
Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, mit welcher Selbstsicherheit manche private und professionelle Weinfreaks von ihren Verkostungseindrücken berichten. Und welch absolute Gültigkeit sie Weinbeschreibungen und -bewertungen zubilligen.
Mit großer Ernsthaftigkeit diskutieren sie minimale Bewertungsdifferenzen von ein oder zwei Punkten (von hundert möglichen), identifizieren unterschiedliche Verfassungen von zwei Flaschen des gleichen Weines auch wenn diese in mehrwöchigem Abstand getrunken wurden und diagnostizieren millimetergenau „Verschlußphasen“ eines Weines während der Flaschenreife.
Ein Klassiker ist dabei auch das Thema Flaschenfehler. Nicht erst einmal habe ich erlebt, dass in Verkostergruppen ein einziger einen Wein reklamiert. Und dass auch wenn der (vermeintliche) Fehler für die Mehrzahl der Koster noch so wenig nachvollziehbar war – oh Wunder – die zweite Flasche immer fast allen deutlich besser geschmeckt hat.
Obwohl ich meine (und hin und wieder sogar darin bestärkt werde) auch ein durchaus passabler Verkoster zu sein, ist mir ein derartiges sensorisches Selbstbewußtsein fremd.










