Gebremst

Die vergangene Woche hat uns nicht nur üppigen Wassernachschub, sondern auch etliche vom Sturm geknickte Triebe beschert. Zum Glück hält sich der Schaden aber in Grenzen und wir können uns über den vielen Regen und die merkbare Verzögerung der Vegetation freuen. Wäre die Entwicklung der Reben ungebremst so weitergegangen, wie sie im März begonnen hat, … Weiterlesen

Schau mir in die Augen, Kleines!

Je länger die neuen Rebtriebe werden, um so deutlicher wird ein ganz besonderes Phänomen des Jahrgangs 2014.  Außergewöhnlich viele Knospen (Augen) sind von den Raupen des Rhombenspanners und/oder Erd- bzw. Eulenraupen ausgehöhlt und treiben nicht aus.

Einzelne „nackte“ Fruchtruten zwischendurch sind wir Weinbauern gewohnt, aber dass großflächig die Weingärten jetzt noch so kahl aussehen, wie vor einem Monat ist auch für meinen Vater neu.

Weiterlesen

Schrecksekunde

Kaum haben wir das mulmige Gefühl wegen des frühen Austriebes und der dadurch hohen Spätfrostgefahr ein wenig verdrängt, bescherte uns heute ein ganz anderes Wetterereignis einen ziemlichen Schreck. Ganz ohne Blitz und Donner fielen für ein paar Minuten jede Menge kleiner Hagelkörner vom Himmel. In kürzester Zeit war die Straße (nicht flächendeckend aber doch deutlich sichtbar) … Weiterlesen

Draußen hat Vorrang

Der maihafte März hält uns ziemlich auf Trab. Vor zwei Wochen haben wir den Rebschnitt abgeschlossen, und seither sind wir – abgesehen von mehreren Weinliefertouren – fieberhaft damit beschäftigt, die nach dem Rebschnitt verbliebenen Fruchtruten mehr oder weniger waagrecht an den untersten Draht des Unterstützungsgerüstes zu binden. Gleichzeitig sollten wir die derzeit geringe Bodenfeuchte für … Weiterlesen

Mandelblütenstatistik

Nachdem es im Jänner schon beinahe soweit gewesen wäre, haben sich vor knapp zwei Wochen schüchtern die ersten Mandelblüten geöffnet. Mittlerweile zeigen auch die Spätzünder ihre ganze Pracht, rund einen Monat früher als 2013. Die heurige Vegetationsperiode beginnt damit zweifellos früh, allerdings nicht so früh, wie z.B. 2007. Eine späte Weinlese ist nach diesem Beginn … Weiterlesen

Endlich Winter?

Nach Temperaturen deutlich über plus 10°C und beinahe geöffneten Mandelblüten scheint  sich das Wetter in den kommenden Tagen zumindest ein klein wenig an das Datum anzupassen. Hoffentlich erfolgt der Umschwung langsam genug, um Frostschäden an den sicherlich nicht (mehr) in absoluter Winterruhe befindlichen Reben zu vermeiden. Und ist nachhaltig genug, um uns alle diesbezüglichen Sorgen … Weiterlesen

Man spürt den Tag

Vollmondblick vom Mörbischer Steiner Richtung Neusiedlersee 15. Jänner 2014, 16.49 Urh Wenn man um diese Jahreszeit so wie wir beim Rebschnitt häufig draußen ist, spürt man besonders gut, wie die Tage jetzt recht schnell länger werden. Noch vor knapp zwei Wochen konnte man auch beim besten Willen nur bis 16 Uhr arbeiten. Heute hingegen ging es schon … Weiterlesen

Rebschnitt

Auch wenn wir schon im Dezember ein paar Stunden draußen waren, geht es jetzt erst so richtig los mit dem Rebschnitt. Idealerweise sollte zuvor der erste Frost die Reben zum Bunkern ihrer Reservestoffe im alten Holz bewegen, damit diese nicht (teilweise) mit dem Schnittholz auf dem Boden landen. Weil aber weit und breit kein richtiger … Weiterlesen

Habemus Beerenauslese

Noch vor gut einer Woche hatten wir die Hoffnung schon beinahe aufgegeben. Ergiebige Regenfälle und Dauernebel haben den Zuckergehalt in unseren verbliebenen Chardonnay-Trauben eher verdünnt, als konzentriert. Angesichts des nahenden Winters schien die gewünschte Beerenauslese beinahe unerreichbar. Die vergangenen zehn trockenen, sonnigen, und windigen Tage haben dann aber wider Erwarten genügt, um auch bei niedrigen … Weiterlesen

Weiterwarten

Auch drei Wochen nach meinem Filmbeitrag warten wir immer noch auf den krönenden Abschluß des Jahrgangs 2013. Mittlerweile sind alle Beerenschalen im verbliebenen Chardonnay-Weingarten botrytisbedingt braun und weich, aber es fehlt noch die für eine Beerenauslese nötige Schrumpfung. Im kühlen und oft nebeligen November verdunstet das Wasser nur langsam durch die Beerenhaut. Unseren Messungen nach … Weiterlesen

Warten auf die Beerenauslese

Während der Lese hat mich leider ein technisches Gebrechen vom Filmen abgehalten, aber vorgestern konnte ich endlich wieder etwas aufnehmen. Die vielen abgefallenen Blätter in den Vogelschutznetzen haben wir übrigens mittlerweile entfernt, damit die Trauben frei hängen und besser einschrumpfen können.

Erste Erkenntnisse

Während Harald Steffens an der Mosel erst mit der Riesling-Ernte beginnt, viele vorwiegend deutsche Kollegen bei Dirk Würtz über die laufende Lese berichten, und auch Armin Kobler in Südtirol noch manche Sorten draußen hat, lassen sich bei uns schon erste Schlüsse aus dem Jahrgang 2013 ziehen.

Nach dem extrem heißen und nicht minder extrem trockenen Sommer ist die Versuchung groß, 2013 in die Schublade der Hitzejahre zu stecken: Viel Alkohol, wenig Säure, eher ein Rotwein- als ein Weißweinjahr und so weiter.

Weiterlesen

Fast fertig

Nach ziemlich genau vier Wochen haben wir vergangenen Donnerstag die Weinlese 2013 mit dem Cabernet Sauvignon fast abgeschlossen. Fast, weil wir in der Hoffnung auf eine Beerenauslese noch einen halben Weingarten Chardonnay haben hängen lassen. Der ist mit Netzen hoffentlich auch gut geschützt gegen die immer zahlreicher werdenden Angriffe durch die Stare, die unsere Weingärten … Weiterlesen

Mit allen Sinnen

Vor allem in der Weinlesezeit sind alle Sinnesorgane des Kellermeisters gefordert. Ohne sehen, riechen und schmecken läßt sich weder der richtige Reifezeitpunkt der Trauben, noch die Entwicklung der Jungweine (und allfällige Maßnahmen) einschätzen. Darüber hinaus ist aber auch der Tastsinn laufend im Einsatz. Nicht nur, um festzustellen wie leicht sich die Beeren schon von ihren … Weiterlesen

Farbenspiel im Presshaus

So etwas entsteht, wenn beim Reinigen verschiedener Behälter Trubstoffe des Rosé-Mostes mit Rotweinspuren Reinigungsmittelresten und Wasser zusammentreffen. Je nach pH-Wert zeigen sich die Anthocyane blau (wie in der Traube, wo sie nicht direkt in Kontakt mit der Säure stehen) oder rot (wie im Wein).

Pflicht erledigt, Kür folgt

Nach gut zehn Tagen, an denen es fast immer zumindest einmal, meist aber mehrmals getröpfelt hat, haben wir ungefähr die Hälfte der Ernte zu Hause, die Einstiegsweine und den Mittelbau unseres Sortiments. Der für uns sehr wichtige Muskat Ottonel gesund und (in einem Jahr mit schlechtem Blütewetter besonders erfreulich) in ausreichender Menge, Grüner Veltliner und Welschriesling ebenfalls … Weiterlesen

Mehr Pausen als Lese

Großkistenanhänger

Nach der zweimonatigen Trockenheit im heurigen Sommer scheint es jetzt fast so, als ob der Wettergott die Niederschlagsbilanz des Jahres binnen kürzester Zeit wieder ausgleichen wollte. Vergangene Nacht hat es mehr als 40 Liter pro Quadratmeter geregnet, und seit Beginn der Ernte waren wir feuchtigkeitsbedingt mehr zu Hause als im Weingarten.

Weiterlesen

Schwieriger Beginn

Wie es scheint, haben wir bei der heurigen Lese  – abgesehen vom Regenbogen heute nachmittag – kein besonders großes Glück mit dem Wetter. Weil die Trauben vom nächtlichen Regen sehr lange feucht waren, konnten wir gestern erst zu Mittag mit der Ernte starten. Heute war es während der Lese zwar trocken, nach Feierabend ist aber … Weiterlesen

Lesebeginn

Nachdem sich die Trauben in den letzten Tagen sehr positiv entwickelt haben, werden wir morgen Mittwoch mit der Weinlese 2013 beginnen. Wenn der Wetterbericht Recht behält, sollten die Reben nach den nächtlichen Regenschauern relativ bald abtrocknen und unser Plan halten. Bis Freitag möchten wir den größeren Teil des Grünen Veltliners und zumindest einen Muskat-Ottonel-Weingarten nach … Weiterlesen

Ruhe bewahren

 

Seit vielen Jahren sind wir immer bei den allerersten im Ort, die mit der Weinlese beginnen. Aus nicht immer erklärbaren Gründen erreichen unsere Trauben nämlich vergleichsweise früh und bei moderaten Zucker- (d.h. späteren Alkohol-) werten ihre physiologische Reife. Und weil uns vor allem bei den Weißweinen Frische und Lebendigkeit wichtiger sind, als Überreife und Wucht (die in unserem Klima relativ oft „drohen“), holen wir die Trauben reif, aber rechtzeitig nach Hause.

War das vor 30 Jahren noch ziemlich ungewöhnlich und hat meinen Eltern hämische Kommentare beschert, sind die meisten qualitätsbewußten Kollegen seit einiger Zeit fast immer ähnlich früh dran wie wir. Heuer allerdings scheint sich das Blatt zu wenden. Schon mehrmals wurde der von uns zuerst angepeilte Lesebeginn am 16. September mit ungläubigem Staunen und der Frage „So spät?“ kommentiert.

Weiterlesen

Der Regen bringt die Ernte

  Gestern und heute sind insgesamt rund 35 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Selten hat das geflügelte Weinbauernwort vom Regen, der die Ernte bringt besser gepaßt. Manchmal ist es ja das niederschlagsbedingt hohe Fäulnisrisiko, das zur Lese zwingt. Meistens aber meint man mit dem Spruch die Beschleunigung der Reife, die nach längerer Trockenheit mit dem … Weiterlesen

Theorie und Praxis

Theoretisch wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, um möglichst vielfältige Weingartenbegrünungen anzulegen. Die Rebzeilen müssen nach Abschluß der Laub-, Boden- und Pflanzenschutzarbeiten bis zur Lese nicht mehr befahren werden. Die Begrünung könnte überschüssige Nährstoffe aufnehmen und damit eine Auswaschung oder ein zu starkes, fäulnisförderndes Traubenwachstum bremsen. Und die keimende Saat hätte weniger Konkurrenz durch schnellwachsende Unkräuter, deren … Weiterlesen

27 Millimeter

In der Nacht von vergangenem Freitag auf Samstag hat uns der Ausläufer eines Gewitters immerhin 27 Liter Regen pro Quadratmeter beschert. Nicht genug um das massive Wasserdefizit auszugleichen, aber ausreichend, um die Hoffnung auf einen guten Jahrgang am Leben zu halten. Der Großteil des Regens fiel vergleichsweise langsam und konnte so gut in den Boden … Weiterlesen

Ich jammere nicht!

Die anhaltende Trockenheit hat die Landwirtschaft zum Gegenstand ungewöhnlich vieler Medienberichte und Unterhaltungen gemacht. Leider wird dabei nicht selten auch das alte Vorurteil gepflegt, wir Bauern würden ständig (vor allem über das Wetter) jammern, nicht zuletzt, um Stimmung für finanzielle Unterstützungen zu machen. Ich für meinen Teil möchte deshalb Folgendes klarstellen: Ich jammere nicht! Wenn … Weiterlesen

Heiß und trocken

Leider ist es in den knapp zwei Wochen seit diesem Posting noch heißer und noch trockener geworden (und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht). Das einzig gute daran ist, dass ich mich endlich dazu aufgerafft habe, mich an einem Video für diesen Blog zu versuchen:

Umfärbung

Am vergangenen Montag, dem 22. Juli habe ich die ersten blauen Beeren beim Zweigelt entdeckt. Nach der Blüte ist das die zweite gute Gelegenheit, den aktuellen Vegetationsstand zu beurteilen. Wie der Vergleich mit anderen Jahrgängen zeigt, haben sich die Trauben seit der Blüte in normalem Tempo weiterentwickelt, und wenn das in etwa so weitergeht, ist … Weiterlesen

Heiß und trocken

Seit einigen Wochen hat es nicht mehr nennenswert geregnet, und wie es aussieht, wird die Trockenzeit auch noch zumindest so lange anhalten, wie die aktuellen Wetterprognosen reichen. Seit den ersten Julitagen liegen außerdem die Temperaturen knapp unter oder bei 30°C und auch dabei zeichnet sich derzeit keine Änderung ab. Damit paßt das Wetter so gut zur Jahreszeit wie selten, und allenfalls die für unsere Verhältnisse bisher relativ kühlen Nächte sind daran ungewöhnlich.

Da wir noch genügend Wasserreserven im Boden haben, arbeiten unsere Reben derzeit auf Hochtouren. Die Trauben haben sich seit der Blüte prächtig entwickelt und wir rechnen in den nächsten Tagen mit den die ersten blauen Beeren beim Zweigelt. Die Reben stecken jetzt ihre ganze Kraft in die Früchte und das Triebwachstum hat bereits ziemlich nachgelassen.

Weiterlesen

Oidium

Oidium und Peronospora sind die größten Herausforderungen in Sachen Traubengesundheit. Seit die beiden Mehltauarten im 19. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa eingeschleppt wurden, halten sie uns Weinbauern ziemlich auf Trab.

Obwohl ihr Auftreten primär von der Witterung abhängt, scheint es in ihrer Entwicklung auch gewisse Perioden zu geben. Bis in die 1980er-Jahre war der sogenannte echte Mehltau Oidium im vergleich zum „falschen“, der Peronospora eine Randerscheinung. Dann irgendwann wendete sich das Blatt und  in den 90er- und 2000er-Jahren hatten wir zwar immer wieder mal ein wenig mit Oidium aber kaum mit Pero zu kämpfen.

So kam es, dass ich in meinen ersten 15 „aktiven“ Jahrgängen nur vereinzelte harmlose Blattflecken kennengelernt habe, und mir die Gefahr dieser Krankheit für die Trauben erst 2008 von der Natur vor Augen geführt wurde. Damals war zwar auch Oidium ein Thema, aber seither ist es wieder relativ ruhig darum geworden.

Im heurigen Jahr könnte der echte Mehltau allerdings wieder zu einem größeren Thema für uns Weinbauern werden. Zwar hatten wir noch vor der Blüte bereits einen kleinen Peronospora-Warnschuß, im Moment herrscht aber eher Oidium-Wetter.

Weiterlesen

Nachtschicht

Unmittelbar nach der Weinblüte sind die Reben besonders empfindlich. Die rasch wachsenden Pflanzenzellen der Trauben und Blätter sind eine leichte Beute für verschiedene Erkrankungen.

Weil es schon vor der Blüte eine erste kleine Peronospora-Infektion (Falscher Mehltau) gegeben hat, das schwüle Wetter der letzten Tage ein Auftreten von Oidium (Echter Mehltau) sehr wahrscheinlich macht und seit der ersten vorbeugenden Behandlung unserer Reben gegen beide bereits zwei Wochen vergangen sind, hat der Pflanzenschutz derzeit oberste Priorität.

Weiterlesen