Bildergeschichten von der Weinlese (7)

Wie bereits im vierten Teil beschrieben, wird der Rotwein erst nach der Gärung auf der Maische gepreßt. Diese Aussage stimmt aber nur zum Teil, denn der bei weitem größere Anteil unserer Rotweine sieht die Presse nie von innen. Wenn wir der Meinung sind, daß es Zeit ist, den Rotwein von den Schalen zu trennen, dann … Weiterlesen

Bildergeschichten von der Weinlese (6)

Um möglichst viele Farb- und Geschmacksstoffe aus den Schalen auszulaugen, wird Rotwein deutlich wärmer vergoren, als Weißwein. Je nach Weintyp und Jahrgang liegen wir bei den Roten zwischen 26 und 32 °C, und bei den Weißweinen zwischen 18 und 20 °C, um Fruchtigkeit und Frische zu erhalten.

Mut zum Risiko

Entgegen unseren ursprünglichen Absichten haben wir vergangene Woche die Blaufränkisch-Lese nicht komplett abgeschlossen, sondern etwa 20 Prozent unserer gesamten Fläche dieser Sorte weiter hängen gelassen. Auch wenn das was wir an Blaufänkisch schon im Keller haben durchaus vielversprechend erscheint, hoffe ich darauf, daß in diesem Weingarten noch ein bißchen mehr möglich ist. Die Trauben sind … Weiterlesen

Erfreuliches zwischendurch

Das gibt einen kräftigen Motivationsschub auch an stressigen Weinlesetagen samt chronischem Schlafdefizit: Unser Pinot blanc 2006 erreichte in seiner Sortengruppe bei der Falstaff-Burgundertrophy den dritten Platz! Helles Grüngelb. In der Nase frische Apfelaromen, zart nach Blüten, einladendes Bukett. Am Gaumen elegante Textur, frisch strukturiert, kompakt und doch recht leichtfüßig, zeigt eine saftige Länge, sehr vielseitiger … Weiterlesen

Bildergeschichten von der Weinlese (5)

Der Saftanteil von Weintrauben liegt bei etwa 75 Prozent. Für den Kellermeister bedeutet das, daß er etwa ein Viertel jener Masse, die er als Trauben verarbeitet auch wieder als Trester entsorgen muß. Um Zeit zu sparen, macht man sich die Tresterentsorgung so einfach wie möglich. Bei uns erfolgt sie mittels einer Kippwanne auf einem kleinen … Weiterlesen

Bildergeschichten von der Weinlese (4)

Die qualitativ beste Möglichkeit, um aus blauen Trauben Rotwein zu machen ist die Gärung auf der Maische. Dabei werden Schalen, Saft und Kerne nach dem Rebeln in einen Gärbehälter gefüllt, und erst nach dem Ende der Gärung (oder auch deutlich später) gepreßt.

Die Gärwärme und der entstehende Alkohol lösen Farb- und Geschmacksstoffe sowie Tannine aus der Beerenschale. Das ebenfalls bei der Gärung gebildete CO2 treibt die Schalen nach oben, wie man auf diesem Bild sehen kann:

Rotweinmaische im Gärtank

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Genussblogs-Awards 2007

Genussblogs.net ist ein Projekt der beiden Blogger Theo Huesmann und Thomas Lippert, das einen laufend aktualisierten Überblick über die deutschsprachige Wein- und Genußblog-Szene bietet. Seit 1. September läuft die Anmeldung für die heuer erstmals vergebenen Genußblog-Awards, bei denen eine fachkundige Jury und die Blogger selbst die populärsten Web-Tagebücher über das Genießen küren werden. Vor ein … Weiterlesen

Mit einem blauen Auge?

Wie bereits gestern angekündigt, haben wir heute erstmals nach dem großen Regen die Trauben begutachtet, die noch zu lesen sind. Dabei haben wir festgestellt, daß der Schaden durch den Regen im Moment (noch?) nicht so schlimm zu sein scheint.

Selbst der empfindliche, weil dünnschalige Welschriesling sieht in unseren Weingärten weit besser aus, als diese beiden Trauben, die ich in einem Nachbarweingarten gefunden habe:

Welschriesling-Traube mit massivem Botrytisbefall

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110 Millimeter später

In „nur“ 48 Stunden ist der Wetter-Albtraum mit 110 Millimeter Regen Realität geworden. Die vergangenen zwei Tage und Nächte haben uns knapp ein Viertel der gesamten durchschnittlichen Jahresregenmenge beschert! Welche Auswirkungen das auf die noch zu lesenden Weintrauben hat, können wir im Moment noch nicht einmal ansatzweise abschätzen. Auch wenn es seit dem frühen Abend … Weiterlesen

Wetter-Albtraum

Einzelne Regenschauer während der Traubenreife und der Weinlese sind ein Problem, mit dem man als Weinbauer umzugehen lernt (bzw. lernen muß). Aber das, was heute Nacht und morgen Donnerstag laut Wetterbericht auf uns zukommt, geht weit darüber hinaus:

Bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in 36 Stunden!

Und weil der Regen diesmal von Nordosten kommt, können wir auch nicht darauf hoffen, daß die Alpen die Schlechtwetterfront abfangen, bevor sie zu uns gelangt. Dazu kommt ein stürmischer Wind und Temperaturen unter 10°C. Was für ein Kontrast zum Weinlesebeginn vor nicht einmal zwei Wochen.

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365 Tage Bloggerei

Heute vor einem Jahr ging dieses – mein – Weblog mit diesem Beitrag online, nachdem ich zuvor bereits über einen Monat offline geübt hatte. Seither habe ich (inklusive diesem) 227 Beiträge verfaßt, zu denen (leider zu einem Großteil von mir selbst) 308 Kommentare abgegeben wurden.

Eigentlich wollte ich zu diesem Anlaß eine Art Bestenliste verfassen. Zumindest hatte ich mir fest vorgenommen einige der meiner Meinung nach besten, der nichtssagendsten, der trockensten, der kurzweiligsten, der langatmigsten und der besserwisserischsten Beiträge des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen.

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Gemischte Gefühle

Kaum weicht die leise Verunsicherung und ich fange ich an, mich mit dem Jahrgang anzufreunden, da ziehen im wahrsten Sinne des Wortes dunkle Wolken am Horizont auf. Aber der Reihe nach:

Mittlerweile ist der gesamte Muskat Ottonel im Keller, die bessere Hälfte des Grünen Veltliners, die Hälfte vom Welschriesling, zwei Drittel vom Zweigelt und der erste (und beste) Pinot blanc. Die Trauben sind gesund, sehen reif aus und schmecken auch so.

Im Unterschied zu den nicht ganz unähnlichen Hitzejahren 2000 und 2003 ist der Zuckergehalt der Trauben heuer etwas geringer, der Säuregehalt bei manchen Sorten nicht ganz so niedrig und der pH-Wert bei allen Sorten tiefer (was bedeuten könnte, daß auch Weine mit relativ wenig Säure durchaus „lebendig“ schmecken).

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Erste Eindrücke

Die ersten Lesetage liegen hinter uns, und immerhin vier verschiedene Sorten sind (zumindest teilweise) bereits im Keller. Trotzdem fällt es mir noch sehr schwer, den Jahrgang einzuordnen.

Einige durchwegs erfreuliche Dinge haben Muskat Ottonel, Grüner Veltliner, Welschriesling und Zweigelt bislang gemeinsam. Die Trauben sind so gesund wie selten. Botrytis, Traubenwelke und Stiellähme sind (noch?) kaum nennenswert. Außerdem ist der Ertrag bei allen Sorten bisher durchaus zufriedenstellend und der angestrebten Qualität angemessen.

Davon abgesehen gibt es aber recht große Unterschiede zwischen den Sorten und/oder Lagen, in denen ich noch kein Muster erkennen kann.

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Heiße Herausforderung

Wie schon am Samstag steht bei der Weinlese 2007 auch heute und morgen Muskat Ottonel auf dem Programm. Aufgrund der hohen Temperaturen ernten wir die besonders empflindlichen Muskat-Trauben nur am kühleren Vormittag und lesen am Nachmittag die Landwein-Qualitäten des robusteren Grünen Veltliners. Bei Lufttemperaturen von knapp 30 °C (und am Nachmittag kaum kühleren Trauben) ist … Weiterlesen

Es geht los!

Die letzten Wochen waren geprägt von einer ganz besonderen Stimmung. Eine Mischung aus Ungeduld, Vorfreude und Sorge wegen des erst ausbleibenden und in den letzten Tagen häufigen und ergiebigen Regens. Jetzt ist es endlich soweit. Nachdem wir vorgestern eine kleine Menge Grünen Veltliner für den Traubensaft geerntet haben, war heute in den kühleren Morgenstunden der … Weiterlesen

Wein-Rallye 3

Die dritte deutschsprachige Wein(blog)-Rallye wird von Matthias Metze vom Viva-Vino Bio-Weinblog betreut und dreht sich (fast naturgemäß) um Bioweine aus der Sorte Riesling. Nach meiner Beteiligung an der Premiere und der zweiten Ausgabe muß ich diesmal leider passen. Das liegt vor allem am Termin, denn der 7. September fällt heuer in die Hauptlesezeit und ich … Weiterlesen

Einfach zum Nachdenken

Gestern auf der Titelseite der Lidl-Postwurfsendung, gleich neben Foto und Unterschrift von Andreas Goldberger: Blaufränkisch Qualitätswein aus dem Burgenland € 0,89 je 0,75l-Flasche beim Kauf eines Originaltrays mit 6 Flaschen (€ 1,19 pro Liter) Und daneben: Almdudler traditionell € 1,39 je 2l-Flasche (€ 0,70 pro Liter)

Jetzt ist es aber genug!

Wenn die Angaben, die ich bekommen habe stimmen, hat uns das Gewitter von heute Nachmittag etwa 50 mm Regen beschert, den unsere Reben eigentlich nicht (mehr) gebraucht hätten. Zum Glück dürfte einiges von dem Wasser oberflächlich abgeflossen sein (hoffentlich ohne allzugroße Erosionsschäden) und ein Teil wird von der jetzt wieder sprießenden Naturbegrünung zwischen den Rebzeilen … Weiterlesen

Der letzte Feinschliff

Die Phase der Traubenreife bedeutet für die meisten Arbeiten im Weingarten den Endspurt. Die vor allem hier beschriebenen Laubarbeiten haben für eine lockere, gut besonnte und durchlüftete Laubwand gesorgt und finden ebenso ihr Ende wie die Bodenbearbeitung, damit sich bis zur Lese eine deutliche Gründecke aufbauen kann und der Boden besser begeh- und befahrbar ist.

Auch der Pflanzenschutz, der mit heuer insgesamt fünf Spritzungen (nach den Richtlinien der kontrollierten integrierten Produktion) für bisher gesunde und leistungsfähige Blätter und Trauben gesorgt hat, ist bereits seit einigen Wochen abgeschlossen. Die Trauben können jetzt nicht mehr von den beiden gefürchteten Mehltauarten befallen werden und wir trachten danach, daß wir nicht nur die für jedes Pflanzenschutzmittel vorgeschriebene „Wartefrist“ beachten, sondern einen deutlich größeren Abstand bis zur Lese einhalten.

Eine der letzten Arbeiten im Weingarten ist das Ausdünnen des Behanges, um den Rebstock zu entlasten, und die potentielle Qualität der Trauben zu verbessern. Mit den allerletzten kleinen Korrekturen beim spätreifen Cabernet habe ich diese Arbeit heute abgeschlossen.

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Dreht die EU jetzt total durch?

Zugegeben, das (Gratis-)Bezirkswochenblatt für Eisenstadt war auch schon bisher nicht gerade für seine besonders feine Klinge bekannt. Aber mit obiger Schlagzeile der Ausgabe vom 8. August ist den Verantwortlichen eine nicht für möglich gehaltene Steigerung gelungen.

Mit seriös recherchierten Fakten hat diese Überschift zwar wenig am Hut, aber dafür paßt sie vom Niveau her wunderbar zum Medien-Polit-Sittenbild das hinter der ganzen Sache steckt. Aber der Reihe nach:

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Weinrallye 2 – Must Taste Weiß unter 10 Euro

Weinrallye

Das Thema

Nach der Organisation der Premiere durch den Winzerblogger Thomas Lippert stammt das Thema für die zweite deutschsprachige Wein(blog)rallye von Weinverkostungen.de-Blogger Thomas Günther und lautet sinngemäß:

Ein Weißwein (oder mehrere) unter 10 Euro, an den man sich gerne erinnert und von dem man der Meinung ist, daß man ihn unbedingt verkostet haben sollte. Damit die Leser dieser Empfehlung auch folgen können, wenn sie das wollen, sollte der Wein noch erhältlich sein.

Wie bereits beim ersten Mal wird hat der Weinrallye-Organisator auch diesmal eine Zusammenfassung aller Rallye-Beiträge samt Links in seinem Blog veröffentlicht, die nicht nur die Vielfalt an Must-Taste-Weißweinen darstellt, sondern auch die unterschiedlichen Stile und Blickwinkel der verschiedenen deutschsprachigen Weinblogs.

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