Gut zwei Wochen nach der Lese beim Blaufränkisch und elf Tage beim Cabernet habe ich gestern unsere letzten Rotweine gepreßt.
Bei (von mir auch in anderen Jahren sehr selten praktizierten) noch längeren Standzeiten auf der Maische wären in einem Jahrgang wie 2010 möglicherweise auch vorhandene nicht ganz so perfekte Tannine aus den Schalen in den Wein gelangt.
Während manche Kollegen gelegentlich von Schwierigkeiten bei der Berechnung der Weinausbeute aus einer bestimmten Maischemenge berichten, haben meine Prognosen auch heuer wieder mit einer Ausnahme sehr genau dem tatsächlichen Endresultat entsprochen.
Um einen Anhaltspunkt für einen allfälligen Saftabzug als Rosé und die mitunter notwendige Aufbesserung oder Entsäuerung zu haben, und schon vorab die passenden Fässer vorbereiten zu können, ermittle ich unmittelbar nach dem Rebeln Daumen r² x Pi x h die Maischemenge im Gärtank.
Anschließend berechne ich die Saftausbeute mit gut 85 Prozent bei den großbeerigen Sorten Blaufränkisch und Zweigelt bzw. gut 80 Prozent beim kleinbeerigen Cabernet.
Damit lag ich (auch) 2010 wenn überhaupt nur um wenige Prozentpunkte daneben. Nur beim Cabernet erhielten wir als positive Überraschung etwa 1500 Liter statt der vorhergesagten 1350 bis 1400.