Vor allem in der Weinlesezeit sind alle Sinnesorgane des Kellermeisters gefordert. Ohne sehen, riechen und schmecken läßt sich weder der richtige Reifezeitpunkt der Trauben, noch die Entwicklung der Jungweine (und allfällige Maßnahmen) einschätzen.
Darüber hinaus ist aber auch der Tastsinn laufend im Einsatz. Nicht nur, um festzustellen wie leicht sich die Beeren schon von ihren Stielen lösen lassen (was viel über ihre Reife aussagt), sondern z.B. auch, um zu fühlen, ob die Trauben ausreichend, aber nicht zu sehr ausgepresst wurden. Jede Sorte (und manchmal sogar jeder Weingarten) verhält sich diesbezüglich nämlich anders, und auch die beste Technik kann den beherzten Griff in die Pressrückstände nicht ersetzen.
Selbst das Gehör des Kellermeisters wird tagtäglich beansprucht: Gluckst, knistert oder rauscht es schon im Fass und wie verläuft die Gärung? Wird der Behälter langsam voll, weil der Ton des hineinplätschernden Mostes höher wird? Läuft die Pumpe noch rund, oder mischen sich schon Luftblasen in den Most, weil der Behälter leer wird?