Nachdem sich der Rat der EU-Agrarminister gestern nach hitziger Debatte noch vertagt hatte, dürfte es heute doch noch eine Einigung in Sachen Weinmarktordnung gegeben haben. Das berichten zumindest diese beiden Quellen ohne allzu viele nähere Angaben zu machen. EDIT: Während ich diesen Bericht zu Ende geschrieben habe, hat der Drink-Tank hier zahlreiche Details veröffentlicht.
Weil sie schon seit längerer Zeit verhandelt wird und natürlich Auswirkungen auf den einzelnen Winzer hat, habe ich schon öfter über Weinmarktreform berichtet: Über deren grundsätzliche Ziele, die unterschiedlichen Interessen und Anschauungen der verschiedenen Weinbauländer und die Insider-Meinung des Vorgängers der jetzigen Agrar-Kommissarin Fischer-Boel.
Das größte Hindernis auf dem Weg zu einer Einigung war das von der Kommission geplante Verbot der Aufbesserung mit Zucker, um die Winzer in den nördlicheren Weinbauländern zur Verwendung von (vorwiegend italienischem) Traubensaftkonzentrat (RTK) zu diesem Zweck zu zwingen.
Die RTK-Lobby witterte dabei nämlich das große Geschäft und schaffte es erfolgreich, der Kommission die erzwungene RTK-Verwendung als Maßnahme zum Abbau von Wein(trauben)überschüssen zu verkaufen. Während das mit seinen nördlicheren Gebieten ebenfalls betroffene Frankreich bis zuletzt auffallend ruhig war, wehrten sich Deutschland und Österreich vehement gegen ein Verbot der Zuckerung zur Alkoholerhöhung.
In den Medien hatte das recht unterschiedliche Folgen:
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