Theoretisch wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, um möglichst vielfältige Weingartenbegrünungen anzulegen. Die Rebzeilen müssen nach Abschluß der Laub-, Boden- und Pflanzenschutzarbeiten bis zur Lese nicht mehr befahren werden. Die Begrünung könnte überschüssige Nährstoffe aufnehmen und damit eine Auswaschung oder ein zu starkes, fäulnisförderndes Traubenwachstum bremsen. Und die keimende Saat hätte weniger Konkurrenz durch schnellwachsende Unkräuter, deren Saison sich dem Ende zuneigt.
In der Praxis allerdings ist der Boden mangels Feuchtigkeit nicht vernünftig für eine Aussaat vorzubereiten und das Ausbringen teuren Saatgutes auf einen ausgedörrten und/oder grobscholligen Boden reine Geldverschwendung. Je später allerdings der Anbau erfolgt, ums knapper wird die Zeit bis zur Lese und umso empfindlicher sind die Pflänzchen, wenn sie erntebedingt unweigerlich niedergetrampelt werden. Darüber hinaus ist die Trockenheit immer noch so deutlich spürbar, dass wir aus derzeitiger Sicht (inklusive Wetterprognose der nächsten Tage) jeden Tropfen Wasser bis zur Ernte für die Reben sparen müssen.