Nach der zweiten Lesewoche

Die zweite Lesewoche ist um, und fast der ganze Weißwein im Keller. Ab Montag stehen Blaufränkisch und danach Cabernet Sauvignon auf dem Programm. Sofern das Wetter sich nicht an die Regenschauer-Prognosen für Dienstag und Mittwoch hält.

Bilanz der ersten Woche

Die erste Lesewoche liegt hinter uns, und mit Muskat Ottonel und Grünem Veltliner sind bereits zwei Sorten komplett abgeerntet. Gestern haben wir dann auch noch gut die Hälfte des Zweigelt geschafft, den wir voraussichtlich am Montag abschließen werden. Wie in einem trockenen Jahr zu erwarten sind die Trauben sehr gesund und dementsprechend schnell zu ernten. … Weiterlesen

Kellerroutine

Nach der morgentlichen Presshaus-Reinigung und der Gärbeobachtung der schon gärenden „Stürme“ kümmere ich mich vormittags um den Most des Vortages. Dichte, Zuckergrade, pH-Wert und Säure werden gemessen und dann folgt das Entschleimen in den passenden Gärbehälter. Dabei trenne ich den relativ klaren Saft vom über Nacht abgesunkenen Bodensatz aus Fruchtfleisch, Staubteilchen und dem zur Vorbeugung … Weiterlesen

Küchendienst

Das gemeinsame Mittagessen ist ein wichtiger Teil unserer Weinlese. Es vereinfacht die Organisation, trägt aber vor allem zur Motivation unserer Helfer bei. Lesen ist zwar keine besonders schwere Arbeit, aber die frische Luft macht hungrig. Seit ihrer Jugend kümmert sich meine Mutter darum, statt der ganzjährigen zwei, drei, vier, vielleicht einmal sechs Portionen wochenlang für … Weiterlesen

Grüner Veltliner 2017

Die nächsten Wochen sind die anstrengendsten des ganzen Weinjahres, in denen man mitunter an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit gerät. Trotzdem ist heute für mich ein Tag der Freude: Wir haben die Weinlese begonnen und der erste Wagen Grüner Veltliner 2017 ist schon in der Presse!

Es war einmal ein Plan

In der Weinlesezeit halten Pläne oft nicht lang. Das Wetter, der unübersichtliche Reifeverlauf der vielen verschiedenen Parzellen und Sorten, die Logistik und unvorhersehbare Zwischenfälle können in wenigen Stunden alles ändern. Nicht erst einmal hat meine Mutter das Mittagessen zum falschen Weingarten gebracht, weil mein Vater und ich den beim Frühstück gemeinsam mit ihr ausgeheckten Plan … Weiterlesen

Der Termin steht

Wie berichtet war nach der frühen Blüte um dem Beginn der Umfärbung Mitte Juli mit einer frühen Weinlese zu rechnen. Während mein Bauchgefühl bisher den 11. September für wahrscheinlich hielt, war mein Vater eher schon beim 4. des Monats. Vorgestern habe ich die ersten konkreten Reifemessungen in unseren Weingärten durchgeführt und dabei war schnell klar, … Weiterlesen

Mal was Neues!

Die Unwetterfront von Donnerstag-Abend war zum Glück hagelfrei. Ganz ohne Schaden sind wir allerdings nicht davongekommen, denn der orkanartige Wind hat uns eine ganze Rebzeile in der Ried Hofwiesörter geknickt. Trotz ähnlicher Bilder im Internet konnte ich mir das für unsere Weingärten nicht vorstellen und habe den Schaden deshalb erst heute bemerkt. Die Betonpfähle sind … Weiterlesen

Auf ins Finale

Das Weinjahr 2017 geht ins Finale. Nur zwei Wochen nach der ersten blauen Zweigelt-Beere ist auch der spätreife Cabernet Sauvignon mitten im Umfärben. Bei allen Weißweinsorten finden sich bereits erste weiche Beeren und die vom Muskat Ottonel schmecken auch schon nach Muskat. Trotz kleinerer Regenfälle Mitte Juli ist es nach wie vor sehr trocken, aktuell … Weiterlesen

Aus dem Weinbauern-Bilderbuch

Trotz anhaltender Trockenheit entwickeln sich die Reben bisher prächtig. Selbst der heuer erst gepflanzte Chardonnay wächst unbekümmert vor sich hin und die Jungreben aus dem Vorjahr sind sowieso eine Sensation.

Bei guter Pflege einer Junganlage wachsen die Reben im ersten Jahr normalerweise einen guten Meter und nach entsprechendem Rückschnitt im zweiten zwei Meter oder mehr. Daraus wird dann der Stamm des neuen Weinstockes und im dritten Jahr ist mit einer kleinen Ernte zu rechnen

Der größere Teil unseres Muskat Ottonel in der Riede Satzwiesort war aber bereits im ersten Jahr kräftig genug, um einen Stamm zu bilden. Und weil die Reben so schön dastehen, werden wir ihnen heuer im zweiten Jahr auch die Trauben belassen.

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Früher als erwartet

Früher als erwartet haben wir gestern die ersten geöffneten Blüten in unseren Weingärten gefunden. Nach dem Wetterumschwung zu Ostern und den zwei, drei kalten Wochen danach hätte ich nicht gedacht, dass die Reben noch im Mai soweit sein werden. Jetzt hoffen wir auf warmes, aber nicht extrem heißes Wetter ohne lange Regenphasen in den nächsten … Weiterlesen

Mehr als haarscharf (?)

Wahrscheinlich haben wir Glück gehabt. Großes Glück. Der Wind ist auch in der vergangenen Nacht nie ganz eingeschlafen, der Himmel nie ganz aufgeklart. Deshalb waren es dann am Ende nur ca. -0,5°C, und die nur in den etwas höheren Lagen. Frostschäden gibt es trotzdem, allerdings – so glauben wir, wissen werden wir es erst in … Weiterlesen

Was soll ich sagen?

Dichtes Schneetreiben am 19. April. Weiße Dächer und langsam auch schneebedeckte Böden. Schon jetzt um 17.30 Uhr nur noch knapp über dem Gefrierpunkt. Und es dürfte in den nächsten Tagen nicht besser werden.

Das große Zittern

Wenn die Meteorologen Recht behalten, steht uns in den nächsten Tagen ein ähnliches Wetterphänomen bevor, das uns im Vorjahr ein Drittel der Ernte gekostet hat. Arktische Kaltluft strömt bis nach Mitteleuropa und könnte uns mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erneut Spätfrostschäden bescheren. Wie oft haben wir schon auf Regen gehofft, obwohl Trockenheit prognostiziert war. Wie … Weiterlesen

Auf ein Neues

Der Frühling ist da, und wie fast immer in den letzten Jahren ziemlich abrupt. Nur wenige Wochen nach den letzten Eisschollen am Neusiedlersee verzeichneten die Wetterstatistiker bereits den ersten Sommertag (d.h. Temperaturen über 25°C). Mitte März – im Vergleich mit anderen Jahren gar nicht besonders früh – haben sich die ersten Mandelblüten geöffnet, und die … Weiterlesen

Spätfrostfolgen (1)

Der Spätfrost des vergangenen Jahres hatte nicht nur auf die Trauben, sondern auch auf die Triebe der Weinreben große Auswirkungen. So werden wir derzeit beim Rebschnitt tagtäglich an den verhängnisvollen April 2016 erinnert. Immer noch sieht man die vertrockneten, winzig kleinen Blätter der erfrorenen Triebe an den Fruchtruten. Und dort wo nur die Triebspitze vom Frost … Weiterlesen

Langsame Entfaltung

Vor zwei Wochen haben wir die Weinlese 2016 abgeschlossen. Das Warten nach dem ersten Anlauf zu einer süßen Auslese wurde belohnt und wir konnten auch den restlichen Weißburgunder in dieser Prädikatsstufe ernten. In der Zwischenzeit haben alle Rotweine im Keller den biologischen Säureabbau hinter sich gebracht und werden dieser Tage zum ersten Mal abgezogen. Die … Weiterlesen

Mühsames Finish

Vergangene Woche haben wir den Traminer und einen Teil des verbliebenen Weißburgunders gelesen. Ersterer lag deutlich in der Prädikatsstufe Auslese, zweiterer nur sehr knapp, weshalb wir nur eine Teilmenge geerntet und zum Traminer gegeben haben. In beiden Weingärten gestaltete sich die Lese äußerst mühsam, da viele Beeren und auch ganze Trauben von Essigbakterien befallen und … Weiterlesen

Fast fertig

Vorgestern haben wir mit dem Cabernet Sauvignon die Lese der trockenen Weine abgeschlossen. Bei der Blaufränkisch-Ernte vor zwei Wochen war es kurzzeitig recht kühl, aber diesem Zwischenspiel folgte eine weitere sonnig-warme Woche, die wir dem Cabernet unbedingt noch gönnen wollten. Seit dem Wochenende war es dann wieder kühl und unbeständig, aber die großen Regenmengen blieben … Weiterlesen

Eingenetzt

Vergangene Woche haben wir mit ein klein wenig Welschriesling, vielerlei Weißburgunder, vier Chargen Blaufränkisch und einem Teil des Traminers die Hauptlese abgeschlossen. Der Blaufränkisch war perfekt in Qualität und nicht schlecht in der Menge, aber bei Weißburgunder und Traminer haben der letzte Regen und das warme Wetter in einigen Lagen deutliche Spuren in Form von … Weiterlesen

Es geht voran

Die zweite – erneut sehr heiße – Lesewoche liegt hinter uns und mittlerweile sind die meisten Weißweine und der Zweigelt im Keller. Gestern Samstag hat deutlich abgekühlt und kurz, aber sehr intensiv geregnet. Da es nach dem Regen praktisch windstill war, blieben die Trauben bis heute nass. Nun gilt es den Weißburgunder und das bißchen Welschriesling … Weiterlesen

Licht und Schatten

Der heute gelesene Chardonnay zeigt, wie eng Licht und Schatten heuer beinander liegen. Perfekt reife und gesunde Trauben in der Ried Kräften bei einem für diese Qualität außerordentlichen Ertrag von (umgerechnet) 100 hl/ha. Vereinzelte, nach dem Totalfrost (hier im Video) nachgewachsene ebenfalls sehr schöne Trauben am Goldberg bei (umgerechnet) 15 hl/ha. Und gar kein Ertrag … Weiterlesen

Heiße Herausforderung

2016 ist kein extrem frühes Jahr. Trotzdem plagt uns die Hitze bei der Weinlese, weil der September seit unserem Erntebeginn und auch noch zumindest bis zum kommenden Wochenende ungewöhnlich warm ist. Unsere tapferen Lesehelfer halten trotz Temperaturen an die 30°C oder gar darüber brav durch, und ich gebe im  Keller was ich kann, um die Trauben … Weiterlesen

Auftakt geschafft

Die ersten vier Lesetage mit kleiner Mannschaft liegen hinter uns, und der gesamte Muskat Ottonel jetzt im Keller. Reife, weitgehend gesunde Trauben mit einem für diese Sorte bei dieser Reife ungewöhnlich hohem Säuregehalt lassen uns auf einen guten Wein hoffen. Die Menge liegt bei rund 40 Prozent einer Normalernte, was angesichts der noch niedrigeren Erwartung … Weiterlesen

Schrecksekunde

Weinpressen stehen das ganze Jahr über unbenutzt herum und werden – welche Überraschung – nur während der Lese kaputt. Um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen habe ich es mir deshalb angewöhnt, unsere Presse rechtzeitig vor der Ernte auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Das hat vor einer Woche auch problemlos funktioniert, denn die Batterie, über deren Entladung mich … Weiterlesen

Zuckerwettstreit

Foto: Jerzy Bin

Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl,
während des Krieges und nach der Jagd.

Wäre Bismarck nicht Politiker (und Jäger?) gewesen, sondern Weinbauer in der heutigen Zeit, würde dieser Spruch (der wahrscheinlich gar nicht von ihm selbst stammt) wohl anders lauten. Die Zeit der Traubenreife und der Weinlese paßt nämlich auch wunderbar in diese Aufzählung.

Bis in die 1980er-Jahre unterschied sich die Reife der Trauben der verschiedenen Weinbauern in unserer Region kaum. Alle Weingärten wurden nach dem gleichen System bewirtschaftet, die Erträge waren überall ähnlich hoch und die Lese wurde bis zur Überreife und beginnendem Botrytisbefall hinausgeschoben.

Die Traubenreife, sprich die Zuckergrade, hochzulügen war damals kein großes Thema. Den Kunden wäre es egal gewesen, und den Weinbauernkollegen gegenüber ziemlich sinnlos.

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Zeit der Reife

In den vergangenen sonnig-warmen Tagen haben die Trauben einen großen Sprung nach vorne gemacht. Und so wie die Trauben reifen derzeit auch unsere Ernteprognosen. Heute habe ich die ersten Reifemessungen durchgeführt, aber noch ist die Datenlage viel zu unsicher. Stimmen die Werte? Warum passen die Relationen zwischen den verschiedenen Sorten nicht immer? Liegt es am … Weiterlesen