Nach einem Mehrheitsbeschluß des EU-Agrarministerrates müssen ab 2009 auch in Österreich die Bezieher von Agrarförderungen samt genauem Förderbetrag veröffentlicht werden. Dabei erinnern manche Argumente und die Begleitmusik in der öffentlichen Diskussion an die längst vergangen geglaubten Zeiten des Klassenkampfes.
Nicht das ich unkritisch in das mehr oder weniger plumpe Abwehrfeuer der Agrarlobby einstimmen möchte. Dafür stehe ich vielen Funktionären viel zu kritisch gegenüber. Und ich schäme mich auch nicht dafür, von der Allgemeinheit Fördergelder für die Erhaltung und kontrolliert umweltbewußte Bewirtschaftung unserer Weingartenflächen anzunehmen. Wer hier den Fördersatz nachliest und hier unsere Rebfläche kann sich ziemlich leicht ausrechnen, wie viel das ausmacht.
Ja ich bin sogar gerne bereit, die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des EU-Fördersystems und Vor- und Nachteile von Förderungsobergrenzen für Großbetriebe grundsätzlich zu diskutieren. Aber ich wehre mich gegen die Scheinheiligkeit, die die Befürworter der Veröffentlichung an den Tag legen.