Nach gut zwei Wochen auf der Maische habe ich heute den zuletzt gelesenen Blaufränkisch und unseren Cabernet Sauvignon gepresst. Die anderen Rotweine im Keller haben bereits den Säureabbau beendet, und bis auf unseren Traminer die Weißen auch schon mit der Gärung fertig.
Damit endet zwei Wochen nach der Ernte der letzten Trauben auch für den Kellermeister die Weinlese und im Keller herrscht wieder Normalbetrieb: Verkosten, kontrollieren, gegebenenfalls umziehen und laufend auffüllen. Je länger die Jungweine vor sich hin reifen, umso größer werden die Zeitabstände zwischen den einzelnen Arbeiten.
Im Gegensatz zur Nonstop-Lese 2006 kam während der heurigen Ernte nur relativ selten echter Streß auf. Zahlreiche Unterbrechungen, sei es durch Regen erzwungen oder durch schönes Wetter und Optimismus möglich gemacht, haben für Pausen gesorgt, in denen ich immer wieder liegengebliebene, weniger wichtige Dinge nachholen konnte.
Im Moment sieht es danach aus, als ob 2007 als guter bis sehr guter Jahrgang in die Annalen eingehen könnte. Die Trauben waren bei der Ernte geschmacklich reif, frei von Fäulnis und wiesen in den allermeisten Fällen einen ausreichenden mittleren Säuregehalt auf. Anders als während der Hitzewelle im Juli befürchtet, zeigen die Weine keine marmeladig-überreifen Aromen und haben einen moderaten Alkoholgehalt.
Nicht zuletzt wegen der Regenfälle knapp vor und während der Ernte ist auch der Ertrag durchaus zufriedenstellend. Grund genug, um angesichts der traditionellen Erntedankfeiern am kommenden Sonntag auch tatächlich Dankbarkeit zu empfinden.
Hallo lieber Bernhard Fiedler,möchte gern mehr über den Säureabbau erfahren. Mein Dornfelder-Regent ist nach reichlicher Maischegärung soweit zum Beimpfen mit Milchsäurebakterien, Arauner hat aber nur grosse Abfüllmengen zur Auslieferung bereitstehen,sodass es für mich nicht lohnt.Ein Weingut informierte mich,dass sich Milchsäurebakterien doch von selbst entwickeln würden?
Viele Grüsse ! Kurt Liebsch
http://www.bernhard-fiedler.at/weblog/?p=131