Doch noch Winter

Nach einem bisher deutlich zu milden Winter liegen die Nachttemperaturen bei uns jetzt seit einigen Tagen endlich unter dem Gefrierpunkt. Hoffentlich reicht das, um die Vegetation (und natürlich speziell unsere Reben) wieder in eine der Jahreszeit angemessene Stimmung zu bringen. Blühende Palmkätzchen, dicke Blütenknospen bei den Mandelbäumen und beim Fällen in Saft stehende Waldbäume im Jänner … Weiterlesen

Rationell

Zeit ist während der Weinlese (neben bestmöglichen Trauben) das kostbarste Gut des Kellermeisters. In der kurzen Phase zwischen Traubenübernahme und Gärbeginn sind manche Versäumnisse, die durch wenige Stunden Zeitverzug entstehen können, nie mehr ganz wettzumachen. Besonders hohe Temperaturen bei der Ernte, niedrige Säure- und damit verbunden hohe pH-Werte der Trauben, Fäulnis und andere Traubenschäden machen … Weiterlesen

Born Digital Wine Awards

Nach der (auch für mich) erfolgreichen Premiere im Vorjahr organisieren die Macher der European Wine Bloggers Conference (EWBC), Gabriella und Ryan Opaz und Robert McIntosh heuer die zweite Ausgabe ihres Wettbewerbes für Online-Weinpublikatione. Mit ihren Born Digital Wine Awards wollen sie diesen einen größeren Stellenwert verleihen und haben dazu wieder eine tolle Jury und ein Preisgeld … Weiterlesen

Der Jahrgang 2011

 

Foto: steve.haider.com

Nach dem ohrenbetäubenden Schweigen zum 2010er wird der der Weinjahrgang 2011 allerorten um so mehr über den grünen Klee gelobt. Immer wieder ist von einem großen Jahrgang die Rede, einem der allerbesten der letzten drei Jahrzehnte.

Der frühe Vegetationsbeginn, ein sonniger und niederschlagsarmer Spätsommer und Herbst sowie die deshalb besonders gesunden und sehr reifen Trauben seien dafür verantwortlich, heißt es oft.

Deutlich seltener ist hingegen von den in vielen Betrieben außergewöhnlich hohen Alkoholwerten die Rede (über die ich hier bereits im Oktober berichtet habe), und den zum Teil sehr niedrigen Säurewerten (die naturgemäß vorwiegend ein Weißweinproblem darstellen).

Wenn man also schon Pauschalurteile fällen möchte, dann würde ich den heurigen Jahrgang beim Weißwein als ähnlich schwierig (wenn auch aus ganz anderen Gründen) wie seinen Vorgänger bewerten, mit schönen Lichblicken aber auch gar nicht so wenig Schatten.

Die roten 2011er sind hingegen zweifellos höher einzustufen. Der niedrigere Säuregehalt ist ihrer Harmonie nicht so schnell abträglich, und ihre Qualität ist noch viel stärker von gesundem Traubenmaterial mit höchstmöglicher Reife abhängig.

Worin aber ihre Einzigartigkeit im Vergleich zu den anderen sehr guten Rotweinjahrgängen der letzten zehn Jahre (also v.a. 2009, 2006, 2004, 2003, 2002 und 2000) liegen soll, will sich mir dennoch nicht ganz erschließen.

Ganz sicher kein außergewöhnlicher Jahrgang ist der 2011er hingegen bei den höhergradigen Prädikatsweinen. Trotz langer Warterei gab es kaum Edelfäule, die die Zuckergradationen nach oben treiben hätte können. Auch die Hoffnung auf Eiswein wurde (zumindest bis jetzt, angesichts des Datums und der Wetterprognose aber wahrscheinlich sogar endgültig) nicht erfüllt.

Eine etwas detailiertere Jahrgangseinschätzung sieht für unseren Keller derzeit folgendermaßen aus:

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Neusiedlersee DAC

Hinter den Kulissen ist ja schon länger bekannt, dass die zuständigen Gremien und einige Weinbauernkollegen vor Ort eifrig an einem Herkunftsweinkonzept für das größte der vier burgenländischen Weinbaugebiete basteln. Spätestens mit diesem Artikel im Kurier ist es jetzt aber auch offiziell, und wie es scheint ist man optimistisch, schon heuer entsprechende Weine auf den Markt … Weiterlesen

Ein neues Presshaus

Pneumatische Presse

Obwohl nur ein paar Wochen im Jahr in Betrieb ist das Presshaus einer der wichtigsten Arbeitsräume des Kellermeisters.

Art und Weise der Traubenübernahme, Verarbeitungskapazität und -geschwindigkeit, Sauberkeit und Flexibilität entscheiden darüber (mit), ob und mit welchem Personal- und Kraftaufwand das Qualitätspotential der angelieferten Trauben ausgeschöpft werden kann.

Dabei bleibt die Zeit natürlich nicht stehen, und es gibt immer wieder Fortschritte in Technik und Know-How, denen man sich als qualitätsorientierter Betrieb nicht verschließen kann.

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Weinanalytik anno dazumal

Analysedaten anno 1857

Tabelle aus Petermanns Geographischen Mitteilungen 1862 (von mir bearbeitet)

Wie schon des öfteren berichtet unterliegt der Weingeschmack laufend Veränderungen. Manche davon lassen sich als Modewellen charakterisieren, während andere auf das Klima und die zur jeweiligen Zeit weinbaulich und kellertechnisch zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zurückzuführen sind.

Ein schönes diesbezügliches Zeitdokument findet sich in Petermanns Geographischen Mitteilungen von 1862 (hier ab Seite 321). Der Vater von August Wilhelm von Babo, dem Begründer der Weinbauschule Klosterneuburg hat darin nämlich die wichtigsten Analysendaten von über 120 Weinen des Jahrgangs 1857 veröffentlicht.

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Waldarbeit

Auch heuer haben wir die ersten Tage des neuen Jahres wieder zur Forstarbeit genutzt. Wie hier berichtet sind wir ja vor gut fünfzig Jahren gemeinsam mit zahlreichen anderen Mörbischer Familien auf recht abenteuerlichem Weg zu einem kleinen Waldanteil gekommen. Seither werden Jahr für Jahr die Bäume eines Teilstückes des gemeinschaftlich bewirtschafteten Waldes markiert, und vor Weihnachten … Weiterlesen

Das war mein Blog-Jahr 2011

Foto: ÖWM/Eva Kelety

Obwohl die großen Themen heuer etwas weniger und die Abstände zwischen den Postings länger geworden sind, ist auch 2011 wieder einiges an Beiträgen zusammengekommen. Hier eine kleine, nicht unbedingt immer repräsentative Auswahl:

Im Jänner bin ich nicht nur kurzfristig als Veranstalter der 41. Etappe der Wein(blog)rallye eingesprungen, sondern es gab außerdem aus aktuellem Anlass eine Serie über Frost im Weingarten in drei Teilen.

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Weinfehler: Böckser

Chardonnay-Geläger

Der Böckser ist ein Geruchsfehler und erinnert je nach Intensität und Entwicklungsstadium an Knoblauch, verbrannten Gummi, faule Eier oder ähnliches.

Wie andere Weinfehler auch werden aber selbst diese Gerüche von manchen Verkostern in geringer Menge positiv bewertet oder zumindest als „Jugendphase“ toleriert, besonders wenn es sich um (tatsächlich oder vermeintlich) spontan vergorene Weine handelt.

Böckser oder ihre Vorläufersubstanzen werden während oder bald nach der Gärung von der Hefe gebildet, wenn mehrere Faktoren zusammentreffen. Durch Nährstoffmangel (z.B. bei Trauben aus schlecht mit Stickstoff versorgten Weingärten) gestreßte Hefezellen spielen dabei ebenso eine Rolle wie eine schlechte Vorklärung des Mostes und eine all zu reduktive (d.h. Sauerstoff ausschließende) Traubenverarbeitung.

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Besinnlich

Obwohl es oft heißt,der Advent sei die stillste Zeit des Jahres, sind die Wochen vor Weihnachten fast immer das Gegenteil davon. So Vieles ist vor den Feiertagen und dem Jahreswechsel noch unbedingt zu erledigen, dass nur selten und höchstens für kurze Momente Zeit zum Innehalten bleibt. Gestern haben wir zum letzten Mal für heuer Kunden … Weiterlesen

Weinesoterik

Holzfass1

Wie in andere Lebensbereichen auch, hält die Esoterik seit einigen Jahren vermehrt Einzug in die Weinproduktion. Manche Winzer sind wohl selbst ehrlich von den (laut Definition von Wikipediaphilosophischen Lehren, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich sind überzeugt. Und manche nützen sie geschickt, um den Zeitgeist ihrer Zielgruppe zu treffen und sich von den Mitbewerbern abzuheben.

Aufmerksamen Blog-Lesern dürfte nicht entgangen sein, dass ich nicht unbedingt zu dieser Art von Showbusiness neige. Und da ich offensichtlich auch nicht zum Kreis der Erleuchteten zähle, wie ich spätestens bei meiner durchaus ernsthaften Auseinandersetzung mit dem biodynamischen Weinbau feststellen mußte, braucht es die auch Nichteingeweihten zugänglichen Naturwissenschaften, um meinem Unglauben auf die Sprünge zu helfen.

Es ist daher besonders lobenswert, wenn sich eine unabhängige naturwissenschaftliche Versuchsanstalt einem Thema widmet, dessen Potential für Wein(esoterik)insider schon längst außer Zweifel steht: Dem Betonei als Weinbehälter.

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Weihnachtswünsche der ÖWM

Anstatt irgendwelche Weihnachtspräsente durch die ganze Welt zu schicken, spendet die Österreich Wein Marketing GmbH heuer erstmals das dafür vorgesehene Budget und transportiert diese Nachricht samt Weihnachtsgrüßen ganz zeitgemäß via Internet-Videobotschaft. Nett gemacht, finde ich.

Weinfehler: Flüchtige Säure (Essigstich)

Barriques

Der sogenannte Essigstich eines Weines wird von einem erhöhten Gehalt an flüchtigen Säuren hervorgerufen. Anders als z.B. die Weinsäure verdampfen sie in geringen Mengen schon bei Trinktemperatur und sind deshalb für uns Menschen riechbar.

Damit sind Essigsäure und Co. ein wichtiger Aromaträger für jeden Wein. Sobald ihre Werte jedoch das normale Maß von wenigen Zehntelgramm, die bei jeder Gärung und jedem Säureabbau entstehen überschreiten, werden sie früher oder später von jedem Verkoster als unangenehm stechend wahrgenommen. Je nachdem in welcher Form die flüchtigen Säuren vorliegen, reicht ihr Geruch von Essig bis zu Lösungsmitteln und Klebstoff.

Weißwein kann weniger dieser Aromen in seinem Bukett „verstecken“, als kräftige Rotweine, und diese wiederum weniger als Süßweine aus edelfaulen Trauben. Trotzdem findet man diesen Fehler bei Rotweinen häufiger, als bei trockenen Weißen, weil bei letzteren zwei der drei Risikofaktoren nur selten anzutreffen sind.

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Foodblogliste Österreich

Auf Initiative der Bloggerkolleginnen von esskultur.at, 2stepsawayfromparadise und küchentanz gibt es seit einer Woche u.a. hier eine Liste der österreichischen Foodblogs, zu denen die drei Damen großzügiger- und dankenswerterweise auch die wenigen heimischen Weinblogs zählen. Nicht nur (aber auch) weil sich auch mein Name auch auf der Liste findet, möchte ich mich auf diese Weise … Weiterlesen

Rutschsicher dank Traubenkernen?

Wie die Zeitschrift „Der Winzer“ hier berichtet, arbeitet eine Schweizer Firma an einem Streusalz-Ersatz auf Traubenkernbasis. Das Präparat soll eine Reduktion der Salzmenge um bis zu 70 Prozent ermöglichen und mehrere Wochen lang wirksam sein. Vorerst experimentiert man damit auf Parkplätzen in Ostfrankreich.

MO 11 11/11

Normalerweise füllen wir unsere Weißweine zwischen Februar und Mai des auf die Ernte folgenden Jahres. Das macht es sowohl den Weinen wie auch uns möglich, recht entspannt an die Sache heranzugehen. Alle paar Jahre kommt es jedoch vor, dass wir uns gezwungen sehen, einen Wein noch im Jahr seiner Ernte in die Flasche zu bringen. Meist sind es … Weiterlesen

Weinfehler: Oxidation

Rotweinbelüftung während der Gärung

Oxidation ist die chemische Reaktion von Weinbestandteilen mit Sauerstoff (d.h. de facto mit Luft). In gewissem Umfang ist sie für die Entwicklung fast jedes Weinstils notwendig. Dort wo es jedoch um fruchtbetonte Weine geht, deren Aromatik von den Eigenschaften der Trauben geprägt ist, zählt die Kontrolle und das Verhindern von Oxidationsprozessen zu den wichtigsten Aufgaben des Kellermeisters.

Welche dieser Prozesse nämlich für die Qualität eines fruchtbetonten Weines positiv sein können, und welche beim Überschreiten eines gewissen Schwellenwertes als Weinfehler zu werten sind, hängt von Zeitpunkt, Intensität und Dauer des Luftkontaktes ab.

Darüber hinaus spielt auch der Gesundheitszustand der Trauben eine Rolle, weil Schimmelpilze (wie z.B. auch die sogenannte Edelfäule bei Prädikatsweinen) mit ihren Enzymen die Oxidation deutlich beschleunigen können. Und ihr (von Sorte, Klima und Jahrgang geprägter) Säuregehalt, da z.B. in Weinen mit niedrigerem pH-Wert SO2 besser wirksam ist.

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Aus dem Archiv: Gestoppt

Da wir im Moment sehr viel zu tun haben, komme ich seit einigen Wochen kaum zum Bloggen. Eine Teilmenge des Muskat Ottonel will auf die baldige Abfüllung vorbereitet, das Verkaufslager mit den etikettierten Flaschen dringend aufmagaziniert, ein großes Projekt für 2012 gründlich geplant, die morgige Präsentations- und Liefertour in den Westen organisiert und einige ehrenamtliche Vereinstätigkeiten … Weiterlesen

In Schwung

Anders als bei den „normalen“ Weinen der Haupternte hat es bei unserer süßen Auslese eineinhalb Wochen von der Lese an gedauert, bis die Gärung dieser Tage richtig in Schwung gekommen ist. Das allerdings auch erst, seit ich mit einem Mostwärmer nachgeholfen und die Temperatur des Mostes auf einen hefeverträglicheren Wert gebracht habe. Obwohl es gar nicht … Weiterlesen

Telekom: Es geht noch weiter!

Foto: Augensound.de/Phönix

Wie hier berichtet, war meine telekommunikative Suche nach Infos über eine neue kleine Telefonanlage in den offenbar unendlichen Weiten der A1 Telekom Austria ebenso mühsam wie erfolglos.

Deshalb habe ich, von den zahlreichen Rückschlägen immer noch nicht restlos entmutigt, vor ein paar Tagen den realen anstatt des virtuellen Weges angetreten.

Wie auf der Website und per Mail von einer Telekom-Mitarbeiterin empfohlen, ging ich in den A1-Shop in Eisenstadt um dort nach dem Preis der online beworbenen, aber offenbar nur offline greifbaren Telefonanlage zu fragen. Und diese gegebenenfalls einzukaufen.

Gleich nach dem Betreten des Shops stellte sich jedoch heraus, dass es bei der Telekom wohl nicht nur an der Tele- sondern auch sonst an der Kommunikation hapert.

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Weinfehler

Süßweingläser ÖWM Eva Kelety komprimiert

Auch wenn sorgfältige Weingartenarbeit und Lese, ordentliche Kellerhygiene und beseres Know-How ihr Auftreten in den letzten Jahrzehnten deutlich reduziert haben, sind die meisten Weinfehler bis heute nicht ausgestorben.

Dabei ist es gar nicht so einfach wie es wahrscheinlich scheint, einen Weinfehler als solchen zu definieren. In sehr vielen Fällen ist die Grenze zwischen positiver oder zumindest tolerierbarer Bereicherung von Aroma und Geschmack und negativer Wahrnehmung nämlich fließend und von Verkoster zu Verkoster unterschiedlich.

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Geschafft

Nach langem Warten haben wir gestern und heute unsere letzten Trauben geerntet. Und ganz traditionsgemäß wurde dabei der allerletzte Wagen auch mit einem Buschen aus Rebtrieben gekennzeichnet (wie auf dem Foto aus einem der Vorjahre). Auch wenn wir trotz der Warterei unsere Idealmarke von gut 23°KMW nicht ganz erreicht haben, bin ich mit dem Ergebnis durchaus … Weiterlesen

Blindverkoster sind auch nur Menschen (13)

 Foto: ÖWM-Griesch komprimiert

Auch die geübtesten (Blind-)Verkoster sind nur Menschen. Und den besten von ihnen ist immer bewußt, dass irren zum Menschsein dazugehört und es in (Wein-)Geschmacksfragen niemals eine richtige, eine alleingültige Meinung geben kann.

Verkostungserlebnisse, die mich daran erinnern, zählen deshalb zu meinen wichtigsten Erfahrungen:

Verschwimmende Koordinaten

Die Geschmacksvorlieben der heimischen Meinungsmacher in Sachen Wein befinden sich, wie z.B. hier für die Sorte Blaufränkisch beschrieben, stark im Wandel. Anders als noch vor zwei, drei Jahren singen heutzutage die allermeisten Weinmedien das hohe Lied der Eleganz und Feinheit (auch wenn dann nicht selten trotzdem die dicken Brummer auf den Podestplätzen der einschlägigen Verkostungen landen).

Wie es scheint, führt diese Entwicklung aber nicht nur zu einer Verschiebung der Stilbewertungskriterien in den Weinmedien, sondern vermehrt auch zu Fällen der völligen Auflösung des bisherigen Koordinatensystems der Weinbewertung.

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Weiterwarten

Obwohl zahlreiche Beeren mittlerweile sehr dünnhäutig geworden sind, heißt es für unsere süße Auslese weiter warten. Abgesehen von den letzten beiden Tagen haben wir und unsere Trauben seit Wochen dank des beständigen und für unsere tief gelegene Region typischen Hochnebels keine Sonne gesehen. Das ist zwar gut für die Auflösung der Beerenhaut und die Edelfäuleinfektion, … Weiterlesen

Analytisches Desaster

pH-Wert des Neuburgermostes 2009

Neben der Verkostung ist die analytische Kontrolle die zweite Entscheidungsgrundlage für den Umgang mit Trauben, Most und Wein. Nicht umsonst messe ich nicht nur vor der Ernte sondern auch gleich nach der Pressung den Zuckergehalt (in Form des Mostgewichtes), die Säure und den pH-Wert.

Später kommt dann noch die regelmäßige Analyse des SO2-Gehaltes und die Säureabbaukontrolle dazu. Alle anderen Daten (wie z.B. den Alkoholgehalt) leite ich bei Bedarf fast immer von diesen Messungen ab, falls ich sie vor der obligatorischen Prüfnummernuntersuchung bei der Abfüllung benötige.

Während viele Kollegen im Lauf der Faßreife hunderte Euros in diverse Laboruntersuchungen ihrer Weine investieren, vertraue ich meistens lieber auf meine Schätzrechnungen. Zahlreiche Erfahrungen im weinanalytischen Entwicklungsland Österreich haben nämlich gezeigt, dass diese fast immer genauer sind.

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Zweigelt: Wein und Wahrheit

Jeder auch nur halbwegs am österreichischen Wein Interessierte kennt die Sorte Zweigelt. Kaum jemand weiß aber Näheres über ihren Züchter und Namensgeber. Eine gestern vom ORF spätabends erstmals ausgestrahlte einstündige Dokumentation beleuchtete das Leben von Dr. Fritz Zweigelt mit all seinen fachlich positiven wie politisch negativen Seiten. Bis Sonntag, den 30. Oktober kann man die … Weiterlesen

Dünnhäutig

Noch sehen die Trauben, auf die wir heuer unsere Süßweinhoffnungen setzen nicht so aus, wie der Neuburger 2008 auf dem Foto, aber seit ein paar Tagen merkt man doch, dass sich etwas tut. Vor allem beim Weißburgunder hat die knackig-feste Schale kleine braune Flecken bekommen, und wenn man die Beeren zusammendrückt, platzt ihre Haut an … Weiterlesen