Ein Weingarten entsteht

Die Neuauspflanzung eines Weingartens ist eine große und äußerst langfristige Investition. Um sich jahr(zehnt)elangen Ärger und eine Menge vermeidbarer Kosten zu sparen, sollte seine Planung und Errichtung daher dementsprechend sorgfältig erfolgen. Um dem Nichtweinbauern einen Einblick in diese Abläufe (und den Kollegen vielleicht ein paar interessante Details) zu bieten, nehme ich unsere für das kommende … Weiterlesen

20 Grad und heftiger Südwind

Ein paar Tage wie den heutigen bräuchten wir noch, damit unsere letzten Trauben, über die ich schon mehrmals berichtet habe, Beerenauslese-Gradationen erreichen. Der Nebel der letzten Tage hat den Botrytisbefall deutlich fortschreiten lassen. Jetzt muß „nur“ noch genügend Wasser durch die aufgeweichten Beerenschalen verdunsten. Wären alle Beeren schon so weit, wie die im linken oberen … Weiterlesen

2,8 Millionen Hektoliter

Wie hier schon vermutet, hat die Statistik Austria ihre Ernteschätzung von September (pdf) auf Oktober (pdf) kräftig nach oben korrigiert. Statt von 2,5 Millionen Hektoliter und einem Minus von sechs Prozent gegenüber 2007 geht man mittlerweile von 2,8 Millionen Hektoliter und damit einem Plus von acht Prozent aus.

Für Niederösterreich, das größte weinbautreibende Bundesland, erwartet man elf Prozent mehr als 2007 (und 18 Prozent mehr als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre), wobei die Rotweinsorten den Fünfjahresschnitt sogar um knapp ein Drittel übertreffen sollen.

Im Burgenland liegt die vorausgesagte Erntemenge um sechs Prozent über dem Vorjahr und um acht Prozent über dem Durchschnitt. Der größere Zuwachs dürfte hier bei den Weißweinsorten liegen.

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Sicher ist sicher

Wie kürzlich hier berichtet, wird es wohl noch länger dauern, bis wir unseren letzten Weingarten ernten können. Um angesichts der heftigen Stare-Attacken zu retten, was von unserem (hoffentlich künftigen Beerenauslese-Wein vom) Neuburger noch zu retten ist, haben wir uns von einem Kollegen Vogelschutznetze ausgeliehen. Damit haben wir in den letzten Tagen den oberen, flachen Teil … Weiterlesen

Ein schlechter Jahrgang…

…für Statistiker!

Noch ist es für genauere Prognosen zu früh, aber das der Jahrgang 2008 trotz dieser schwierigen Bedingungen zumindest gute oder sehr gute Weine erbracht hat, wage ich zumindest für unseren Betrieb durchaus schon zu behaupten.

„Schuld“ daran ist das stabile Hochdruckwetter zwischen 20. August und 13. September, das zwar nicht ganz so lange angedauert hat, wie hier erhofft, aber bei gesunden Blättern und nicht extrem hohen Erträgen für die vollständige Ausreifung der Trauben gereicht haben dürfte.

Während wir also nicht unzufrieden sind, wird die Statistik Austria den 2008er wohl als „Problemjahrgang“ einstufen.

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Goldener Oktober?

Ein stabiles Hoch über ganz Mitteleuropa, Sonne und Temperaturen um die 20°C: Beim Blick auf die aktuelle Großwetterlage könnte man leicht zur Ansicht gelangen, dass wir im Burgenland unsere Trauben heuer viel zu früh geerntet haben.

Bevor man aber voreilige Schlüsse zieht, sollte man Folgendes bedenken:

  • Der Tag (und mit ihm die Sonnenstundenanzahl) ist im Oktober deutlich kürzer, als im August oder September.
  • Während in weiten Teilen Österreichs die Sonne scheint, hält sich bei uns um diese Jahreszeit gerne hartnäckiger Nebel. An manchen Tagen geht er gar nicht hoch, und an manchen nur für ein oder zwei Stunden.
  • Herbststimmung am Neusiedlersee

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    Fast fertig

    Mit den letzten drei (langen) Rebzeilen Blaufränkisch am Mörbischer Goldberg haben wir gestern Mittwoch die Weinlese 2008 beinahe beendet. Jetzt fehlt nur noch unser Neuburger-Weingarten, bei dem wir auf eine Beerenauslese hoffen. Ob und wann es soweit sein könnte, läßt sich momentan nicht sagen. Wenn sich jetzt trockenes, mildes Wetter einstellt, kann es noch Wochen … Weiterlesen

    Zeitlupenlese

    Gestern und heute stand der Cabernet Sauvignon auf dem Ernteprogramm, und wie schon 2006 (lustigerweise exakt am gleichen Tag) waren wir auch heuer mit einem massiven Auftreten von Stiellähme konfrontiert.

    Diese physiologischen Erkrankung wird vermutlich durch ein Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden ausgelöst, wobei aber auch Zeitpunkt und Menge der Niederschläge sowie Unterlagsrebe und Bodenbearbeitung eine Rolle spielen dürften. Trotz zahlreicher Gegenmaßnahmen wie z.B. Blattdüngung mit Magnesium zeigt der Cabernet (nicht nur bei uns) vor allem in relativ feuchten Jahren immer wieder starke Symptome.

    Dabei vertrocknet bei einzelnen Trauben oder Traubenteilen während des Reifeverlaufes der Stiel und die Beeren können sich nicht weiterentwickeln. Jene Trauben, die früh befallen werden, sind leicht zu erkennen, aber es gibt auch solche, die relativ spät die Reife einstellen und guten Trauben sehr ähnlich sind. Die sind fast nur durch ein Verkosten der Beeren zu erkennen.

    Reife Cabernet-Traube mit Stiellähmebefall der unteren Hälfte

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    Erste Eindrücke

    Je mehr Weine sich dem Endstadium der Gärung nähern oder diese bzw. den beim Rotwein nachfolgenden biologischen Säureabbau beendet haben, umso wichtiger wird das tägliche Verkosten. Noch ist es für ein auch nur halbwegs treffendes Urteil über den Jahrgang viel zu früh, und das Probieren dient vor allem dazu, auch kleinste (und möglicherweise unerwünschte) Entwicklungen … Weiterlesen

    Es ist Zeit

    Gestern habe ich zum erste Mal seit unserem Lesebeginn vor viereinhalb Wochen den Cabernet Sauvignon ausgiebig besichtigt. Dabei habe ich mich weniger auf die Zuckermessung (von rund 18,5°KMW) oder gar irritierende Säureanalysen 😉 konzentriert, sondern hauptsächlich auf den Geschmack von Saft, Fruchtfleisch und Kernen. Von den vielen Beeren, die ich gekostet habe erinnerte nur eine … Weiterlesen

    Pause

    Nach der gestrigen Ernte unserer Traminer-Trauben und des letzten Rests Welschriesling legen wir zumindest bis Montag eine Lesepause ein. Von den Weißweinsorten wartet jetzt nur noch der Neuburger, bei dem wir auf einen Prädikatswein hoffen. Dazu kommt ein Teil unseres Blaufränkisch-Weingartens in der Riede Goldberg (wie hier ganz unten erwähnt) und der Cabernet Sauvignon, der … Weiterlesen

    Blaufränkisch-Schrecksekunde

    Heute haben wir die mittlerweile vierte Lesewoche mit einem unserer beiden besten Blaufränkisch-Weingärten begonnen. Die letzte intensive Begutachtung der Trauben ist zwar schon einige Tage her, aber die geschmackliche und die Zuckerreife waren zu diesem Zeitpunkt bereits sehr vielversprechend.

    Außerdem war anzunehmen, dass der (zu) hohe Säuregehalt seither ähnlich wie beim bereits gelesenen Chardonnay deutlich abgenommen hat. Ab Mitte der Woche droht zudem die nächste Schlechtwetterfront, und damit wir in der dafür anfälligen Lage Hader nicht wie im Vorjahr gefährlich in die Nähe der Überreife kommen, haben wir uns am Sonntag zur Lese entschlossen.

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    Dicke Luft

    Neben Alkohol und Wärme entsteht bei der alkoholischen Gärung auch jede Menge CO2 (vulgo „Kohlensäure“) als Nebenprodukt. Dieses „Gärgas“ ist zwar nicht giftig, kann aber trotzdem tödlich sein, weil es im Extremfall jeglichen Sauerstoff aus dem Keller verdrängt.

    An und für sich ist unser Keller in dieser Hinsicht relativ unproblematisch. Er liegt zwar tatsächlich unter der Erde, was den „natülichen“ Abzug des CO2 verhindert, weil dieses schwerer ist, als Luft und sich am Boden sammelt.

    Aber er hat ein großes Einfahrtstor mit einer Rampe, das normalerweise gemeinsam mit mehreren Lüftungsschächten und den ständig laufenden Ventilatoren für ein vertretbares Arbeitsklima sorgt.

    Heuer stößt unsere Entlüftung aber an ihre Grenzen. Das kühle Wetter und die große Erntemannschaft in der vergangenen Woche haben dazu geführt, das anders als sonst beinahe alle Tanks und Fässer gleichzeitig gären. Und damit man sich einmal vorstellen kann, was sich dabei so tut, habe ich folgende Rechnung angestellt:

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    Das Highlight des Jahrgangs?

    Heute stand unser Chardonnay auf dem Programm, und die Trauben sind ein heißer Kandidat für den Titel „Highlight des Weinjahres“. Mit perfekter Ausreifung, (gerade) noch so gut wie botrytisfrei, mit 19,5°KMW und einer knackigen Säurestruktur lassen sie auf ein tolles Endprodukt hoffen, wenn es der Kellermeister nicht verbockt. Da muß sich morgen der (beste) Pinot … Weiterlesen

    Alles im Keller

    Noch sind nicht alle Trauben gelesen, aber der ungewöhnliche Verlauf der Lese und der Wettersturz von Sommer auf Winter hat dazu geführt, dass in unserem Keller im Moment alle Stadien der Weinwerdung nebeneinander zu finden sind. Bei den Weißweinen wartet der heute gelesene Grüne Veltliner auf das morgige Entschleimen. Außerdem gibt es jede Menge gärender … Weiterlesen

    Olfaktorische Metamorphose

    Für Menschen mit ausgeprägter olfaktorischer Wahrnehmung ist das Werden des Weines eine unglaublich spannende Metamorphose. Wie aus den Trauben mit ihren mehr oder weniger erkennbaren Aromen innerhalb von relativ kurzer Zeit „fertige“ Weine werden und welche Vielfalt an aromatischen Zwischenstadien es dabei gibt, läßt sich nicht in Worte fassen. Nur wer schon einmal den Geruch … Weiterlesen

    Es geht (wieder) aufwärts

    In den letzten Tagen mußte sich unser Refraktometer nicht sonderlich anstrengen. Nach dem bisherigen Höchstwert von 18,5°KMW bei einer Zweigelt-Charge lag der Zuckergehalt von Welschriesling und Grünem Veltliner aus den verschiedensten Rieden zwischen 15 und 17°KMW. Gerade richtig für leichte und erfrischende (Land)Weine mit einem Alkoholgehalt rund um 11 Prozent. Was jetzt noch draußen hängt, … Weiterlesen

    Schlachtplan in der Spätschicht

    Nach einer Pause von 20.00 bis 22.00 Uhr war ich bis eben noch einmal eineinhalb Stunden im Keller, um unter anderem der letzten Preßcharge Bentonit zuzugeben (welches morgen im Zuge des Entschleimens gleich wieder aus dem Most entfernt wird). Und während des zwanzigminütigen Umrührens habe ich versucht, einen Schlachtplan für den morgigen Vormittag auszutüfteln. All … Weiterlesen

    Beinahe Halbzeit

    Nach Muskat Ottonel und Zweigelt haben wir gestern und heute überwiegend Welschriesling für unseren Landwein und Grünen Veltliner für den Land- und den Qualitätwein geerntet. Ein Teil des Pinot blanc ist auch schon im Keller, und wenn ich richtig gerechnet habe, sind damit schon etwa 40 Prozent unserer Rebfläche gelesen. Die spannendsten Trauben sind aber … Weiterlesen

    11.000 Kilo

    Diese Woche haben wir aus verschiedenen Gründen ungewöhnlich viele Lesehelfer, die noch dazu (Danke!) auch besonders fleißig sind. Heute haben sie trotz zeitaufwendiger Selektion beim Zweigelt (und dank entsprechend sorgfältiger Weingarten(laub)arbeit seit dem Frühjahr) mehr als 11.000 kg Trauben von den Stöcken geschnitten. Das ist mehr als eine Tonne pro Kopf, rund 120 kg pro … Weiterlesen

    Glück gehabt!

    Das hätte wirklich böse enden können: Heute kam meinem Vater auf einem schmalen Güterweg bergab ein mehr oder weniger ungebremster, unkontrollierter großer Traktor samt Anhänger entgegen. Mein Vater hatte am Wegesrand an einer steilen Böschung angehalten, um das Gespann vorbeizulassen und war mehr als überrascht, dass der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Der … Weiterlesen

    20 Grad in drei Tagen

    Nein, nicht von den Zuckergraden der Trauben ist die Rede, und auch nicht von einer Zunahme. Sondern von einem Temperatursturz aus dem (Hoch)Sommer direkt in den (Früh)Winter. War es am Freitag noch sonnig bei knapp 29°C, weht seit Sonntag heftiger Wind, es nieselt und hat höchstens reale 9°C, windchill-gefühlte 0°C. Nach einer Regenpause am gestrigen … Weiterlesen

    In Warteposition

    Nach drei Tagen Muskat- (komplett) und Zweigelternte (teilweise) pausieren wir plangemäß bis zum Montag. Glaubt man dem Wetterbericht, der nicht nur einen Kaltlufteinbruch, sondern für Montag (und eventuell auch noch Dienstag) Regen prognostiziert, könnte unsere Hauptlese aber auch erst gegen Mitte der kommenden Woche starten. Bis dahin lauern unsere drei Gespanne in Warteposition: Ganz links … Weiterlesen

    Wanderer kommst du vom Goldberg,…

    …so sage du habest sie liegen gesehen, wie der Winzer es befahl. Wie hier schon kurz berichtet, war es in unserem Zweigelt-Weingarten am Goldberg notwendig, jede Menge welke, fäulnisbefallene und essigstichige Trauben auszusortieren, um am Ende zwar wenig, aber dafür durchaus vielversprechendes Material nach Hause bringen zu können. Nachdem wir beim Ausdünnen Ende Juli (hier … Weiterlesen

    Muskat und Zweigelt

    Die Muskat-Ernte ist weitgehend abgeschlossen, und heute Nachmittag haben wir auch schon die ersten Zweigelt-Trauben gelesen. Während das Ergebnis beim Muskat Ottonel sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr zufriedenstellend ist, schaut es in unserem Zweigelt-Weingarten in der Riede Goldberg weniger rosig aus. Wie bereits Ende Juli befürchtet, weisen etliche Trauben botrytisbefallene Beeren auf, die ebenso … Weiterlesen

    Die Weinlese 2008 hat begonnen!

    Bei strahlend blauem Himmel, kühlen Morgen- und sommerlichen Tagestemperaturen haben wir heute mit der Weinlese begonnen. Wie meist steht zuerst der Muskat Ottonel auf dem Programm und möglicherweise starten wir auch noch diese Woche mit dem Zweigelt. Nächste Woche ist dann voraussichtlich die Haupternte mit dem Großteil des Zweigelt, den meisten Weißweinsorten und vielleicht gegen … Weiterlesen

    Es wird nie soviel gelogen wie vor der Weinlese, während des Krieges und nach der Jagd

    Hätte Otto von Bismarck mehr mit Winzern zu tun gehabt, hätte er es bestimmt so formuliert (und nicht vor der Wahl statt vor der Weinlese gesagt, was aber angesichts des derzeitigen Wahlkampfes wohl auch stimmt).

    Die „Zuckergrade“ der Trauben haben vor und während der Lese Hochsaison, aber auch später kommen keine Winzer-Weinbeschreibung, kaum ein Steckbrief und nur wenige Jahrgangsbeschreibungen ohne die Angabe der „Klosterneuburger Grade“ aus.

    An sich ist das zwar durchaus nachvollziehbar, wenn man weiß (oder hier nachliest), dass der Zuckergehalt einer der wichtigsten Parameter für die Feststellung der Traubenreife (und noch dazu der am leichtesten meßbare) ist.

    Aber es birgt auch Tücken im Detail und lädt zur schamlosen Übertreibung großzügigen Aufrundung der Zahlen und damit der Traubenreife im Dienste des Marketings ein.

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    Schlag auf Schlag

    Nach dem Sommer ist die aktuelle Hitzewelle im September Gold wert nicht mit Gold aufzuwiegen. Die Traubenreife hat sich in den letzten Tagen enorm beschleunigt und unsere bisherigen Planspiele in Sachen Weinlese ziemlich über den Haufen geworfen. Noch vor etwa zwei Wochen waren wir am Zweifeln, ob der 15. September nicht doch etwas zu früh … Weiterlesen

    Traubenreife aktuell

    Nach einem Kurzgastspiel bei unserem Vertriebspartner in Tirol war ich heute wieder in den Weingärten unterwegs und habe folgende Zuckerwerte ermittelt: Grüner Veltliner Ried Birnheide: +14°KMW kühle Lage, hoher Ertrag Zweigelt Ried Haderwald: 16,5°KMW kühle Lage, junger Weingarten Pinot blanc Ried Haderwald: +14 bis -16°KMW kühle Lage, Unterschiede in Alter, Rebmaterial, Erziehung und Ertrag Zweigelt … Weiterlesen