Alles Klassenkampf, oder was?

Nach einem Mehrheitsbeschluß des EU-Agrarministerrates müssen ab 2009 auch in Österreich die Bezieher von Agrarförderungen samt genauem Förderbetrag veröffentlicht werden. Dabei erinnern manche Argumente und die Begleitmusik in der öffentlichen Diskussion an die längst vergangen geglaubten Zeiten des Klassenkampfes.

Nicht das ich unkritisch in das mehr oder weniger plumpe Abwehrfeuer der Agrarlobby einstimmen möchte. Dafür stehe ich vielen Funktionären viel zu kritisch gegenüber. Und ich schäme mich auch nicht dafür, von der Allgemeinheit Fördergelder für die Erhaltung und kontrolliert umweltbewußte Bewirtschaftung unserer Weingartenflächen anzunehmen. Wer hier den Fördersatz nachliest und hier unsere Rebfläche kann sich ziemlich leicht ausrechnen, wie viel das ausmacht.

Ja ich bin sogar gerne bereit, die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des EU-Fördersystems und Vor- und Nachteile von Förderungsobergrenzen für Großbetriebe grundsätzlich zu diskutieren. Aber ich wehre mich gegen die Scheinheiligkeit, die die Befürworter der Veröffentlichung an den Tag legen.

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Wein und Persönlichkeit

Zugegeben, die Situation ist nicht neu. Aber sie bringt mich jedes Mal aufs Neue in eine ganz eigenartige Befindlichkeit. Eine paradoxe Mischung aus nervöser Spannung und freudiger Erwartung.

Den aktuellen Anlaß liefert das (deutsche) Winzerblogger-Urgestein Thomas Lippert. Wie er hier ebenso freundlich wie treffend beschreibt, geben wir Blogger im Lauf der Zeit so einiges über uns preis.

Das führt dazu, daß sich die regelmäßigen Blog-Leser natürlich ein Bild von dem Menschen hinter den Zeilen machen. Und in meinem Fall wohl auch von den Weinen hinter dem Menschen hinter den Zeilen.

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Feiertag

Der 31. Oktober ist für uns ein Feiertag. Nicht wegen des Weltspartages und auch nicht wegen Halloween, der/das sich scheinbar unaufhaltsam ausbreitet und mittlerweile auch die Weinbloggerszene (hier und hier) erreicht hat. Für uns ist heute Reformationstag. Und weil wir unsere eigenen Chefs sind nicht nur für die Zeit des Gottesdienstbesuches (wie in Österreich für … Weiterlesen

Neu in der Blogroll: Weincasting

Nachdem ich diesen Blog (beinahe 😉 ) als reines Hobby betrachte, kommen natürlich auch nur solche Blogs in mein Linkverzeichnis, die ich selbst gerne und regelmäßig lese. Ob meine Seite dort in der Blogroll aufscheint ist mir dabei ziemlich egal. Da ich mich aber nicht ständig im Internetz herumtreiben kann und will, ist die Anzahl … Weiterlesen

Der Neue ist da!

Die Hauptlese ist ja bei uns im Burgenland gelaufen, und bald werden wohl die ersten Weine des neuen Jahrgangs auf dem Markt kommen (falls sie das nicht schon sind).

Weil wir aber unseren Weinen normalerweise mehr Zeit lassen und Frühabfüllungen noch im Jahr der Ernte bei uns die Ausnahme sind, bezieht sich die Überschrift nicht auf den neuen Jahrgang.

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Genussblogs-Awards 2007

Genussblogs.net ist ein Projekt der beiden Blogger Theo Huesmann und Thomas Lippert, das einen laufend aktualisierten Überblick über die deutschsprachige Wein- und Genußblog-Szene bietet. Seit 1. September läuft die Anmeldung für die heuer erstmals vergebenen Genußblog-Awards, bei denen eine fachkundige Jury und die Blogger selbst die populärsten Web-Tagebücher über das Genießen küren werden. Vor ein … Weiterlesen

365 Tage Bloggerei

Heute vor einem Jahr ging dieses – mein – Weblog mit diesem Beitrag online, nachdem ich zuvor bereits über einen Monat offline geübt hatte. Seither habe ich (inklusive diesem) 227 Beiträge verfaßt, zu denen (leider zu einem Großteil von mir selbst) 308 Kommentare abgegeben wurden.

Eigentlich wollte ich zu diesem Anlaß eine Art Bestenliste verfassen. Zumindest hatte ich mir fest vorgenommen einige der meiner Meinung nach besten, der nichtssagendsten, der trockensten, der kurzweiligsten, der langatmigsten und der besserwisserischsten Beiträge des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen.

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Heimatgefühle (3)

Wenn wir einige Tage von zu Hause weg sind, manchmal aber auch schon nach einem langen Weinliefertag, gilt die erste Aufmerksamkeit bei der Heimkehr fast immer unseren Weingärten. Dafür fahren wir meist die letzten Kilometer bis Mörbisch nicht auf der Bundesstraße, sondern (entsprechend langsamer) auf dem Güterweg. Diese Besichtigungen haben nur sehr wenig mit der … Weiterlesen

Jahrgangsangepaßtes Arbeiten…

…bedeutet für uns Weinbauern natürlich auch jahrgangsangepaßtes Urlauben. Normalerweise beschert uns die Natur zwischen den letzten Arbeiten im Weingarten und der Endphase der Traubenreife (samt Reifemessungen und Lesevorbereitung) ein paar ruhigere Wochen, die sich gut dazu eignen wieder Kraft zu tanken. In frühen Jahren wie heuer ist diese Phase deutlich kürzer und natürlich auch nach … Weiterlesen

Wiener Blut

Wiener Blut 2007
Foto: Seefestspiele Mörbisch by Lichtstark.com

Morgen Donnerstag hat die OperetteWiener Blut“ bei den diesjährigen Seefestspielen in Mörbisch Premiere. Unter der (langjährigen) Intendanz von Harald Serafin führt dabei erstmals Maximilian Schell Regie. Und erstmals in der 50-jährigen Geschichte der Seefestspiele wird die Premiere heuer auch ab 21.05 Uhr live in ORF2 übertragen.

Bereits gestern Dienstag fand die öffentliche Generalprobe statt, für die ich eine Karte hatte.

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Heimatgefühle (2)

Das Leben in der Dorfgemeinschaft am Land ist manchmal weit weniger idyllisch als gemeinhin angenommen. Schon seit längerem sammle ich in meinem Hinterkopf Beobachtungen, die zeigen, welche negativen Seiten es mit sich bringt, daß (mehr oder weniger) jeder jeden kennt und welche wenig erfreulichen Auswirkungen manche Ansichten und Einstellungen in der Praxis haben können. Wenn ich mich wieder einmal besonders ärgern muß, werde ich vielleicht auch darüber schreiben.

Manchmal ist es aber auch rührend schön, wenn man nicht in der Anonymität der Großstadt lebt. So wie gestern Sonntag um 9.00 früh.

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Heimatgefühle (1)

Gestern Samstag fand (nicht im Mörbisch) die Hochzeit der Schwester meiner Frau statt und auf dem Heimweg um 5.00 Uhr früh bot sich mir ein ganz besonderes Bild, das mir wieder einmal die Verbundenheit mit meiner „Herkunft“ bewußt gemacht hat. Nun könnte man einwenden, daß ich „unseren“ See tagtäglich so oft im Blick habe, daß … Weiterlesen

Viel zu tun

Die nächsten Wochen werden besonders arbeitsreich, was möglicherweise zu einer etwas geringeren Beitragsfrequenz hier in meinem Blog führen wird. Kommendes Wochenende finden unter dem Motto „Mörbisch zur Weinblüte“ unsere Tage der offenen Kellertür statt. Bis dahin ist noch einiges vorzubereiten. Außerdem steht die zweite Behandlung gegen Mehltau an, um die im Moment besonders empfindlichen Reben … Weiterlesen

Blogroll

Auch wenn der deutsche Weinjournalist Mario Scheuermann der Weinbloggerszene empfiehlt, sich intensiv zu vernetzen, um bei Blog-Rankings wie diesem besser abzuschneiden: Meine Blogroll (das sind die Links, die zu anderen Weblogs führen – ich hab´s bis vor neun Monaten auch nicht gewußt 😉 ) beinhaltet nur Blogs, die ich gerne und regelmäßig lese. Schließlich ist … Weiterlesen

Vor den Vorhang

Nachdem es in Sachen Kommentare eine Zeit lang sehr sehr ruhig war (und ich schon daran gezweifelt habe, ob hier überhaupt noch irgendwer vorbeischaut 😉 ), haben in den letzten Tagen Knalli und Pivu und Felix ihre Meinung zu mehreren Beiträgen deponiert. Leider zeigt mein aktuelles Blog-Layout die neuesten Kommentare nicht in der Menüleiste an, … Weiterlesen

Das hat man davon

Nachdem ich über eine Woche erfolglos versucht habe, die aufkeimende Verkühlung zu ignorieren, hält sie mich jetzt schon seit drei Tagen weitgehend im Bett gefangen. Im Weingarten gibt es zwar im Moment wenig zu tun, aber die Fässer für den Mörbisch Weiß 2006 sollten verschnitten und der Wein langsam für die Füllung vorbereitet werden. Außerdem … Weiterlesen

Der Frühling kommt!

Die Indizien mehren sich, daß nun eindeutig der Frühling ins Land zieht: Seit dem Freitag sind wir nicht nur mit dem Rebschnitt bzw. dem Entfernen der bereits zuvor abgeschnittenen Rebtriebe fertig, sondern auch schon mit dem Anbinden der Fruchtbögen an den Drahtrahmen. Gestern Samstag haben wir damit begonnen, die Oleander, die typischen Zierpflanzen der Region, … Weiterlesen

Eine Woche Urlaub

Ab morgen Samstag bin ich eine Woche auf Urlaub. Obwohl ich nicht am Winzer-Schirennen samt Rahmenprogramm (das ohnehin wegen Schneemangel abgesagt werden mußte) interessiert bin, hat das Zielgruppenmarketing doch Früchte getragen 😉 Selbst wenn es vor Ort einen Internet-Zugang geben sollte, werde ich davon wahrscheinlich kaum Gebrauch machen. Schließlich hoffe ich doch, daß im Lauf der … Weiterlesen

Selbstreflexion eines Besserwissers

Viele meiner Beiträge in verschiedenen Weindiskussionsforen und hier in meinem Blog entstehen aus dem Bedürfnis, falsch oder verkürzt dargestellte Zusammenhänge richtigzustellen. Dabei ist es kein Kunststück, sondern eine Selbstverständlichkeit, daß ein „Profi“ in seinem Metier viele Dinge besser weiß als der „Amateur“ im besten Wortsinn.

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Keine „Autobahn“ nach Mörbisch!

Seit etwa 20 Jahren geistert die Idee vom großzügigen Ausbau der Bundesstraße B52 von Rust nach Mörbisch durch die Köpfe einiger Beamter und Politiker. Die Fahrbahn soll deutlich angehoben werden, einen tiefen Entwässerungsgraben erhalten und beitseitig einen parallel verlaufenden Güterweg („Begleitweg“).

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Ohne Rauch geht´s auch

Eine der ersten Maßnahmen auf die sich ÖVP und SPÖ bei den laufenden Koalitionsverhandlungen einigen konnten war die verpflichtende Einrichtung von geschlossenen Raucherzonen (nicht: Nichtraucherzonen!) in der Gastronomie. So berichtete es u.a. die Presse. Abgesehen davon, daß es wichtigere Punkte gäbe, die eine große Koalition umsetzen sollte finde ich das durchaus erfreulich.

Dieser Anlaß hat die ewige Debatte zwischen Rauchern und Nichtrauchern wieder einmal angeheizt. Auf der Leserbriefseite der gestrigen Printausgabe des Kurier lieferten sich Befürworter und Gegner einen heftigen Schlagabtausch. Und wie immer darf bei solchen Debatten auch der Vergleich von Rauchen und Alkoholkonsum nicht fehlen.

Formulierungen a la „…daß ein Betrunkener mit seinem Auto bei einem Unfall wesentlich mehr menschen schädigen, wenn nicht gar töten könnte und dies auch tut„, „…das das Alkoholproblem mit allen negativen Konsequenzen immer ein Kavaliersdelikt bleiben wird“ haben mich zu folgendem Leserbrief an den Kurier bewogen:

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Liebe Weinfreunde!

Es heißt, der Advent wäre die stillste Zeit des Jahres. Dabei geht es gerade vor Weihnachten bei uns besonders turbulent zu. Manchmal aber, in einem kurzen Moment des Innehaltens, kommt doch so etwas wie Besinnlichkeit auf. Der Gedanke daran, daß schon wieder ein Jahr viel zu schnell vergangen ist. Und die Freude und Dankbarkeit über … Weiterlesen

Und der Kabinett ist doch kein Prädikatswein

Und sie dreht sich doch“ soll Galileo Galilei kurz vor seinem Tod gesagt haben um deutlich zu machen, das er zwar unter dem Druck der Inquisition offiziell widerrufen, nicht aber seine (wie wir heute wissen richtige) Meinung geändert hatte. Auch wenn er es so wahrscheinlich nie gesagt hat, ist es zumindest gut erfunden.

Ähnliches, wenn auch bedeutend Harmloseres wie Galilei passierte mir in den letzten Tagen zweimal. Und wie damals werden Falschmeldungen offenbar immer noch unhinterfragt geglaubt, wenn sie nur vehement genug vorgebracht werden.

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Viel zu tun

Wie aufmerksame Blog-Leser (falls es noch welche gibt 😉 ) wahrscheinlich schon an der Frequenz der neuen Beiträge bemerkt haben, bin ich momentan sehr beschäftigt. Nach der Weinlesezeit ist der Dezember für selbstvermarktende Winzer die arbeitsreichste Zeit im Jahr:

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Na sowas!

Verknüpfungen via Links sind an sich eine recht praktische Sache. Sie erleichtern die Suche im WWW und (ver-)führen mitunter zu recht spannenden Reisen durch die virtuelle Welt. Wenn jemand einen Link zu meinen Seiten einrichtet, bin ich in der Regel darüber erfreut und habe meist auch eine Erklärung dafür. Wie ich aber zu einem Link … Weiterlesen