Zweifellos gibt es Medienberichte, die ähnlich sorgfältig gemacht sind, wie guter Wein. Als optimistischer Mensch gehe ich sowohl beim Wein als auch beim Journalismus davon aus, daß es sich um die überwiegende Mehrheit handelt.
Wird ein Wein bewußt oder aus Schlampigkeit unsauber hergestellt, kann das (fast) jeder schmecken. Wenn hingegen journalistisch geschlampt wird, ist das für den Zuseher/Hörer/Leser nur in jenen Teilbereichen erkennbar, in denen er selbst kompetent ist. Die Mehrzahl der Medienkonsumenten kann den Wahrheitsgehalt eines Beitrages nicht einschätzen. Aber selbst wenn man Medienberichten skeptisch gegenübersteht, läßt sich nicht verhindern, daß man von ihnen beeinflußt wird. Latente Vorurteile werden bestätigt, das Konsumverhalten verändert und das Mißtrauen gegenüber allem und jedem befördert.
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