Viele Hände, schnelles Ende

Für uns Weinbauern ist die Lese der Höhepunkt des Weinjahres. Gilt es doch die Früchte der Arbeit von Jänner bis September zum richtigen Zeitpunkt in bestmöglicher Qualität nach Hause zu bringen. Diese Aufgabe überlassen wir in unserem Weingut keiner Maschine, sondern legen sie vertrauensvoll in die Hände unserer fleißigen Erntemannschaft, der wir auch heuer wieder zu großem Dank für ihren unermüdlichen Einsatz verpflichtet sind:

Laci aus der ungarischen Nachbarschaft schneidet nicht nur Trauben von den Reben, sondern fährt auch mit dem Traktor. Seine Frau Andrea und er unterstützen uns das ganze Jahr über bei der Weingartenpflege und dementsprechend gut kennen sie die Besonderheiten unserer Rieden.

Auch Sorin ist schon lange Zeit mit dabei. Er arbeitet in Rumänien bei der Bahn und kommt seit vielen Jahren für die Ernte und als Chef an der Roabá (rumänisch), der Talicska (ungarisch) bzw. der Scheibtruhe zu uns. Abwechselnd mit Laci leert er die Trauben in die Großkisten auf dem Wagen.

Ebenfalls lang gediente treue Erntehelfer und mittlerweile auch liebe Freunde sind Toni und Angela aus der Steiermark. Als sie noch berufstätig waren, haben sie sich für unsere Lese Urlaub genommen. Jetzt in der Pension sind sie selbst bei kurzfristigen wetterbedingten Verschiebungen immer zur Stelle.

Elisabeth und ihre Tochter Judit waren nach 2020 heuer zum zweiten Mal dabei. Sie kommen aus unserer ungarischen Nachbargemeinde Fertörakos bzw. Kroisbach und pendeln jeden Tag mit dem Fahrrad über die Grenze. Die zweite Lese war es auch für Erik aus der Slowakei. Voriges Jahr haben wir ihn über die gleiche Bekannte wie Elisabeth und Judit kennen- und schätzen gelernt. Wenn nicht gerade Lockdown ist, arbeitet er als Bühnentechniker in der Oper in Bratislava.

Ebenfalls heuer bereits zum zweiten Mal für zwei Tage mitgeholfen hat Bettina, die Frau eines deutschen Pfarrers, der als Urlauberseelsorger in Mörbisch immer wieder Arbeit mit Urlaub verbindet und vor zwei Jahren selbst auch schon Weinleseluft geschnuppert hat.

Eine große Hilfe sind natürlich meine Schwiegereltern Greti und Gerhard, sowie Tante Maria. Besonders wichtig war ihre Unterstützung heuer bei der süßen Auslese. Drei Wochen nach der Haupternte konnte uns der Großteil des Teams nämlich wegen der weiten Anreise verständlicherweise nicht mehr helfen. Gut, dass für solche Fälle Nachbarin Ella und unsere liebe Freundin Ilse parat stehen, beide erfahrene Weinleserinnen.

Auch unsere Kinder Anna und Viktoria waren bei der Auslese mit dabei, wie auch schon während der Haupternte, wenn Studium und Schule es zugelassen haben. Und meine Frau Birgit ist natürlich ebenfalls Teil der Crew.

Mein Vater Gerhard hat die Mannschaft und Logistik im Blick, erntet aber auch selbst den ganzen langen Tag, während sich meine Mutter Elfi um die um Unterbringung und vor allem die tägliche Verpflegung des großen Teams kümmert und Büro und Weinverkauf am laufen hält. Dabei kommt sie natürlich genausowenig zum Lesen wie ich, denn ich habe alle Hände voll zu tun, um die von den vielen Helfern sorgfältig geernteten Trauben genau so sorgfältig in Presshaus und Keller zu verarbeiten.

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