Geschafft!

Pünktlich zum Mittagessen haben wir gestern, am Dienstag, dem 10. Oktober mit den letzten Trauben einer hochgradigen Auslese vom Pinot blanc die Weinlese 2006 abgeschlossen.

Seit Montag, den 25. September waren wir gemeinsam mit unseren Helfern beschäftigt, einen guten und auch mengenmäßig nicht so kleinen Jahrgang sicher nach Hause zu bringen.

Selten war eine Lese so dichtgedrängt, da alle Trauben fast gleichzeitig reif waren und ihr Gesundheitszustand kaum ein weiteres Warten zugelassen hätte. Während üblicherweise auf eine Hauptlesewoche nach Unterbrechungen mehrere zwei- bis dreitägige Leseintervalle folgen, ging es heuer durch. Nur am ersten Sonntag und an einem Regentag wurde pausiert, am zweiten Sonntag wurde vormittags der Cabernet fertiggelesen.

Selten hatten wir auch so schönes und zuverlässiges Lesewetter: Nur ein Regentag, nur ein Tag mit echtem Morgennebel und ansonsten sonniges, trockenes und leicht windiges Wetter.

Selten gab es auch so wenige Stare zu sehen, wie heuer. Während 2004 die Menge einiger Barriquefässer vom besten Blaufränkischen und vom Cabernet den gefräßigen Vögeln zum Opfer fiel und im Vorjahr auch ein nennenswerter Schaden entstanden ist, paßt die von den Staren gefressene Menge heuer vermutlich in eine oder zwei Scheibtruhen. Ein richtig großer Star-Schwarm, wie er vor allem in der Endphase der Ernte bei uns fast jedes Jahr zu sehen ist, verdunkelt tatsächlich die Sonne. Auch wenn unsere Feldhüter versuchen, die Vögel zu vertreiben oder zumindest in Bewegung zu halten, ein Star geht nicht hungrig zu Bett (wie ein Kollege einmal sagte). Und für eine Beere, die der Star frißt, krallt er zehn Beeren zu Boden, was den eigentlichen Schaden ausmacht.

Wie ist er nun, der 2006er? Da und dort wird ja schon wieder heftigst spekuliert und der Jahrhundertjahrgang ausgerufen oder widerrufen. Nun, gut wird der 2006er auf alle Fälle. Die gesunden, unter eher kühleren Bedingungen gereiften Trauben lassen eine feine Fruchtaromatik erhoffen, gepaart mit einer eleganten Säurestruktur. Auch die Roten sind durchaus vielversprechend.

Um aber einigermaßen gesichert sagen zu können, ob 2006 „nur“ gut, sehr gut oder sogar mehr als das wird/ist, müssen zumindest noch ein paar Wochen vergehen. Bis dahin können sich die Jungweine ein klein wenig entwickeln und man wird sehen, ob die vereinzelt sehr reifen Beerenschalen, knapp vor der Fäulnis Auswirkungen auf die Weine haben (was derzeit eher nicht so aussieht).

Die Hoffnung auf einen außergewöhnlich guten Jahrgang für Weiß-, Rot- und Süßweine ist aus heutiger Sicht durchaus berechtigt…

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