Krimi-Fans wissen es längst: Bei vielen Kriminalromanen sind die detailreich gezeichneten Charaktere der Protagonisten und die Beschreibung von Landschaft, Sitten, Gebräuchen und Speisen wichtiger als das Verbrechen, das es aufzuklären gilt.
So lernt man bei Andrea Camilleri Sizilien von einer ganz anderen Seite kennen, erfährt von Donna Leon einiges über Venedig und die italienische Freunderlwirtschaft, wird von Alfred Komarek und seinem Inspektor Polt in die Weinviertler Mentalität eingeführt und absolviert bei Mira Valensky von Eva Rossmann ganz nebenbei einen Kochkurs.
Besonders interessant ist das Umfeld der eigentlichen Handlung dann, wenn der Leser einen persönlichen Zugang zur Materie hat, der die Recherchen des Autors in einem ganz anderen Licht erscheinen läßt. Aus diesem Grund lese ich Wein-Krimis sehr gerne, wenn auch etwas „anders“, als andere Kriminalromane.
Ist der Schauplatz des Verbrechens dann auch noch meine unmittelbaren Heimat, ist dem Autor meine grenzenlose Aufmerksamkeit beim Lesen gewiß. Paul Grote hatte es also nicht leicht, mich mit seinem Kriminalroman „Verschwörung beim Heurigen“ zu überzeugen.
Das und vor allem wie es ihm trotzdem gelungen ist, ist durchaus bemerkenswert:
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