Foto: Seefestspiele Mörbisch by Lichtstark.com
Morgen Donnerstag hat die Operette „Wiener Blut“ bei den diesjährigen Seefestspielen in Mörbisch Premiere. Unter der (langjährigen) Intendanz von Harald Serafin führt dabei erstmals Maximilian Schell Regie. Und erstmals in der 50-jährigen Geschichte der Seefestspiele wird die Premiere heuer auch ab 21.05 Uhr live in ORF2 übertragen.
Bereits gestern Dienstag fand die öffentliche Generalprobe statt, für die ich eine Karte hatte.
Die winterlichen 13°C (um Mitternacht) mitten im Juli machten den Abend zwar etwas ungemütlich, interessant war er aber allemal.
Nach meiner laienhaften Meinung ist die heurige Aufführung etwas zurückhaltender inszeniert, als jene des Vorjahres. Regisseur Dietmar Pflegerl legte 2006 beim „Graf von Luxemburg“ offenbar mehr Wert auf ein imposantes Bühnenbild und einige Show-Einlagen, während heuer die Regie und/oder das Stück von einem relativ zurückhaltenden Bühnenbild und eher leiseren, historisch-politischen Anspielungen geprägt ist.
Nun bin ich zwar nicht der große Operettenfreund und habe im Vorjahr meine erste Vorstellung seit meinen Kindertagen gesehen. Aber es geht mir ein bißchen wie Gert Korentschnig vom Kurier, der in einer Operetten-Sonderausgabe schreibt:
Das Orchester, das jedes Jahr im tiefen Graben sitzt, beherrscht sein Handwerk. Der Dirigent hat keine Scheu vor Sentiment. Die Regisseure sind Könner und vermögen es fallweise sogar tatsächlich, sich mit dem Intendanten zu arrangieren. Und die Sänger sind so ziemlich die besten, die man heutzutage für dieses Fach bekommen kann – regelmäßig werden sie ein paar Saisonen später an die Volksoper nach Wien engagiert.
Falls Sie all dies nicht kennen – es lohnt sich tatsächlich. Sagt jemand der Freiluftveranstaltungen skeptisch gegenübersteht. Und wenn es Ihnen nicht gefällt, wie auch dem Autor dieser Zeilen schon manches in Mörbisch nicht gefallen hat? Dann werden Sie immer noch Respekt vor dem Gesamtkunstwerk haben. Und im Idealfall mit Harald Serafin beim Ausgang streiten können.