Für Menschen mit ausgeprägter olfaktorischer Wahrnehmung ist das Werden des Weines eine unglaublich spannende Metamorphose.
Wie aus den Trauben mit ihren mehr oder weniger erkennbaren Aromen innerhalb von relativ kurzer Zeit „fertige“ Weine werden und welche Vielfalt an aromatischen Zwischenstadien es dabei gibt, läßt sich nicht in Worte fassen.
Nur wer schon einmal den Geruch der Rotweinmaische verfolgt hat, wie sie sich vom süß-säuerlich-fruchtigen Ausgangsprodukt über Fruchtmarmelade, aber auch ganz eigenartige, nicht immer ausgesprochen attraktive Gerüche zum warmen, dunkelfruchtigen Bukett eines (jungen) Rotweines gewandelt hat, kann erahnen, was ich meine.
Und nur Menschen mit wachen Sinnen können die Veränderung z.B. eines Muskat Ottonel vom traubig-aromatischen Saft über den kaum als Muskat erkennbaren Sturm zum Jungwein, der innerhalb von wenigen Tagen die Gäraromen abstreift und den Charakter der Muskat-Beeren wieder freigibt als das erkennen, was es ist:
Ein Wunder der Natur!
Foto: Wein Burgenland/Lukan
1 Gedanke zu „Olfaktorische Metamorphose“