ich deutlich entspannter, weil ich gelernt habe, dass unser Pinot blanc dafür im dritten, vierten und fünften Jahr umso faszinierendere Geschmackserlebnisse bietet.

Obwohl ich auch richtig reife Weine mag, empfinde ich den Weißburgunder im „Sandwich-Bereich“ besonders vielschichtig.

Die Blüten- und Fruchtaromen aus der Traube wirken zwar etwas gesetzter, sind aber noch deutlich erkennbar. Der jugendliche Überschwang hat sich gelegt, und läßt auch den feinen Nuancen in der zweiten Reihe Platz zur Entfaltung. Und die ersten zarten Reifenoten tragen das ihre dazu bei, den Wein komplexer und die eine oder andere Kante weicher und harmonischer zu machen.

4 Gedanken zu „Weinrallye #41: „Sandwich-Weine““

  1. Ich hätt ja wetten wollen, dass Du einen ‚Rote Trilogie‘ nimmst. Das ist doch der Sandwich-Wein schlechthin in eurem Programm (zumindest bevor Du den DAC-Wein gemacht hast, den ich noch nicht kenne). Aber so ist’s natürlich auch sehr spannend (und persönlicher).
    beste Grüße
    Felix

Schreibe einen Kommentar

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.