Auch wenn verschiedene Kleinigkeiten noch fehlen, ist die äußere Hülle unseres Presshauses seit Mitte Juni fertig. Grund genug, sich der Einrichtung wie zum Beispiel den beiden Toren zuzuwenden.
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Der Bauer und sein Kind
Thomas macht sich hier in seinem Blog 25cl Gedanken über den richtigen und falschen Standort von Werbetafeln der chemischen Industrie. In seinem Beitrag zitiert er auch ein Gedicht von Julius Sturm, das ich für sehr lesenswert halte: Der Bauer und sein Kind Der Bauer steht vor seinem Feld und zieht die Stirne kraus in Falten: “Ich … Weiterlesen
(M)ein Blog ist kein Selbstbedienungsladen
Wie wohl für sehr viele, die Bilder und Texte produzieren, ist es auch für mich nicht neu, dass sich faule und wenig einfallsreiche Zeitgenossen die geistige Arbeitsleistung anderer ungefragt unter den Nagel reißen.
Nicht das ich noch nie die eine oder andere Redewendung, den einen oder anderen Satz oder den Zugang zu einem bestimmten Thema von jemand anderem übernommen hätte. Aber den Artikel eines Berufskollegen ungefragt über weite Strecken wortgleich in meinen Newsletter gestellt um meine Weine zu bewerben habe ich noch nie.
Eine Frechheit. Umsomehr, als mich der Kollege persönlich kennt.
Dach drauf
In der ersten Juniwoche bekam unser neues Presshaus sein Dach. Dabei war wohl auch der letzte große Kranwagen auf unserer Baustelle im Einsatz.
Umdenken
Die trotz zahlreicher, aber wenig ergiebiger Regenfälle anhaltende Trockenheit erfordert von uns Weinbauern einige Flexibilität und ein Überdenken mancher Entscheidungen der letzten Jahre.
So ist es zum Beispiel im Moment nicht sehr ratsam, üppig wachsende Begrünungspflanzen relativ ungestört gedeihen zu lassen, obwohl sie normalerweise zweifellos einen sehr guten Einfluß auf den Boden haben. Vollflächig und dauerhaft begrünte Weingärten leiden (nicht immer sichtbar) nämlich jetzt schon, und haben es im kommenden Sommer sicherlich sehr sehr schwer.
Noch gravierender, da nicht kurzfristig durch eine Bodenlockerung korrigierbar, ist die Frage der Unterlagsreben unserer Weinstöcke, die ebenfalls einen enormen Einfluß auf deren Wasserhaushalt hat.
Holz bringt Flair
Mittlerweile ist auch schon der Dachstuhl unseres neuen Presshauses fertig und mit ihm hat das Gebäude deutlich an Flair gewonnen.
Es ist sehr, sehr, sehr trocken
Obwohl wir Mitte April ein wenig Regen, und Anfang Mai ein ergiebiges Gewitter hatten, ist der Jahrgang 2012 bisher von außergewöhnlicher Trockenheit geprägt. Da wir schon seit Anfang August 2011 deutlich weniger Feuchtigkeit abgekommen haben, als üblich, zeigen kleinere und mittlere Regenschauer nämlich kaum noch eine Wirkung auf den ausgetrockneten Boden und die Pflanzen. Von … Weiterlesen
Ruckzuck
Es ist zwar schon mehr als zwei Wochen her, aber wegen der Schwierigkeiten mit der Blog-Technik und dem derzeit enormen Arbeitspensum komme ich erst jetzt dazu, darüber zu berichten: Am 9. und 10. Mai wurden die Fertigteilwände unseres neuen Presshauses aufgestellt.
Dabei ging es natürlich um Millimeter. Nicht nur beim Aufstellen der Elemente, sondern auch schon davor, als der Kran nur mit Müh und Not durch unsere Einfahrt paßte.
Blütebeginn
Früher als mein Vater und ich vorige Woche spekuliert hatten, fand ich vergangenen Freitag bei der Rebe an meiner Hauswand die ersten geöffneten Blüten, und seit Dienstag oder Mittwoch ist es auch in der freien Natur soweit: Die Weinblüte hat begonnen. 2012 ist damit fast auf den Tag genau gleich mit dem Vorjahr, und wie … Weiterlesen
Spätfrost: Weitere Schadensmeldungen
Seit dem Spätfrost am vergangenen Freitag trudeln laufend neue Schadensmeldungen ein. In Niederösterreich ist mittlerweile davon die Rede, dass ein Viertel der gesamten Rebfläche (d.h. 6000 Hektar!) mehr oder weniger stark betroffen sein könnte. Und auch im Burgenland scheint es größere Schäden zu geben, als vergangene Woche aus unserer Mörbischer Perspektive vermutet. In den vom … Weiterlesen
Spätfrost im Weinviertel
Vergangene Nacht sanken in einigen Teilen Österreichs die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Zum Glück sind wir nach dem Spätfrost des Vorjahres heuer nicht betroffen, aber im Weinviertel dürfte es einige Schäden geben. Mein Freund aus Mailberg geht nach einer ersten, naturgemäß recht vagen Schätzung von einem Totalschaden (was die Trauben für die heurige Ernte betrifft) … Weiterlesen
Decke fertig
Vor etwa 10 Tagen wurde die Kellerdecke und das Fundament des nicht unterkellerten Teiles unseres neuen Presshauses betoniert.
Blogbaustelle
In den letzten Tagen gesellte sich mit diesem Blog eine weitere Baustelle zu unserem Presshaus. Nach einem technischen Gebrechen meiner Internet-Firma konnten jedoch zum Glück bis auf einige wenige Kommentare alle Daten wiederhergestellt werden. Danke CHF!
Europameisterschaft im Burgenland
Leider werde ich es zu keinem Match schaffen, aber alle Interessierten finden hier nähere Infos.
Deckel drauf, Loch zu
Zwei Tage, nachdem auch die Kellerinnenwand betoniert war, wurden die Deckenelemente auf unseren neuen Keller verlegt.
Weinrallye #50: Ein Déjà-vu
Heute ist wieder Wein(blog)rallye-Tag, und nachlängerer Pause beschäftigen sich alle deutschsprachigen Genussblogger, die Lust dazu haben, mit dem Themenvorschlag von Iris: „Naturweine“. Nachdem es keine klare Definition dieses Begriffes gibt, geht es laut Iris um alles, was ausgehend von chemiefreien Trauben aus ökologisch bearbeiteten Weinbergen dann auch im Keller möglichst ohne die möglichen (und üblichen … Weiterlesen
Viel zu tun
Auch wenn man angesichts meiner letzten Postings den Eindruck gewinnen könnte, beschäftigt uns derzeit nicht nur der Neubau unseres Presshauses.
Im Keller galt es in den letzen Tagen, Pinot blanc und Chardonnay Duett 2011 auf die Abfüllung vorzubereiten und diese durchzuführen. Beide haben sich während ihrer Lagerung auf der (Fein-)Hefe recht gut entwickelt. Beim Chardonnay hat mich das besonders gefreut, denn ich war lange Zeit nicht so ganz mit ihm zufrieden, weil er mir etwas verschlossen und eindimensional erschien.
Die Roten 2011er habe ich vor einigen Wochen noch einmal von den feinen Trubstoffen abgezogen und dabei belüftet. Mit zunehmender Lagerdauer brauchen sie jetzt weniger Sauerstoff für ihre Entwicklung und der Luftzutritt durch die Dauben unserer Holzfässer sollte von nun an ausreichen.
Es geht nach oben
Mit ausgeklügelten Schalsystemen und jeder Menge Eisenbewehrung wuchs unser neuer Keller in den letzten Tagen langsam nach oben.
Gegendarstellung
Professionelle Tester und ambitionierte Hobbyweinverkoster neigen mitunter dazu, nicht nur ihre Einschätzungen zu einem konkreten Wein kundzutun, sondern auch auf bestimmte Details der Weinherstellung zu schließen, die der Winzer besser tun oder lassen hätte sollen. Nicht immer ist ihnen dabei wohl bewußt, dass sie damit den Bereich des letztlich immer subjektiven (und deshalb niemals richtigen … Weiterlesen
Das Fundament
Nach dem Erdhaushub wurde mittlerweile die Fundamentplatte des Kellers unter unserem neuen Presshaus fertiggestellt. Neben jeder Menge Eisen verlaufen darin auch die Abwasserrohre für das Kellergeschoß, deren Niveau uns während der Planungsphase einiges Kopfzerbrechen bereitet hat.
Weinfehler: Untypische Alterung (UTA)
Die untypische Alterung von Weißwein äußert sich durch eine ungewöhnlich frühen Verlust der sortentypischen Fruchtaromen bei jungen Weinen und dem Entstehen von Fehlgerüchen, die an Mottenkugeln, nasse Wäsche, Bohnerwachs und Akazienblüten erinnern.
Diese Fehlentwicklung beginnt schon im Weingarten, wenn hohe Erträge, Trockenheit, zu frühe Ernte oder starke UV-Strahlung zu einem erhöhten Streßhormonspiegel in den Trauben führen. In der Jungweinphase entsteht aus dem geruchlosen Hormon dann das riechbare Aminoacetophenon.
Rebsortenföderalismus
Wie die Zeitschrift „Der Winzer“ hier berichtet, wurde per burgenländischer Landesverordnung der Anbau von 18 neuen Rebsorten zugelassen. Neben zahlreichen neu gezüchteten interspezifischen (d.h. aus „edlen“ europäischen und mehltauwiderstansfähigen amerikanischen Reben gekreuzten) Tafel- und Keltertrauben dürfen damit auch Malbec, Viognier, Lindenblättriger, Gold- und Rosenmuskateller angepflanzt werden.
Vorarbeiten und Baubeginn
Damit uns im Winter genügend Zeit für den Rebschnitt bleibt, haben wir unsere Hausaufgaben für den Bau des neuen Presshauses schon bald nach der Weinlese 2011 erledigt.
Einige Bäume und zahlreiche Sträucher waren zu fällen, ein Rotweintank, der bislang nur im Freien Platz hatte, mußte abtransportiert, und alles was sich über die Jahre in so einem „Hintaus-Garten“ ansammelt entsorgt oder anderswo eingelagert werden.
Weinbezeichnungsgedöns
Wie hier bereits ausführlich erklärt, haben Deutschland und Österreich bei allen Unterschieden auch sehr viele Gemeinsamkeiten in Sachen Wein. Grund Genug für eine Session beim Vinocamp 2012.
Angesichts des straffen Zeitplanes habe ich mich dabei auf die Weinbezeichnungssysteme beider Länder konzentriert, und dafür prompt den Session-Titel „Weinbezeichnungsgedöns“ verliehen bekommen. Hier nun der Versuch einer kurzen Zusammenfassung:
Germanisches Weinrecht,…
Im Unterschied zu Frankreich, Italien und Spanien wird in Deutschland und Österreich die Weinqualität weniger über die Herkunft der Trauben, als über ihre Reife definiert. Wenn der Most einen gewissen Zuckergehalt erreicht (und einige andere Dinge erfüllt sind), gilt der daraus gewonnene Wein als Qualitätswein, Kabinett, Spätlese, etc. – (beinahe) egal, wo die Trauben gewachsen sind.
Anders als im romanischen Weinrecht gibt es dabei auch kaum Einschränkungen hinsichtlich des Weinstils, was eine bunte Vielfalt an Rebsorten und Geschmacksrichtungen zur Folge hat. Süße Qualitätsweine ebenso, wie trockene Spätlesen und umgekehrt. Leichte Kabinette mit vergleichsweise wenig Alkohol und solche mit 13,5 Prozent.
Während das für die einen gewachsene Weinkultur und eine große Auswahlmöglichkeit für den Konsumenten darstellt, ist dieses System für die anderen längst nicht mehr zeitgemäß und macht den Weineinkauf für Otto Normalweintrinker unnötig kompliziert.
Multifunktional
Auch wenn sich das Grundprinzip der Traubenverarbeitung seit vielen Jahren kaum verändert hat, halten doch immer wieder technische Neuerungen Einzug in die Verarbeitungsräume. Bessere Rebler, Pumpen und Presssysteme ebenso wie zunehmend auch maschinelle Sortiergeräte, die ungeeignete Beeren und Stielteile abtrennen. Weil aber der Platz den diese Technologien vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren benötigen beim … Weiterlesen
Trocken
Bis auf den sehr kalten Februar war der heurige Winter relativ mild und vor allem sehr trocken. In Wirklichkeit hat es seit diesen beiden Gewittern Anfang August 2011 keinen ernstzunehmenden größeren Niederschlag mehr gegeben, der nicht binnen kürzester Zeit wieder verdunstet wäre. Den Reben ist das zwar im Moment noch egal, aber unsere Begrünungspflanzen würden sich besonders angesichts … Weiterlesen
Mein erstes Vinocamp
Matthias Düsi, Harald Steffens und meine Wenigkeit (v.r.n.l.)
Foto: Andreas Baldauf
Vergangenenes Wochenende fand in den Räumlichkeiten der FH Geisenheim das zweite deutsche Vinocamp statt. Winzerblogger Thomas Lippert und Dirk Würtz riefen (mit Unterstützung zahlreicher Helfer und Sponsoren), und weit über hundert Weinblogger und an Wein wie Internet Interessierte kamen in den Rheingau.
Abgesehen von einigen wenigen Fixpunkten wie einer Fehlerweinprobe mit Prof. Jung von der FH Geisenheim gestalteten die Teilnehmer ihr Konferenzprogramm selbst. Jeder konnte eine einstündige Session zu einem beliebigen Thema anbieten, die dann mit allen anderen Vorschlägen neben- und hintereinander in das vorgesehene Zeitschema eingepaßt wurde.
Und jeder, der nicht gerade selbst ein Thema vortrug bzw. moderierte konnte sich aus dem großen Angebot seinen Tagesablauf individuell zusammenstellen.
Frühlingsstatistik
Da die Reben relativ lange Winterschlaf halten und ziemlich spät austreiben, sagt der Frühlingsbeginn so gut wie nichts über den Verlauf und die spätere Qualität eines Jahrgangs aus. Interessant ist der Frühlingsvergleich der letzten Jahre freilich trotzdem, und am einfachsten läßt er sich anhand meiner traditionellen Blog-Postings zur gerade jetzt wieder beginnenden Blüte der Mandelbäume anstellen. … Weiterlesen
Hygienisch
Sauberkeit ist in allen Stadien der Weinbereitung oberstes Gebot. Die Traubenverarbeitung im Presshaus ist dabei besonders heikel, weil der Most jede Menge Zucker, aber (noch) keinen Alkohol enthält. Zahlreiche Mikroorganismen fühlen sich unter diesen Bedingungen pudelwohl, und eingetrocknete Mostreste ergeben binnen kürzester Zeit einen klebrigen Belag, der nur noch sehr schwer zu entfernen ist. Aus … Weiterlesen
Deutschland und Österreich
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Sachen Wein Deutschland und Österreich haben nicht nur, aber auch was den Wein betrifft vieles gemeinsam. Beide sind klassische Weißweinländer mit einem kleinen, durchaus traditionellen Rotweinanteil, der in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Beide werden sehr stark mit einer (allerdings nicht der gleichen) Rebsorte assoziiert, in beiden Ländern überwiegen regionaltypische … Weiterlesen