Capreolus capreolus

Unter diesem unscheinbaren Doppelnamen verbirgt sich der um diese Jahreszeit gefährlichste Schädling der Weinrebe: Das Reh.

Bis vor wenigen Jahren war das Reh in unseren Ertragsweingärten kein wirklich gefährlicher Gegner. Wildfraß von Rehen und Hasen gab es nur an bodennahen, neugepflanzten Reben im ersten oder zweiten Standjahr.

Aber seit Mitte der 1990er stellt der Fraßschaden, den die Rehe in Ertragsweingärten an den austreibenden Knospen hervorrufen eine ernstzunehmenden Schaden dar.

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Ärgerlicher Zufall

Normalerweise gibt es beim Weinversand heutzutage kaum Probleme. Egal ob per Post, Paketdienst oder Spedition – wenn der Wein gut verpackt ist, kommt er in den allermeisten Fällen auch rechtzeitig und unversehrt an seinem Bestimmungsort an.

Das ist auch gut so, denn Versandprobleme sind immer eine unangenehme Sache. Zeitdruck, große Entfernungen, Kommunikationsprobleme mit mehr oder weniger entgegenkommenden Speditionsmitarbeitern, komplizierte logisitische Abläufe, zu Recht verärgerte Kunden und in der Regel schuldlose, aber trotzdem verantwortliche Winzer sind eine äußerst streßfördernde Mischung.

Besonders nervenaufreibend für uns Weinbauern wird es, wenn ein teuflischer Zufall so wie gestern Montag mit zwei solche Fällen an einem Tag aufwartet.

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DAC: Zwischen Euphorie und Skepsis

Wie ich hier schon prognostiziert habe, haben die Pläne für ein gemeinsames Zweigelt-DAC des Nordburgenlandes bei der Mehrzahl der Winzer in unserem Gebiet keine Zustimmung gefunden.

Aber die DAC-Euphoriker, die sich mitunter wahre Wunderdinge von den drei magischen Buchstaben versprechen, lassen sich dadurch offenbar nicht bremsen. Schon tauchen an allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden neue DAC-Gerüchte auf. Welch skurrile Argumente dabei ins Treffen geführt werden, fällt den Protagonisten offensichtlich gar nicht (mehr) auf.

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Das hat man davon

Nachdem ich über eine Woche erfolglos versucht habe, die aufkeimende Verkühlung zu ignorieren, hält sie mich jetzt schon seit drei Tagen weitgehend im Bett gefangen. Im Weingarten gibt es zwar im Moment wenig zu tun, aber die Fässer für den Mörbisch Weiß 2006 sollten verschnitten und der Wein langsam für die Füllung vorbereitet werden. Außerdem … Weiterlesen

Rebholzzerkleinerung

Bis vor gut 20 Jahren lag in den Weingärten um diese Jahreszeit der typische Geruch von verbranntem Rebholz in der Luft. Jahrhundertelang wurden die beim Rebschnitt abgeschnittenen Triebe im Frühling zu den Enden der Rebzeilen getragen und dort verbrannt.

Diese Vorgangsweise ist nicht nur äußerst mühsam (manche unserer Rebzeilen sind über 400 Meter lang!), sonder auch eine ziemliche Verschwendung von Nährstoffen.

Während die Weinbauern mit dem Abtransport der Trauben dem Boden nämlich relativ wenige Nährstoffe entziehen (Trauben bestehen ja vorwiegend aus Wasser und Zucker), enthält das Rebholz große Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor und zahlreichen Spurenelementen, die als Asche vom Wind verweht werden.

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Vereinsmeierei (Teil 5)

Das Interprofessionelle Komitee (IK)

Vor etwa sechs Jahren hat uns das Weinrecht der EU mit dem IK ein zusätzliches Gremium beschert. Das Interprofessionelle Komitee hat seinen Namen von seiner Zusammensetzung aus Vertretern der beiden „Professionen“ Weinproduktion und Weinhandel.

Wie vor allem in Frankreich üblich, sollten die Weinbaugebiete der EU den Großteil ihrer Angelegenheiten in einer Art Selbstverwaltung der Weinwirtschaft in die Hand nehmen. Das französische Vorbild regelt dabei nicht nur die AOC-Vorschriften (die weit detailierter sind, als alle bisherigen österreichischen DAC-Definitionen), sondern betreibt auch Werbung für das Gebiet, beschäftigt Berater für Weinbau und Keller, steuert die Rebflächenentwicklung eines Gebietes und kauft zur Stabilisierung der Weinpreise in Jahren mit großer Ernte auch schon mal Wein auf, um ihn erst in ertragsschwächeren Jahren wieder auf den Markt zu bringen.

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Aller Anfang ist schwer

Der Austrieb hat begonnen! Die Augen (Knospen) der beim Rebschnitt belassenen und später mehr oder weniger halbrund oder waagrecht gebundenen Fruchtruten sind mittlerweile deutlich angeschwollen. In Einzelfällen wie wie auf dem Foto (frühe Lage + leichter, warmer Boden + frühtreibende Sorte Blaufränkisch + dünne Fruchtrute) erreichen manche „Triebe“ bereits eine Länge von einem Zentimeter. Mit … Weiterlesen

Der Frühling kommt!

Die Indizien mehren sich, daß nun eindeutig der Frühling ins Land zieht: Seit dem Freitag sind wir nicht nur mit dem Rebschnitt bzw. dem Entfernen der bereits zuvor abgeschnittenen Rebtriebe fertig, sondern auch schon mit dem Anbinden der Fruchtbögen an den Drahtrahmen. Gestern Samstag haben wir damit begonnen, die Oleander, die typischen Zierpflanzen der Region, … Weiterlesen

Lächerlich

Eben sollte ein Kandidat bei „Wetten dass…?“ vier von 100 Weinen durch das Riechen am feuchten Korken erkennen. Wie wahrscheinlich jedem, der vom Weinverkosten auch nur ein bißchen Ahnung hat, fiel es auch mir schwer, mir das nach der Ankündigung der Wette vorzustellen.

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Weingarten-Restaurierung, Version 2

Wie ich vor ein paar Tagen in der ersten Version diese Beitrages hier beschrieben habe, sind wir gerade dabei, einen alten, zugekauften Weingarten zu „restaurieren“.

Anders als in der fiktiven (und nicht ganz ironiefreien) Presseaussendung im zweiten Teil dieses Beitrages dargestellt, hat die Mühe, die wir uns dabei machen relativ profane Gründe:

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Weingarten-Restaurierung, Version 1

Vor einigen Wochen konnten wir in einer unserer besten Lagen, dem Mörbischer Goldberg eine Nachbarparzelle kaufen, die von ihrem Besitzer in den letzten Jahren nur mehr recht notdürftig gepflegt worden war.

Aus verschiedenen Gründen entschieden wir uns nach dem Kauf anders als sonst in solchen Fällen dafür, den Weingarten nicht zu roden, sondern zu „restaurieren“.

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Diskretion Ehrensache?

Als „Insider“ der burgenländischen Weinszene erfahre ich naturgemäß Dinge, die entweder gar nicht, nicht so detailiert oder erst im Nachhinein an die weininteressierte Öffentlichkeit gelangen. Gelegentlich erachte ich es für richtig und wichtig, darüber zu berichten, oft behalte ich aber solche Infos auch für mich.

Schließlich geht es dabei auch um persönliche und vertrauliche Kontakte, um heikle interne Diskussionen und nicht abgeschlossene Entscheidungsprozesse. In diesen Fällen betrachte ich es als Ehrensache, meine Meinung dort zu äußern, wo sie hingehört und nicht in der (Blog-)Öffentlichkeit.

Aus dieser Motivation heraus habe ich bisher nicht über die diskutierte Zusammenlegung der beiden Weinbaugebiete Neusiedlersee und Neusiedlersee-Hügelland für einen DAC-Wein auf Zweigelt-Basis berichtet, obwohl ich darüber schon seit längerem informiert bin.

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1427 mal bücken

Gestern habe ich zum Abschluß der Schnitt-Saison unsere einjährigen Reben geschnitten. Dabei werden die im ersten Standjahr gewachsenen Triebe bis auf einen kleinen Zapfen mit zwei Augen (Knospen) zurückgeschnitten. Aus diesen Augen sollten sich heuer kräftige Triebe entwickeln, von denen einer im nächsten Winter zum Rebstamm hochgebunden wird.

Um diesen Schnitt überhaupt durchführen zu können, ist es notwendig, die durch Pflügen im Herbst entstandene Erdanhäufung zu entfernen. Da diese Erdanhäufung auch als Frostschutz dient, wollten wir damit so lange wie möglich warten. Nachdem die letzten Tage die Augen der jungen, dünnen Triebe deutlich anschwellen haben lassen, war es jetzt aber höchste Zeit dafür. Hoffentlich bringt der angekündigte Wintereinbruch nächste Woche keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Unsere jungen Muskat-Reben sind im Vorjahr nicht besonders gut gewachsen. Nur wenige Reben erbrachten solche Triebe, die deutlich länger als 50 cm waren:

Vorher

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Die Flasche der Woche

Vergangenen Samstag war unser Muskat Ottonel 2006 die „Flasche der Woche“ auf der Delikatessen-Seite der Wochenendbeilage des Kurier.

Bis vor einigen Jahren habe ich mich bei solchen Weinkolumnen immer wieder gefragt, wie man es wohl schafft, dort erwähnt zu werden. Seit wir alle ein oder zwei Jahre mal wieder da oder dort auftauchen, weiß ich es:

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Auffällig unauffällig!

Auch wenn hier und hier bereits die Auswirkungen des milden Winters auf die Reben und mögliche Gegenstrategien diskutiert werden, verhält sich die Natur auffallend unauffällig. Die Mandelblüte, die ich hier schon beschrieben habe, hat zwar früh begonnen, ist aber nach fast einem Monat immer noch nicht ganz abgeschlossen. Auch unsere Weinreben reagieren nur sehr langsam … Weiterlesen

Ein Winzerkollege und das geistige Eigentum

Wenn man viel schreibt (oder fotografiert), ist man es heutzutage ja gewohnt, daß der Begriff des geistigen Eigentums bzw. des Urheberrechtes für viele ein Fremdwort darstellt. Auch der deutsche Winzerblogger-Kollege berichtet immer wieder (z.B. hier) von der unberechtigten Verwendung seiner Fotos und hat sich dafür eine nette Strafe ausgedacht.

Nicht das ich noch nie die eine oder andere Redewendung oder den einen oder anderen Satz von jemand anderem übernommen hätte. Aber dieser dreiste Wort-Diebstahl, der mir nach längerer Zeit heute wieder einmal in die Hände gefallen ist, geht weit darüber hinaus.

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Neuer Chef für Wein Burgenland

Wie ich vor einigen Monaten hier berichtet habe, verläßt Willi Balanjuk die Wein(werbung) Burgenland und übernimmt die Leitung eines Wiener Weingutes. In den letzten Wochen wurde aus 40 Bewerbungen in mehreren Runden sein Nachfolger gekürt und die Entscheidung fiel dabei auf Christian Zechmeister, den bisherigen Logistikleiter der Weinakademie Österreich. Christian Zechmeister ist Absolvent der HBLA … Weiterlesen

Kork gegen Schrauber – der ultimative Test!

Was die Schrauber-Fans ohnehin schon immer gewußt haben, ist nun endgültig bewiesen. Wie dieses Youtube-Video von Virtual Wine zeigt, hat der Schrauber eindeutig die Nase vorn. P.S.: Herzlichen Dank an die Winzer-Blogger-Kollegen vom Kaulweinblog, wo ich das Video entdeckt habe. Es so schön in den Blog einzubinden habe ich leider nicht geschafft.

Krötenwanderung

Das frühlingshafte Februarwetter ruft nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Tierwelt deutlich früher als sonst auf den Plan. So hat bereits vor einigen Tagen die Krötenwanderung von unseren Hanglagen zum Neusiedlersee eingesetzt. Jahr für Jahr wandern im Bereich zwischen Mörbisch und Rust einige Tausend Kröten und Frösche verschiedener Arten zu ihren Laichplätzen im Schilfgürtel des Neusiedlersees.

Da auch einige vom Aussterben bedrohte Amphibienarten dabei sind, werden sie mit der Kübelmethode sicher über die Bundesstraße gebracht. Dazu wird während der mehrwöchigen Wanderzeit ein kilometerlanger mobiler Zaun errichtet, der verhindert, daß die Kröten auf die Fahrbahn gelangen.

Krötenschutzzaun

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Großer Abfülltag

Rundfüller und Korkmaschine

Gestern war großer Abfülltag. Insgesamt sieben Weine des Jahrgangs 2006 kamen in die Flasche. Neben dem Landwein vom Grünen Veltliner (1l-Flaschen) die Qualitätsweine vom Veltliner, Muskat, Pinot blanc, Chardonnay und Rosé sowie unsere Auslese aus Pinot blanc und Traminer.

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Von der Traube zum Weißwein, Teil 10

Fast alle Weine sind Cuvées

Eigentlich müßte man ja von Verschnitten schreiben, wenn es um Mischungen verschiedener Weine geht. Aber weil das Wort „Verschnitt“ für die meisten Konsumenten einen negativen Beigeschmack hat, sind die Winzer in Österreich in den 80er-Jahren auf die unverdächtige, weil unverstandene französische Übersetzung gekommen.

Dabei hat das Verschneiden von Weinen grundsätzlich nichts mit deren Qualitätsniveau zu tun. Schließlich sind fast alle Weine in allen Qualitätsebenen Verschnitte. Denn auch wenn mit dem Begriff vor allem Sorten- oder Jahrgangsmischungen assoziiert werden, ist bereits das Vermischen von zwei nahezu identen Weinen aus der gleichen Sorte, dem gleichen Jahrgang und einer vergleichbaren Qualität ein Verschnitt.

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Nur ein Witz?!

Ein schwerhöriger burgenländischer Investitionswinzer gewinnt den Dreifach-Jackpot. Fragt ihn sein Nachbar: „Und was machst du jetzt mit dem ganzen Geld?“ Darauf er: „Schulden zahlen.“ Und der Nachbar: „Und mit dem restlichen?“ Sagt der Schwerhörige: „Die sollen warten!“

Der Kunde ist König (Teil 2)

Gelegentlich kommt es im Umgang mit Kunden und Interessenten zu unerfreulichen Situationen. Wenn (ein) König Kunde meint, von oben herab agieren zu müssen, fragt man sich als Winzer manchmal, ob man sich wirklich alles bieten lassen muß. Und wo bei manchen Leuten Höflichkeit, gute Manieren und Respekt geblieben sind.

Gottseidank sind solche Erlebnisse bei weitem die Ausnahme. Deshalb ist es leichter über sie zu berichten als über die vielen angenehmen Gespräche, die wir mit unseren Kunden schon führen durften.

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