Nein, es geht hier nicht um die mutmaßlichen Fälschungen alter Weine. Die werden ja ohnehin bei den Weinfreaks, bei Talk-about-wine und in Traubing bis zum Exzess diskutiert.
Hier geht es um eine kleine Meldung in der gestrigen Print-Ausgabe der Tageszeitung „Die Presse„, über die Fragwürdigkeit von Etikettenangaben in einer anderen Branche:
Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline verkauft seit den 1930er-Jahren einen Schwarzen-Johannisbeersaft unter der Marke „Ribena„, der lange Zeit damit beworben wurde, daß er viermal mehr Vitamin C enthält, als Orangensaft.
Wie wenig kontrolliert solche Etiketten- bzw. Werbeangaben beim Fruchtsaft (zumindest in Australien und Neuseeland) offenbar sind, haben laut „Presse“ zwei neuseeländische Schülerinnen im Rahmen eines Biologie-Projektes herausgefunden. Ihnen gelang nämlich der Nachweis, daß „Ribena“ zumindest in Australien und Neuseeland so gut wie kein Vitamin C enthält.
In Folge mußte der Konzern 118.000 Euro Strafe wegen irreführender Werbung bezahlen. Laut Angaben von GlaxoSmithKline kam es zu den Falschangaben, weil ein Meßverfahren für die Vitamin-C-Gehalte verwendet wurde, das den Vitamin-Abbau während der Lagerzeit nicht ausreichend berücksichtigt. Die Produkte, die in Großbritannien im Handel sind sollen davon nicht betroffen sein.