Der gläserne Wein (8)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Bakterienkulturen für den biologischen Säureabbau

Alle unsere Rotweine und einzelne Weißweine (v.a. beim Ausbau in Barriques) absolvieren den biologischen Säureabbau. Bei dieser Art zweiter Gärung reduzieren Bakterien den Säuregehalt des Weines und wandeln die Äpfelsäure aus den Trauben in Milchsäure um.

Wie auch die Hefen für die „erste“, die alkoholische Gärung kommen auch die Bakterien für den Säureabbau von Natur aus auf den Trauben und damit auch im Wein vor. Und wie bei den Hefen kann man sich als Kellermeister entweder auf die spontane Bakterienpopulation verlassen, oder gezielt vorvermehrte Bakterienstämme einsetzen. Anders als die Reinzuchthefen werden Bakterienkulturen aber nur selten so heiß (und unsachlich) diskutiert.

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Der gläserne Wein (7)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Saccharose

Wie hier bereits beschrieben, ist es in vielen Jahren erforderlich, unsere Rotweine mit Saccharose in Form von Rübenzucker aufzubessern. Die Rotweinsorten enthalten bei der Ernte oft weniger Zucker als die Weißweinsorten, da sie später reifen. Während beim Weißwein ein gewisses Maß an eingeschrumpften zuckerreichen Botrytisbeeren toleriert werden kann, leidet beim Rotwein darunter sehr schnell die Qualität.

Die höhere Gärtemperatur beim Roten läßt deutlich mehr Alkohol verdunsten und verringert daher die Alkoholausbeute aus dem vorhandenen Zucker. Außerdem reift der Wein länger und in Fässern, was ebenfalls zu deutlichen Alkohol(verdunstungs)verlusten führt. Dabei erwartet man gerade von Rotwein eine gewisse Geschmacksfülle, die unter 12,5%vol nicht zu spüren ist.

Aus diesen Gründen wird Rotwein(most) in kühleren Gebieten weltweit recht häufig aufgebessert, oder aber via Wasserentzug konzentriert, um den Zuckergehalt (bzw. in Folge den Alkoholgehalt) zu erhöhen. Die Aufbesserung mit Zucker erfolgt üblicherweise während der Gärung, die Mostkonzentration muß hingegen (mit einigem technischen und energetischen Aufwand) vor der Gärung durchgeführt werden.

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Langsam nehmen sie Gestalt an

Rotwein im Glas

Nach dem von Hefe und Säureabbau geprägten Jungweinstadium und der zögerlichen Entwicklung während der (auch in unserem Keller) kalten Wintermonate haben die Rotweine des Jahrgangs 2007 in den letzten Wochen einen deutlichen Entwicklungssprung gemacht.

Langsam werden neben der allgemeinen Qualität auch mehr und mehr Nuancen erkennbar, die die Basis für unsere weiteren Entscheidungen darstellen.

Im Moment gibt es nämlich noch weit mehr Chargen in den Fässern als Weine auf unserer Karte: Verschiedene Rieden, unterschliedliche Lesetermine, Seih- und Preßweinchargen des selben Weines, große und kleine Fässer, neue und weniger neue Barriques

Vor allem von unserer Hauptsorte Blaufränkisch haben wir die ganze Bandbreite an möglichen Weinstilen im Keller:

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Weinkeller aktuell

Pumpe und Schläuche für den Rotweinabzug

In den letzten Wochen haben wir nach und nach fast alle Weißweine abgefüllt. Vorgestern stand neben unserem Landwein vom Grünen Veltliner auch ein kleiner Teil Zweigelt 2007 für eine Vinothek in Deutschland auf dem Programm.

Und wenn man schon mit Rotwein hantiert, bietet es sich an, die Gelegenheit für umfangreichere Rochaden zu nützen. Das spart nicht nur Zeit für die Vorbereitung und Reinigung von Pumpen, Schläuchen und Behältern sondern erleichtert auch das Auffüllen der Behälter nach getaner Arbeit.

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Der gläserne Wein (6)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Reinzuchthefe

Für die Vergärung der meisten unserer Weine verwenden wir seit Jahren aus verschiedenen Gründen Reinzuchthefe-Präparate. Dabei handelt es sich um Hefezellen, die von Forschungs- und Versuchsanstalten aus einem „spontan“ gärenden Traubensaft selektioniert wurden.

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Der gläserne Wein (5)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Bentonit

Bentonit ist ein spezielles Tonmineral, das die Eigenschaft hat, Eiweißstoffe des Mostes an sich zu binden, und das deshalb als Schönungsmittel zur Stabilisierung von Weinen verwendet wird. Wie alle Schönungsmittel wird es nach der Anwendung (im Unterschied zu Weinzusatzstoffen) wieder vollständig aus dem Wein entfernt.

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Was tut sich eigentlich im Keller?

Nach der Hektik der Weinlesezeit ist es seit dem November recht ruhig um unsere heurigen Weine geworden. Das ist nicht nur angenehm für den Kellermeister, sondern auch ideal für die Entwicklung der Weine. „Kontrolliertes Nichtstun“ heißt die Devise.

Die Weißweine…

Abgesehen von zwei kleinen Teilchargen, die wir noch vor Weihnachten in die Flasche gebracht haben, ist mit den Weißweinen seit dem Abstich vom Geläger Ende Oktober nichts „passiert“.

Weder die laufenden Verkostungen noch der Test auf Eiweißstabilität haben irgend eine kellertechnische Maßnahme notwendig erscheinen lassen. Und die laufende Kontrolle bzw. gelegentliche Ergänzung des SO2-Spiegels ist eine unvermeidbare kellertechnische Routine.

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Der gläserne Wein (4)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Most- und Maischeenzyme

Enzyme sind Eiweißsubstanzen, die biochemische Reaktionen erleichtern und/oder beschleunigen können. Mit diesen Eigenschaften spielen sie im Stoffwechsel der Natur eine tragende Rolle und sind daher in allen tierischen und pflanzlichen Lebewesen enthalten.

Dort wo der Kellermeister die Wirkung der von Natur aus in den Trauben vorhandenen Enzyme nicht abwarten kann oder möchte, werden seit einigen Jahren auch in der Kellerwirtschaft Enzyme als Zusatzstoffe verwendet.

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Der gläserne Wein (3)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Kaliumpyrosulfit

Was so modern und künstlich klingt, ist in Wahrheit recht simpel und kommt seit langer Zeit bei der Traubenverarbeitung zum Einsatz. Kaliumpyrosulfit (auch Kaliumdisulfit genannt) ist ein weißes Pulver, das in Most oder Wein mit der Weinsäure reagiert und dabei zu rund 50 Prozent SO2 (vulgo „Schwefel“) sowie zu Weinstein und Wasser zerfällt.

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Der gläserne Wein (2)

Wie im ersten Beitrag angekündigt, stelle ich in dieser Serie jene Weinbehandlungsmittel und -zusatzstoffe ausführlich vor, die in unserem Keller bei der Weinbereitung zum Einsatz kommen. Das Gesamtbild unserer „gläsernen“ Weine entsteht dabei nach und nach in der entsprechenden Beitragskategorie und in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen dieser Serie unterhalb des ersten Beitrages.

Wasser

Der erste „Fremdstoff“ mit dem unsere Trauben auf ihrem Weg zum fertigen Wein in Kontakt kommen ist Wasser. Als Hauptbestandteil (noch dazu mit riesengroßem Vorsprung) von Trauben, Most und Wein ist es zwar nicht wirklich „fremd“, aber es macht doch einen Unterschied, ob das Wasser via Rebwurzel oder auf einem anderen Weg in den Wein kommt.

Natürlich ist Wasser weder ein Behandlungsmittel noch ein Zusatzstoff. Die Wässerung von Wein ist strengstens verboten und davon abgesehen im Zeitalter von „Klasse statt Masse“ auch einfach dumm.

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Der gläserne Wein (1)

Wie Wein-Plus berichtet, hat sich das immer wieder durch seine unkonventionelle geniale Öffentlichkeitsarbeit auffallende kalifornische Weingut Bonny Doon dazu entschlossen, alle verwendeten Weinzusatzstoffe und -behandlungsmittel auf dem Etikett zu deklarieren.

Offenbar will man damit dem US- und EU-Trend zu einer Verschärfung der Bezeichnungsvorschriften zuvorkommen und sich auf diese Weise als transparentes und konsumentenfreundliches Unternehmen positionieren. Und dabei die meisten Winzer-Mitbewerber und deren Interessensvertretungen (nicht ganz unberechtigt) als Geheimniskrämer alt aussehen lassen.

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Wie entsteht Rotwein? (Teil 7)

Der Ausbau im Holz

In den meisten Weinkellern der Welt ist das Holzfaß nach wie vor der klassische Lagerbehälter für hochwertige Rotweine. Wie in Teil 6 dieser Serie beschrieben brauchen nämlich fast alle Rotweine für ihre Entwicklung eine gewisse Menge Sauerstoff, den sie am einfachsten und schonendsten durch die Poren von Holzfässern erhalten.

Manche Fässer beeinflußen den Geschmack der Weine aber nicht nur indirekt durch den fein dosierten Luftzutritt, sondern auch direkt, indem sie Geschmackstoffe an den Wein abgeben. Diese Art von Fässern (bzw. der darin gelagerte Wein) wird landläufig meist „Barrique“ genannt.

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Erstens kommt es anders,…

…zweitens als man denkt! Der Jahrgang 2007 ist prädestiniert für hohe Eiweißgehalte im Wein. Ein trockener, heißer Juli fördert die Eiweißbildung in den Trauben und die vergleichsweise niedrigen Säurewerte verschlechtern die Wirksamkeit des Schönungsmittels Bentonit, das im Most (und bei Bedarf auch im Wein) dafür verwendet wird, den Eiweißgehalt zu reduzieren. Trotz der Mostbehandlung habe … Weiterlesen

Cuvée-Tüftelei

Heute haben wir im Familienrat die grobe Zusammenstellung unserer Roten Trilogie 2006 fixiert. Im Gegensatz zu manchen Kollegen lassen wir unsere Rotwein(cuvées) nämlich sehr lange reinsortig reifen und verschneiden sie erst ein paar Wochen vor der Abfüllung.

Zuerst habe ich mir ohne Verkostung ein paar Varianten überlegt, wie die Bilder der einzelnen Weine, ein Gesamtkunstwerk ergeben könnten, das unseren Zielvorstellungen nahekommt.

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In allen Lebenslagen

Die wichtigste Tätigkeit im Weinkeller zwischen Weinlese und Weihnachten ist das Verkosten. Vor allem während der ersten Wochen verändern sich die Weine mitunter sehr schnell, aber auch danach ist es wichtig die Entwicklung der Jungweine ständig zu verfolgen.

Im Lauf der Zeit verdichten sich die vielen Einzelproben zu einem komplexen Bild des Weines, das dem Kellermeister hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit dieses Bild so detailiert wir möglich ausfällt, braucht es nicht nur viele, sondern auch möglichst abwechslungsreiche Verkostungen.

Nur so erschließt sich dem Kellermeister der Wein in allen Lebenslagen des Weines wie des Winzers. Wie der Mensch ist nämlich auch der Jungwein manchmal in Hochstimmung und manchmal nicht ganz so gut drauf.

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Das Gedächtnis des Kellermeisters

Heute habe ich meine Aufzeichnungen über die Weine des Jahrgangs 2007 durchgesehen, um den einen oder anderen vorläufigen Schluß daraus für die nächste Ernte zu ziehen, und die eine oder andere lesestreßbedingte Schlampigkeit zu beheben solange die Erinnerungen an die Lese noch recht frisch sind.

Seit über zehn Jahren, also nicht erst seit den vergleichsweise neuen EU-Aufzeichnungsbestimmungen zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit, schreibe ich alles auf, was von der Übernahme der Trauben bis zur Abfüllung mit jedem einzelnen Wein (d.h. mit jeder einzelnen Teilcharge) im Keller passiert.

Ursprünglich sollte diese Mühe vor allem die Koordination zwischen meinem Vater und mir verbessern, da wir beide manchmal abwechselnd im Keller arbeiten. Je länger ich im Keller tätig bin, umso wichtiger werden sie aber auch, um den eigenen Weinstil weiter zu verfeinern, den Überblick über die vielen verschiedenen kleinen Experimente nicht zu verlieren und bei jeder neuen Ernte auf eine wachsende „Datenbank“ ähnlicher Jahrgänge zurückgreifen zu können. Schließlich werden die Dinge, die es sich zu merken gilt von Jahr zu Jahr mehr. Und auch ich werde nicht jünger.

Für den Wein, den wir voraussichtlich als ersten des neuen Jahrgangs abfüllen werden, sehen die Aufzeichnungen (für eine der beiden Teilchargen) bisher folgendermaßen aus:

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Die Stunde der Wahrheit

Gestern habe ich den Großteil der jungen Weißweine vom Geläger, der abgestorbenen und zu Boden gesunkenen Hefe, abgezogen. Befreit vom groben Trubdepot reifen sie nun „auf der Feinhefe“ weiter und können sich in aller Ruhe entwickeln, ehe wir sie im Dezember oder Jänner mittels Kieselgurfiltration auch von den feinen Trubteilchen befreien und so für die Abfüllung vorbereiten.

Der Moment, in dem man mit Taschenlampe und Schlauch bewaffnet den letzten Weinrest vom zähflüssigen Bodensatz absaugt ist dabei immer besonders spannend. Schließlich gibt die Gelägermenge im nachhinein eindeutig Auskunft darüber, ob die jeweiligen Trauben gesund, d.h. frei von Fäulnis waren, ob die Traubenverarbeitung und Pressung schonend durchgeführt wurde und ob der Most ausreichend entschleimt wurde.

Kurz: Die Gelägermenge steht in einem engen Zusammenhang mit mehreren Qualitätsparametern und dabei gilt in den allermeisten Fällen das Prinzip „Je weniger, desto besser“.

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Rotweinabzug in Bildern

Heute war ich nach längerer Zeit wieder einmal im Keller aktiv und habe einige unserer Rotweine umgezogen und dabei belüftet. Die meisten Roten habe ich seit dem ersten Abzug vom Geläger nach dem biologischen Säureabbau nur regelmäßig verkostet und den SO2-Spiegel kontrolliert und gegebenenfalls ergänzt.

In Holzfässern erhalten die jungen Rotweine meist ausreichend Sauerstoff für ihre Entwicklung durch die Poren des Holzes, sodaß eine zusätzliche Belüftung durch ein Umpumpen in einen anderen Behälter nicht so oft notwendig ist. Heute aber war es wieder einmal soweit, und bei der Gelegenheit habe ich auch die seit dem letzten Umziehen zu Boden gesunkene Feinhefe aus den Weinen entfernt.

Damit sind die Weine ohne Streß und technische Hilfsmittel von selbst so klar geworden, daß die Filtration im Rahmen der Abfüllung in einigen Wochen keine allzugroße Belastung für den Wein darstellen wird.

Pumpe und Schläuche für den Rotweinabzug

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Großer Abfülltag

Rundfüller und Korkmaschine

Gestern war großer Abfülltag. Insgesamt sieben Weine des Jahrgangs 2006 kamen in die Flasche. Neben dem Landwein vom Grünen Veltliner (1l-Flaschen) die Qualitätsweine vom Veltliner, Muskat, Pinot blanc, Chardonnay und Rosé sowie unsere Auslese aus Pinot blanc und Traminer.

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Von der Traube zum Weißwein, Teil 10

Fast alle Weine sind Cuvées

Eigentlich müßte man ja von Verschnitten schreiben, wenn es um Mischungen verschiedener Weine geht. Aber weil das Wort „Verschnitt“ für die meisten Konsumenten einen negativen Beigeschmack hat, sind die Winzer in Österreich in den 80er-Jahren auf die unverdächtige, weil unverstandene französische Übersetzung gekommen.

Dabei hat das Verschneiden von Weinen grundsätzlich nichts mit deren Qualitätsniveau zu tun. Schließlich sind fast alle Weine in allen Qualitätsebenen Verschnitte. Denn auch wenn mit dem Begriff vor allem Sorten- oder Jahrgangsmischungen assoziiert werden, ist bereits das Vermischen von zwei nahezu identen Weinen aus der gleichen Sorte, dem gleichen Jahrgang und einer vergleichbaren Qualität ein Verschnitt.

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Der geht stiften!

Mit diesem Warnruf wird in (Ost?)Österreich darauf hingewiesen, das jemand unerlaubter Weise das Weite sucht.

In Winzerfamilien fällt dieser Satz relativ oft. Aber nicht weil die Kellermeister dazu prädestiniert sind, ständig zu entfliehen. Sondern weil mit dem „Stiften“ auch das Auffüllen der Fässer gemeint sein kann.

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Wie entsteht Rotwein? (Teil 6)

Das Spiel mit dem Sauerstoff

Nach dem biologischen Säureabbau werden die jungen Rotweine vom Geläger abgezogen. Anders als bei den Weißen erfolgt das in der Regel mit ausgiebigem Luftkontakt durch ein Hineinplätschern des Weines von oben in den neuen Behälter. Dabei geht es nicht nur um ein „Auslüften“ von „reduktiven“ Aromen (Joghurt, Sauerkraut,…), die oft während des Säureabbaues entstehen, sondern auch um eine Förderung der Tanninpolymerisierung.

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Die besten Jahrgänge machen die wenigste Arbeit

In vielen Kellern herrscht um diese Jahreszeit große Betriebsamkeit. Da wird geschönt, filtriert, stabilisiert und möglichst früh in Flaschen gefüllt. Schließlich gilt es, die Weine für den Konsumenten „herzurichten“. Der Oenologe Volker Schneider nennt dieses Phänomen „additive Oenologie“ und „psychologischer Schönungsbedarf“ und hat es diesem pdf wissenschaftlich-sachlich und hier sehr praxisnah-ironisch beschrieben.

Auch in Zeiten moderner High-Tech-Oenologie gilt immer noch, daß die besten Weine jene sind, die nach der Gärung kaum noch Eingriffe des Kellermeisters benötigen, um zur Vollendung heranzureifen. Und die besten Jahrgänge jene, welche besonders viele solcher Weine erbringen.

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Sicher (aber) funktionsuntüchtig

Vorige Woche haben wir eine kleine Teilmenge von Muskat Ottonel und Chardonnay 2006 abgefüllt. Dabei habe ich mich wieder einmal ziemlich über die immer absurder werdenden Sicherheitsvorschriften für Maschinen und Geräte geärgert.

Entweder haben die Bürokraten, die derartiges aushecken keinerlei Ahnung vom Verwendungszweck der Maschinen, die sie mit ihren Vorschriften zwar möglicherweise sicherer, aber auch deutlich teurer und vor allem beinahe funktionsuntüchtig machen. Oder die Sache hat Methode: Schließlich kann ein Gerät, das wegen Untauglichkeit für den Alltagsbetrieb gar nicht erst eingeschaltet wird gar keine Arbeitsunfälle verursachen.

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Von der Traube zum Weißwein, Teil 9

Filtration: Wann, wie und warum?

Fast alle Weißweine werden heutzutage je nach Entwicklung und angestrebtem Weinstil während ihrer Faßreife und/oder vor der Abfüllung filtriert. Vor der Erfindung des Schichtenfilters  1913 bzw. dessen Verbreitung auch in kleineren Weinkellern ab den 1950er-Jahren wurden Weißweine durch mehrmaliges Abziehen von den Trubstoffen und eine Klärschönung mit Hausenblase von den sichtbaren Trubstoffen befreit.

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News aus dem Keller

Vorgestern habe ich wieder einmal den ganzen Keller durchgekostet. So ausführlich habe ich die 2006er seit mehr als zwei Wochen nicht mehr probiert und es war spannend zu sehen, wie sich die Weine entwickelt haben. Die Weißweine sind alle (naturgemäß mit Ausnahme des mittlerweile im Faß verkauften Entschleimungstrubes) sehr sehr zufriedenstellend. Die Entwicklung des Chardonnay, der eine Zeit lang mein Sorgenkind war läßt sich am besten mit „vom häßlichen Entlein zum stolzen (noch etwas zurückhaltenden) Schwan“ beschreiben.

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Von der Traube zum Weißwein, Teil 8

Auf der Feinhefe

Auch nach dem Abzug verbleibt noch genug Hefe im Wein um ihn reduktiv und frisch zu halten (wie der Oenologe Volker Schneider in einer Publikation eindrucksvoll dargelegt hat). In diesem Stadium, auf der nur langsam zu Boden sinkenden „Feinhefe“, reift der Wein deutlich langsamer heran als während der Endgärung und kurz danach.

Viele Winzer sehen heutzutage in der Feinhefe eine Gefahr und Beeinträchtigung für den Weißwein. Trübe, qualitativ eher mäßige Weine werden gelegenlich mit dem Argument „na wenn er erst einmal klar ist, wird er schon gut werden“ schöngeredet. Dementsprechend wird die Reifephase auf der Feinhefe oft sehr kurz gehalten und die Weine schon wenige Tage oder Wochen nach dem (meist sehr frühen) Abziehen vom Geläger blank filtriert. Nicht selten landen diese Weine dann auch noch im Erntejahr in der Flasche.

Dabei legt eine gewisse Reifephase auf der Feinhefe den Grundstein für langlebigere Weine. Auch wenn es paradox klingen mag: Weine sehr jung in die Flasche kommen werden dort schneller alt, als Weine, die im Tank oder im Faß „altern“ dürfen, bevor sie abgefüllt werden.

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Wie entsteht Rotwein? (Teil 5)

Der Weg zur (Säure-)Harmonie

Der Säuregehalt eines Weines besteht hauptsächlich aus Weinsäure und Äpfelsäure. In wärmeren, „reiferen“ Jahren überwiegt meist die Weinsäure, in kühleren, „unreiferen“ eher die Äpfelsäure.

Während beim Weißwein in der Regel die Säure das bestimmende Strukturelement ist, übernimmt beim Roten das Tannin diese Funktion. Die Säure sollte beim Rotwein geschmacklich in den Hintergrund treten, um das unharmonische Aufeinandertreffen von hoher Säure und markentem Tannin zu vermeiden. Reife blaue Trauben enthalten jedoch kaum weniger Säure als Weißweinsorten. Aus diesem Grund muß der Säuregehalt im fertigen Wein reduziert werden um ein mildes Geschmacksbild zu erreichen.

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Wie entsteht Rotwein? (Teil 4)

Die Pressung 

Je nach gewünschtem Weinstil und Entwicklung auf der Maische werden Rotweine nach fünf Tagen bis fünf Wochen (und in Experimentalfällen auch später) abgepreßt. Wie beim Weíßwein macht es auch beim Rotwein einen Unterschied, ob der Wein von selbst abläuft, oder mit Druck gepreßt wird.

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