Wie es sich für einen Familienbetrieb im eigentlichen Wortsinn gehört, erledigen bei uns den Großteil der Arbeit in Weingarten, Keller und Verkauf meine Eltern, meine Frau, deren Eltern und unsere Kinder sowie meine Wenigkeit. Weil wir aber keine Großfamilie sind wie früher üblich, sind wir sehr dankbar für die Hilfe von Laci und Andrea bei der Handarbeit im Weingarten.
Zur Weinlese benötigen wir natürlich noch ein paar Hände mehr, und ich bin froh, auf das allerbeste Ernteteam von allen zählen zu können. Laci, Andrea, Sorin, Elena, Erik, Elisabeth, Mark, Angela und Toni sind aber für uns nicht nur Lesehelfer, sondern auch liebe Gäste. Dementsprechend behandeln wir sie nicht nur fair und bezahlen sie ordnungsgemäß (was verschiedenen Medienberichten zufolge beides leider nicht überall in der Landwirtschaft der Fall sein dürfte), sondern wir bemühen uns auch, gute Gastgeber zu sein.
Dabei spielt die Verpflegung natürlich eine enorm große Rolle. Vor allem das von meiner Mutter in rauen Mengen täglich frisch gekochte Mittagessen (bei dem ich hin und wieder assistieren darf) liefert nicht nur die nötige Energie für die Arbeit, sondern sorgt auch für eine gute Stimmung im Team. Sprach- und Mentalitätsunterschiede spielen keine Rolle, wenn man nicht nur gemeinsam arbeitet, sondern auch gemeinsam isst und trinkt.
Allen, die auf Grund der Entfernung nicht täglich nach Hause fahren können, bieten wir selbstverständlich eine Unterkunft. Dafür kann ich glücklicherweise auf das den Großteil des Jahres ungenutzte Haus meiner verstorbenen Großeltern zurückgreifen. Statt in zugigen, abgewohnten Baucontainern zu hausen, wie sie in manchen Berichten über Saisonarbeiter zu sehen sind, wohnen unsere Arbeitsgäste dort vom Möbelstil her zwar nicht ganz zeitgemäß, dafür aber ordentlich und sauber. Und sie haben einen großen, ruhigen Innenhof zum Entspannen nach Feierabend und am Wochenende.
Der ordentliche Umgang mit Mitarbeitern mag vielleicht nicht allen bei diesem Thema in den Sinn kommen, ist aber selbstverständlich auch ein wichtiger Aspekt unserer nachhaltigen Bewirtschaftungsweise. Mehr über den Begriff der Nachhaltigkeit und unsere Zertifizierung gibt es in diesem Beitrag zu lesen. Und weitere diesbezügliche Maßnahmen beschreibe ich (nach und nach) in verschiedenen Beiträgen in der Kategorie „Nachhaltigkeit“.