Rebschnitt (7)

In meinem zweiten Blog-Winter widme ich mich auch dem Rebschnitt. Unterhalb des ersten Beitrages entsteht nach und nach ein Überblick über die gesamte Serie in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen.

Minimal Pruning

Nicht alle wirtschaftlich genützten Weinstöcke werden tatsächlich geschnitten. Australische Weinbaufachleute haben das System des Minimalschnittes entwickelt, das mit nur einer geringfügigen maschinellen Einkürzung der Triebe im Winter auskommt.

Dabei erbringt der Weinstock jede Menge wild verteilte kurze Triebe mit kleinen Blättern und ebensolchen Trauben. In trocken-heißem Klima mit Bewässerung und maschineller Ernte lassen sich auf diese Weise hohe Traubenerträge und vertretbare Qualitäten produzieren, die aber zu Lasten der Langlebigkeit des Weingartens gehen.

In kühleren und feuchteren Gebieten machen das stärkere Wachstum und die wegen der schlecht durchlüfteten Blattmasse schwer unter Kontrolle zu haltenden Mehltauerkrankungen das Minimalschnittsystem zu einem mehr oder weniger großen Risiko.

Wie auch das Experiment des Weinviertel-Winzerbloggers BC zeigt, schwanken die Ergebnisse bei dieser Art der Bewirtschaftung zwischen ausgezeichnet und bescheiden. Und in letzterem Fall helfen dem Winzer die dramatisch niedrigeren Produktionskosten auch nur bedingt weiter.

3 Gedanken zu „Rebschnitt (7)“

  1. Hallo Bernhard,

    bezüglich Krankheiten hatten wir in den ersten drei Jahren kaum Probleme, bis auf verstärkten Pockenmilbenbefall im ersten Jahr. Einen Vorteil bietet das System auf jeden Fall bei Botrytis. Aufgrund der lockeren Trauben hatten wir keine nennenswerte Fäulnis, obwohl wir keine Spezialbehandlung gegen Botrytis gemacht hatten.
    BC

  2. Danke für die Infos, BC!

    Ich nehme an, dass eine Umstellung des gesamten Betriebes wohl trotzdem nicht geplant ist, oder?

    Grüße ins Weinviertel

    Bernhard

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