Obwohl nur ein paar Wochen im Jahr in Betrieb ist das Presshaus einer der wichtigsten Arbeitsräume des Kellermeisters.
Art und Weise der Traubenübernahme, Verarbeitungskapazität und -geschwindigkeit, Sauberkeit und Flexibilität entscheiden darüber (mit), ob und mit welchem Personal- und Kraftaufwand das Qualitätspotential der angelieferten Trauben ausgeschöpft werden kann.
Dabei bleibt die Zeit natürlich nicht stehen, und es gibt immer wieder Fortschritte in Technik und Know-How, denen man sich als qualitätsorientierter Betrieb nicht verschließen kann.
In unserem derzeitigen Presshaus aus den 1970ern haben aus diesem Grund zum Beispiel Gärtanks aus Edelstahl die offenen Kunststoffbottiche für die Rotweinbereitung abgelöst. Der ganz alte Rebler wurde durch einen besseren ersetzt, und dieser wiederum vor ein paar Jahren durch einen noch schonenderen.
Nach 30 Jahren folgte eine moderne pneumatische der alten Spindelpresse aus den 60ern, und seit ein paar Jahren arbeiten wir bei der Traubenanlieferung und -übernahme mit Großkisten, die mit dem Gabelstapler abgeladen werden, anstatt der überholten Traubenwagen mit eingebauter Pumpe.
Bei einigen dieser Änderungen sind wir schon in den vergangenen Jahren an die Grenzen unserer Räumlichkeiten gestoßen (oder mit kleinen Tricks darüber hinausgegangen) und haben uns manch eine qualitative Verbesserung mit mehr Arbeitsaufwand (z.B. durch ungünstige Abläufe) oder knapp dimensionierten Kapazitäten (z.B. bei der Rotweingärung) erkauft.
Weil vermeidbare Mehrarbeit und knappe Kapazitäten aber nicht besonders zukunftsträchtig sind, haben wir uns im vergangenen Jahr entschlossen, ein neues Presshaus zu errichten, über dessen Bau ich laufend berichten werde.
Bis es im Frühjahr soweit ist, werde ich versuchen in mehreren Beiträgen zu erklären, welche Ansprüche ein modernes Presshaus erfüllen muß.
1 Gedanke zu „Ein neues Presshaus“