Frost im Weingarten (3)

Vor dem Rebschnitt

Vorbeugung…

Obwohl es einige aktive und passive Möglichkeiten zur Vermeidung der im zweiten Teil dargestellten Schadsymptome gibt, sind Frostschäden bei Extremtemperaturen niemals auszuschließen.

So kann man um teures Geld z.B. mit Frostberegnung, kleinen Öfen im Weingarten oder Windmaschinen zur Durchmischung kalter bodennaher Luftschichten mit wärmeren weiter oben (Fotos zu beidem hier ganz unten) allenfalls bei Spätfrösten die Temperatur mit entsprechendem Aufwand von knapp unter Null auf knapp darüber erhöhen.

Gegen Winterfröste helfen – und das auch nur selten – allenfalls vorbeugende Maßnahmen wie die Vermeidung von ausgesprochenen Frostlagen in Mulden, die Auswahl von besonders frostharten Rebsorten, eine vernünftige Weingartenbewirtschaftung, die der Rebe eine gute Holzreife ermöglicht, höhere Erziehungsformen und ein nicht zu früher Rebschnitt.

Letzterer steigert einerseits Widerstandskraft des Weinstockes und eröffnet andererseits zumindest bei leichteren Frostschäden die Möglichkeit, den Ertragsverlust zu begrenzen.

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Frost im Weingarten (2)

Frost 2 bearbeitet

Die Diagnose

Wie im ersten Teil dieser kleinen Serie beschrieben, sind die Pflanzenteile mit dem höchsten Wassergehalt am frostanfälligsten. Da es sich dabei zugleich meist auch um die Wachstumszonen handelt, haben Erfrierungen besonders schlimme Auswirkungen auf die Vegetation (zumindest) der bevorstehenden Saison.

Um als Weinbauer im Fall des Falles richtig reagieren zu können, ist eine gute Diagnose unerläßlich. Diese ist möglich, sobald das geschädigte Gewebe aufgetaut ist und sich seine Farbe dabei von grün auf graubraun verändert hat.

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Frost im Weingarten (1)

Raureif

Der Frost zählt zu den schlimmsten Naturgewalten, die uns Weinbauern heimsuchen können. Anders als viele Kollegen an der Ostseite des Neusiedlersees (wie hier berichtet), hatten wir im heurigen strengen Winter bisher Glück, doch die Erinnerungen an unser letztes schlimmes Frostjahr sind auch nach 24 Jahren noch präsent.

Aber was passiert eigentlich, wenn Reben erfrieren? Woran kann man solche Schäden erkennen? Und was kann man dagegen tun bzw. wie geht man damit um?

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Hochwasser

Nach mehreren feuchten Jahren ist der Wasserstand des (derzeit zugefrorenen) Neusiedlersees so hoch wie selten. Da unser Weingut wie der gesamte Ort aber ein paar Meter über dem Seeniveau liegt, und wir auch kaum noch Weingärten unmittelbar am Rand des Schilfgürtels bewirtschaften, nehmen wir das eher erfreut zur Kenntnis. Ganz anders sieht es hingegen bei meinem deutschen … Weiterlesen

Jahrgangsprognose

In den Knospen dieser Triebe schlummert die neue Ernte

Wie die Qualität des 2011ers wird, läßt sich naturgemäß noch lange nicht sagen, aber eines kann man heute schon mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit prophezeien: Auch der nächste Jahrgang wird österreichweit gesehen eine unterdurchschnittliche Erntemenge bringen.

Eine solche Prognose läßt sich heuer aus zwei Gründen ausnahmsweise schon zu einem derart frühen Zeitpunkt wagen.

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Der tägliche Regen

Seit fast zwei Wochen regnet es bei uns in Mörbisch beinahe jeden Tag. Schuld daran ist paradoxer Weise das überwiegend schöne Wetter mit für die Reben idealen 25 bis 28°C. Die sommerlichen Temperaturen fördern nämlich die Verdunstung des nach den Regenschauern am Anfang des Monats reichlich vorhandenen Wassers und sorgen damit für regelmäßige Gewitter. Und … Weiterlesen

Streifschuß

Während meiner Abwesenheit gingen zwei heftige Gewitter über unseren Rieden nieder. Eines davon auch mit leichtem Hagelschlag, der aber zum Glück nur einige wenige unserer knapp 30 Weingärten und auch diese nur leicht betroffen hat. Der positive Aspekt eines kräftigen Wassernachschubes in dieser Zeit der intensiven Verdunstung überwiegt daher bei weitem. Nicht zuletzt, weil dank … Weiterlesen

Déjà-vu

Wie schon 2008 und 2009 ist auch heuer der Juni deutlich feuchter als gewöhnlich, und wie im Vorjahr liegen auch im Moment die Temperaturen weit unter den Normalwerten. Die Blüte dürfte dieses Jahr zwar etwas besser gelaufen sein, als 2009, aber zumindest beim empfindlichen Muskat Ottonel sind jene Gescheine (=Traubenansatz bis zur Blüte), die nicht … Weiterlesen

Naß und kalt

Jetzt ist es amtlich: Der Mai 2010 war zu kalt, zu naß und einer der drei sonnenärmsten seit 1880. Und weil der Wonnemonat in den letzten 18 Jahren (mit Ausnahme von 2004) immer überdurchschnittlich warm war, fühlt sich ein unterdurchschnittlicher wie der heurige noch viel schlimmer an. Nach einem auch eher kühlen März und April, … Weiterlesen

Reden wir übers Wetter

Wenn man kein gemeinsames Gesprächsthema findet, unterhält man sich gerne übers Wetter, um ein unangenehmes Schweigen zu vermeiden. Und wenn man derart mit (überwiegend nebenberuflicher) Arbeit eigedeckt ist, dass einem kaum Zeit zum Bloggen bleibt, sind ein paar Zeilen zur Witterung zumindest für die Blogstatistik auch sehr hilfreich. Nach seinem späten Beginn entwickelt sich das … Weiterlesen

Vulkanjahrgang 2010?

Bildquelle: Wikipedia/Boaworm Während die Einschränkungen des Luftverkehrs über Europa durch den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull alle Medien dominiert, kommen andere mögliche Auswirkungen dieses Naturereignisses bislang kaum zur Sprache. Schon gestern kam mir zwischendurch ganz kurz der Gedanke, ob die Flugasche des Vulkans auch Einflüsse auf das Wetter haben könnte, und gerade eben habe ich hier … Weiterlesen

Frühlingsbeginn

Nach einem langen Winter kehrt mit den überdurchschnittlichen Temperaturen der vergangenen Woche endlich Frühlingsstimmung ein. Die ersten Mandelblüten haben sich bereits geöffnet, ein paar Tage später als im Vorjahr, genau einen Monat später als 2008 und fast sechs Wochen später als 2007. Solche Vergleiche sind zwar interessant, wie wenig man daraus aber für den kommenden Jahrgang … Weiterlesen

Noch immer und schon wieder nass

Gestern war der erste (beinahe) regenfreie Tag dieser Woche. Blätter und Trauben waren endlich wieder einmal für ein paar Stunden nicht nass. Bevor aber der Boden beginnen konnte abzutrocknen, hat ein Regenschauer heute früh schon wieder fünf Liter pro Quadratmeter gebracht. Langsam macht sich eine gewisse Nervosität wegen der zu befürchtenden Mehltauinfektionen breit. Seit Montag … Weiterlesen

Adriatief

Seit dem Wochenende ist der Osten Österreichs fest im Griff eines Tiefdruckgebietes über der Adria. Wenn die Prognosen stimmen wird uns diese sogenannte Vb-Wetterlage wohl die ganze Woche lang ausgiebig mit Regen versorgen. Zum Glück müssen wir uns nicht vor Hochwasser fürchten, wie zum Beispiel die Kollegen in der Wachau. Und weil die Hanglagen in … Weiterlesen

Nass, kalt und windig

Nach fast zwei Monaten ohne nennenswertem Regen haben wir in den letzten Tagen immerhin gut 25 Liter pro Quadratmeter abbekommen. Die kleinen Hagelkörner, die am Freitag Abend auch dabei waren, haben zum Glück keinen Schaden angerichtet. Trotzdem ist die Freude über das lang ersehnte Nass und die derzeitige Wetterlage nicht ungetrübt. Schließlich ist die Rebblüte … Weiterlesen

2009 läßt sich Zeit

  Angesichts der winterlichen Temperaturen beginnen die Mandelblüten heuer nur zaghaft, sich zu öffnen. Im Vergleich zu 2007 ist das eine Verspätung von mehr als fünf Wochen und auch gegenüber 2008 sind wir fast einen Monat später dran. Über den heurigen Jahrgang sagt das allerdings noch überhaupt nichts aus. Es ist uns durchaus recht, wenn die … Weiterlesen

Mal wieder Glück gehabt

Eigentlich bereitet uns heuer schon jeder einzelne Regentropfen, der noch vor der Ernte fällt, große Sorgen. Aber in einem Sommer mit zwei- bis dreimal so viel Regen wie üblich, wird man als Weinbauer bescheiden und freut sich schon, wenn es einmal fünf oder sechs Tage hintereinander nicht regnet. Und wenn es, wie in der vergangenen … Weiterlesen

Tage wie dieser

Trocken, sonnig, 27°C Tag- und 20°C Nachttemperatur und leichter Wind! Sechs solche Wochen und der Jahrgang 2008 wäre perfekt. Da Perfektion aber unnatürlich ist, nehmen wir das Wetter so abwechslungsreich wie es kommt. Und versuchen wie immer das Beste daraus zu machen.

Schwarz auf weiß

Die Regenmengen des heurigen Sommers sind bisher so außergewöhnlich, dass sie sich wie ein roter Faden durch meinen Blog ziehen. Seit Anfang Juni sind (gefühlt) noch keine drei Tage in Folge ohne (sehr oft sehr ausgiebigen) Regen vergangen. Dabei regnet es aber nicht nur weit mehr, als gewöhnlich, es ist (anders als in einem „normalen“ … Weiterlesen

Zwischen Hoffnung und Ernüchterung

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr habe ich hier über einen neuen Hitzerekord berichtet. Und heute haben wir mit etwa 14°C nur gut ein Drittel des damaligen Rekordwertes erreicht. Vor ein paar Tagen hat sich das heurige Sommerwetter nämlich umgestellt: Von feucht-warm auf naßkalt und windig. Zyniker würden angesichts dieser Entwicklung wohl verkünden, … Weiterlesen

Ungewohnte Verhältnisse

Das es im Juni vor und nach der Schafskälte auch richtig hochsommerlich sein kann, ist in der pannonischen Klimazone nichts Ungewöhnliches. Das es um diese Jahreszeit so ergiebig regnet, dass die Reben die voll gefüllten Wasserreserven in den tieferen Bodenschichten vorläufig gar nicht anzuzapfen brauchen aber schon. Zum Glück sind wir bislang von Unwettern, wie … Weiterlesen

Wasserstand

Foto: Wein Burgenland/Lukan Der Neusiedlersee vor unserer Haustür ist nicht nur für unsere Reben wichtig. Umso erfreulicher ist es, dass sich sein Wasserstand, der steppensee-typisch stark schwankt, nach dem Tiefststand im Trockenjahr 2003 wieder deutlich erholt hat. Wie man hier sehen kann, liegt der (vorläufige) März-Pegel bei 115,69 Meter über der Adria. In 86 Prozent … Weiterlesen

Früher Frühling

In den letzten Tagen hat uns das Jahr 2008 Mai-Temperaturen im Februar beschert. Die Quecksilbersäule kletterte auf knapp 20°C und hat die Mandelbäume zum Blühen animiert. Dieses Foto stammt aus dem Vorjahr, in dem die Mandelbäume wie hier berichtet sogar schon zwei Wochen früher geblüht haben. Die Weinreben sind zum Glück noch in völliger Winterruhe. … Weiterlesen

Boulevard-Wetter

Nachdem ich hier schon einmal über einen ähnlichen Fall berichtet habe, bin ich gestern in der Printausgabe der Tageszeitung „Österreich“ in Sachen Wetter erneut auf eine etwas eigenwillige Interpretation von Expertenaussagen durch Journalisten gestoßen:

Heuer wird´s kalt!
Endlich weißer Winter, Schnee ab November

So titelt „Österreich“ auf der ersten Seite, um auf Seite 5 dann (unter anderem) nachzulegen: „Heuer können Ski-Orte auf Schnee setzen“.

Liest man aber auf der gleichen Seite das Interview mit Ernest Rudel, dem Chefklimatologen der ZAMG, dann fragt man sich, wie die Zeitungsmacher zu diesen Meldungen kommen. Der Experte sagt nämlich:

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110 Millimeter später

In „nur“ 48 Stunden ist der Wetter-Albtraum mit 110 Millimeter Regen Realität geworden. Die vergangenen zwei Tage und Nächte haben uns knapp ein Viertel der gesamten durchschnittlichen Jahresregenmenge beschert! Welche Auswirkungen das auf die noch zu lesenden Weintrauben hat, können wir im Moment noch nicht einmal ansatzweise abschätzen. Auch wenn es seit dem frühen Abend … Weiterlesen

Wetter-Albtraum

Einzelne Regenschauer während der Traubenreife und der Weinlese sind ein Problem, mit dem man als Weinbauer umzugehen lernt (bzw. lernen muß). Aber das, was heute Nacht und morgen Donnerstag laut Wetterbericht auf uns zukommt, geht weit darüber hinaus:

Bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in 36 Stunden!

Und weil der Regen diesmal von Nordosten kommt, können wir auch nicht darauf hoffen, daß die Alpen die Schlechtwetterfront abfangen, bevor sie zu uns gelangt. Dazu kommt ein stürmischer Wind und Temperaturen unter 10°C. Was für ein Kontrast zum Weinlesebeginn vor nicht einmal zwei Wochen.

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Jetzt ist es aber genug!

Wenn die Angaben, die ich bekommen habe stimmen, hat uns das Gewitter von heute Nachmittag etwa 50 mm Regen beschert, den unsere Reben eigentlich nicht (mehr) gebraucht hätten. Zum Glück dürfte einiges von dem Wasser oberflächlich abgeflossen sein (hoffentlich ohne allzugroße Erosionsschäden) und ein Teil wird von der jetzt wieder sprießenden Naturbegrünung zwischen den Rebzeilen … Weiterlesen

Und wieder kein Regen

Die für gestern und heute angekündigte Schlechtwetterfront hat sich, wie schon so oft, in Luft aufgelöst, bevor sie zu uns ins Burgenland gekommen ist. Dabei wird es in einzelnen Weingärten langsam kritisch. Eine geringere Erntemenge durch trockenheitsbedingt kleinere Beeren wäre ja noch zu verkraften, eine weiter anhaltende Trockenheit könnte aber auch zu Qualitätseinbußen führen.

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