Mut zum Schrauber

In den letzten Tagen haben sich zwei Ereignisse zugetragen, die zwar bei weitem nicht weltbewegend aber doch dazu geeignet sind, mich in meiner Zielsetzung bestärken, mittelfristig komplett auf Schraubverschlüsse umzustellen.

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Der Stein der Weisen?

Seit mehr als einem halben Jahr wird in den verschiedenen Gremien der EU an einer Reform der Weinmarktordnung getüftelt. Nach einem sehr weitreichenden, aber in sich widersprüchlichen Entwurf der Kommission hat offenbar vor einigen Tagen das Europaparlament darüber diskutiert und einige wesentliche Änderungswünsche vorgebracht. Einen zusammenfassenden Pressetext dazu gibt es hier, die komplette Entschließung des Europaparlaments hier zu lesen.

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Die Mandelblüte hat begonnen!

Das Foto von den allerersten Blüten ist zwar schon ein paar Tage alt, aber erst gestern habe ich es als völliger Laie geschafft, die Software für die Datenübertragung von meinem neuen Handy mit Kamera auf den Computer zu installieren. Und beim Versuch, das Foto hier hereinzustellen, tauchte dann auch noch ein Fehler auf, den mein … Weiterlesen

Vereinsmeierei (Teil 4)

Die Gremlins in den Gremien

Halböffentliche und der (Partei)politik nicht ganz ferne Institutionen und Verbände haben offensichtlich unabhängig von der Branche ähnliche Gesetzmäßigkeiten.

Wie der Weinviertelblog-Beitrag von Romana über ihre Beinahe-Karriere in der Weinbaupolitik hier und die Äußerungen von Günther Jauch über die Gremien voller Gremlins der ARD hier zeigen, ist es für eigenständig denkende Quereinsteiger nicht immer leicht, diese zu verstehen oder gar zu akzeptieren. Auch mir will das nur sehr selten gelingen.

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Müssen Bio-Weine anders schmecken?

Diese spannende Frage stellte Frank vor einigen Tagen hier im Wein-Plus-Forum, erhielt aber nur wenige Antworten. Was möglicherweise daran liegt, daß die Sache mit den Bio-Weinen doch ziemlich komplex ist. Und für ein relativ mühsames, mail-basiertes Weinforum meiner Meinung nach zu komplex, weshalb ich auf diesem Weg versuchen möchte, meine Ansichten zu diesem Thema darzustellen:

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Der geht stiften!

Mit diesem Warnruf wird in (Ost?)Österreich darauf hingewiesen, das jemand unerlaubter Weise das Weite sucht.

In Winzerfamilien fällt dieser Satz relativ oft. Aber nicht weil die Kellermeister dazu prädestiniert sind, ständig zu entfliehen. Sondern weil mit dem „Stiften“ auch das Auffüllen der Fässer gemeint sein kann.

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Ein Blick auf das Etikett sagt mehr…

…als 30 Jahre Berufserfahrung!

Blindproben sind eine spannende Sache. Sie ermöglichen eine unvoreingenommene Verkostung ohne Ablenkung durch das Etikett. Damit schärfen sie nicht nur die Sinne sondern lenken auch die Konzentration auf das Wesentliche der Verkostung, nämlich die Weinbeschreibung.

Zumindest theoretisch. In der Praxis schlägt bei Blindverkostungen meist der „Heiteres-Sortenraten-Reflex“ durch, der den logischen Ablauf einer fundierten Weinbeschreibung völlig auf den Kopf stellen kann. Dabei wird nicht der Wein möglichst unvoreingenommen beschrieben und anschließend überlegt, welche Sorte und welcher Jahrgang vielleicht eventuell so schmecken könnte.

Sondern es wird krampfhaft versucht, die Sorte zu erraten und anschließend nicht der Wein im Glas, sondern die vermeintlich oder tatsächlich erkannte Sorte mit ihren „typischen“ Eigenschaften zu Papier gebracht. Ganz egal wie der Wein im Glas eigentlich schmeckt.

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Wie entsteht Rotwein? (Teil 6)

Das Spiel mit dem Sauerstoff

Nach dem biologischen Säureabbau werden die jungen Rotweine vom Geläger abgezogen. Anders als bei den Weißen erfolgt das in der Regel mit ausgiebigem Luftkontakt durch ein Hineinplätschern des Weines von oben in den neuen Behälter. Dabei geht es nicht nur um ein „Auslüften“ von „reduktiven“ Aromen (Joghurt, Sauerkraut,…), die oft während des Säureabbaues entstehen, sondern auch um eine Förderung der Tanninpolymerisierung.

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Vereinsmeierei (Teil2)

Winzergenossenschaften

Eigentlich wollte ich meine Serie zu den Vereinen und Verbänden ganz anders beginnen. Aus aktuellem Anlaß schreibe ich aber über das Thema Winzergenossenschaften. Heute Nachmittag hat nämlich die Winzergenossenschaft Mörbisch am See bei einer Generalversammlung ihre Auflösung beschlossen.

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Vereinsmeierei (Teil 1)

Der Winter ist die Jahreszeit der Weinbauvereine und -organisationen. Während der etwas weniger arbeitsreichen Zeit (zumindest was die Arbeit im Weingarten betrifft) gilt es, Generalversammlungen abzuhalten, neue Obleute und Präsidenten zu wählen, die Tätigkeiten im kommenden Jahr zu planen und vieles mehr. Die burgenländische (und österreichische) Winzerschaft leistet sich eine ganze Menge an Vereinen, Verbänden, … Weiterlesen

Eine Woche Urlaub

Ab morgen Samstag bin ich eine Woche auf Urlaub. Obwohl ich nicht am Winzer-Schirennen samt Rahmenprogramm (das ohnehin wegen Schneemangel abgesagt werden mußte) interessiert bin, hat das Zielgruppenmarketing doch Früchte getragen 😉 Selbst wenn es vor Ort einen Internet-Zugang geben sollte, werde ich davon wahrscheinlich kaum Gebrauch machen. Schließlich hoffe ich doch, daß im Lauf der … Weiterlesen

Selbstreflexion eines Besserwissers

Viele meiner Beiträge in verschiedenen Weindiskussionsforen und hier in meinem Blog entstehen aus dem Bedürfnis, falsch oder verkürzt dargestellte Zusammenhänge richtigzustellen. Dabei ist es kein Kunststück, sondern eine Selbstverständlichkeit, daß ein „Profi“ in seinem Metier viele Dinge besser weiß als der „Amateur“ im besten Wortsinn.

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Die besten Jahrgänge machen die wenigste Arbeit

In vielen Kellern herrscht um diese Jahreszeit große Betriebsamkeit. Da wird geschönt, filtriert, stabilisiert und möglichst früh in Flaschen gefüllt. Schließlich gilt es, die Weine für den Konsumenten „herzurichten“. Der Oenologe Volker Schneider nennt dieses Phänomen „additive Oenologie“ und „psychologischer Schönungsbedarf“ und hat es diesem pdf wissenschaftlich-sachlich und hier sehr praxisnah-ironisch beschrieben.

Auch in Zeiten moderner High-Tech-Oenologie gilt immer noch, daß die besten Weine jene sind, die nach der Gärung kaum noch Eingriffe des Kellermeisters benötigen, um zur Vollendung heranzureifen. Und die besten Jahrgänge jene, welche besonders viele solcher Weine erbringen.

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Sturm im Wasserglas

Wie das Internetportal Wein-Plus hier unter Berufung auf die Originalmeldung des britischen „Telegraph“ berichtet, sollen bei der International Wine Challenge in London 2,2 Prozent der mit Schrauber verschlossenen Weine durch Schwefelverbindungen im Geruch beeinträchtigt gewesen sein. Auffallend viele der insgesamt 9000 Flaschen sollen nach faulen Eiern, der typischen Beschreibung für den Weinfehler „Böckser“ gerochen haben.

In reißerischer Medien-Manier wird Alarm geschlagen und Millionen Weinflaschen werden möglicherweise negativ beeinträchtigt gesehen. Dabei ist die Sache nur ein Sturm im Wasserglas. Wie diese aufgrund der Meldung nur kurz wieder aufgeflackerte Diskussion und dieser schon im Sommer erlahmte Thread bei „Talk about wine“ zeigt, handelt es sich um einen ziemlich alten Hut.

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Sicher (aber) funktionsuntüchtig

Vorige Woche haben wir eine kleine Teilmenge von Muskat Ottonel und Chardonnay 2006 abgefüllt. Dabei habe ich mich wieder einmal ziemlich über die immer absurder werdenden Sicherheitsvorschriften für Maschinen und Geräte geärgert.

Entweder haben die Bürokraten, die derartiges aushecken keinerlei Ahnung vom Verwendungszweck der Maschinen, die sie mit ihren Vorschriften zwar möglicherweise sicherer, aber auch deutlich teurer und vor allem beinahe funktionsuntüchtig machen. Oder die Sache hat Methode: Schließlich kann ein Gerät, das wegen Untauglichkeit für den Alltagsbetrieb gar nicht erst eingeschaltet wird gar keine Arbeitsunfälle verursachen.

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Keine „Autobahn“ nach Mörbisch!

Seit etwa 20 Jahren geistert die Idee vom großzügigen Ausbau der Bundesstraße B52 von Rust nach Mörbisch durch die Köpfe einiger Beamter und Politiker. Die Fahrbahn soll deutlich angehoben werden, einen tiefen Entwässerungsgraben erhalten und beitseitig einen parallel verlaufenden Güterweg („Begleitweg“).

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Grund zur Sorge

Das anhaltend warme Wetter bereitet uns langsam Sorgen. Auch wenn es im ersten Moment paradox klingen mag, steigt mit den derzeitigen frühlingshaften Temperaturen die Gefahr von Winterfrostschäden.

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Der Kunde ist König (Teil 1)

Direkt vermarktende Winzer leben umittelbar von der Zufriedenheit ihrer Kunden. Von der Weinqualität in der Flasche und den Dienstleistungen drumherum. Schon bevor mir das in einem Marketing-Seminar empfohlen wurde, hatten wir immer überwiegend Kunden, die uns auch persönlich sympatisch sind. Das macht die Notwendigkeit des Umgangs mit Kunden zu einem angenehmen und bereichernden Teil unseres Berufes.

Gelegentlich kommt es aber trotzdem zu unerfreulichen Situationen. Wenn (ein) König Kunde meint, diktatorisch und von oben herab agieren zu müssen, fragt man sich als Winzer manchmal, ob man sich wirklich alles bieten lassen muß. Und wo bei manchen Leuten Höflichkeit, gute Manieren und Respekt geblieben sind.

Gottseidank sind solche Erlebnisse bei weitem die Ausnahme. Deshalb ist es leichter über sie zu berichten als über die vielen angenehmen Gespräche, die wir mit unseren Kunden schon führen durften.

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Wein-Überraschung zum Jahresausklang

Auch bei langjähriger Erfahrung ist das Einschätzen des Reifepotentials von Weinen immer mit einer mehr oder weniger großen Portion Wahrsagerei verbunden. Und so wie es immer wieder Weine gibt, die schneller alt werden, als erhofft, gibt es auch Weine, die langlebiger sind, als man ihnen je zugetraut hätte.

Am letzten Tag des alten Jahres bescherte mir ein Zufallsfund im Weinkeller ein solch positives Erlebnis.

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Ohne Rauch geht´s auch

Eine der ersten Maßnahmen auf die sich ÖVP und SPÖ bei den laufenden Koalitionsverhandlungen einigen konnten war die verpflichtende Einrichtung von geschlossenen Raucherzonen (nicht: Nichtraucherzonen!) in der Gastronomie. So berichtete es u.a. die Presse. Abgesehen davon, daß es wichtigere Punkte gäbe, die eine große Koalition umsetzen sollte finde ich das durchaus erfreulich.

Dieser Anlaß hat die ewige Debatte zwischen Rauchern und Nichtrauchern wieder einmal angeheizt. Auf der Leserbriefseite der gestrigen Printausgabe des Kurier lieferten sich Befürworter und Gegner einen heftigen Schlagabtausch. Und wie immer darf bei solchen Debatten auch der Vergleich von Rauchen und Alkoholkonsum nicht fehlen.

Formulierungen a la „…daß ein Betrunkener mit seinem Auto bei einem Unfall wesentlich mehr menschen schädigen, wenn nicht gar töten könnte und dies auch tut„, „…das das Alkoholproblem mit allen negativen Konsequenzen immer ein Kavaliersdelikt bleiben wird“ haben mich zu folgendem Leserbrief an den Kurier bewogen:

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Traue keiner Statistik…

…die du nicht selbst interpretiert hast!

Wie ich schon vor einiger Zeit unter „Die Macht von Medien und Zahlen 1, 2 und 3“ berichtet habe, ist der Umgang mit Statistiken und Zahlen nicht unproblematisch. In seinem heutigen Kommentar in der Wiener Zeitung bringt es Andreas Unterberger auf den Punkt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Bei aller gebotenen Vorsicht erscheinen mir aber zwei Statistiken im Jahresbericht der ÖWM doch sehr aussagekräftig:

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Wein in der ZiB

Der österreichische Wein schafft es relativ selten in die Hauptnachrichtensendung des ORF, die Zeit im Bild. Heute Abend war es wieder einmal soweit. Unter dem Titel „Wein: Gute Qualität, aber zu wenig“ berichtete die Wirtschaftsredaktion über eine Pressemeldung der heimischen Weinwerbung (ÖWM) zum Jahresausklang. Darin wird nicht nur die hohe Qualität des Jahrgangs 2006 gelobt … Weiterlesen

Traisental DAC

Wie bereits zahlreiche Medien und auch das Landwirtschaftsministerium berichtet haben, gibt es mit dem Traisental ab dem Jahrgang 2006 das dritte DAC-Gebiet in Österreich.

Abgesehen davon, daß mir der Sinn des in Österreich propagierten Konzeptes zur Herkunftsorientierung auch nach fast zehn Jahren der Diskussion noch immer nicht ganz klar geworden ist, habe ich persönlich mit dem Traisental ganz spezielle Verständnisschwierigkeiten.

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Von der Traube zum Weißwein, Teil 9

Filtration: Wann, wie und warum?

Fast alle Weißweine werden heutzutage je nach Entwicklung und angestrebtem Weinstil während ihrer Faßreife und/oder vor der Abfüllung filtriert. Vor der Erfindung des Schichtenfilters  1913 bzw. dessen Verbreitung auch in kleineren Weinkellern ab den 1950er-Jahren wurden Weißweine durch mehrmaliges Abziehen von den Trubstoffen und eine Klärschönung mit Hausenblase von den sichtbaren Trubstoffen befreit.

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Liebe Weinfreunde!

Es heißt, der Advent wäre die stillste Zeit des Jahres. Dabei geht es gerade vor Weihnachten bei uns besonders turbulent zu. Manchmal aber, in einem kurzen Moment des Innehaltens, kommt doch so etwas wie Besinnlichkeit auf. Der Gedanke daran, daß schon wieder ein Jahr viel zu schnell vergangen ist. Und die Freude und Dankbarkeit über … Weiterlesen