…lautet offenbar: „Probieren wird man es ja noch dürfen.“
Anders ist diese Reaktion auf meine Beschwerde wegen der von mir nicht autorisierten Veröffentlichung dieses Beitrages von mir auf gleich drei (!) Seiten von Tvino wohl nicht zu verstehen:
Lieber Bernhard Fiedler
vielen Dank für den Hinweis. Das TVINO Team nutzt Posterous sehr gern, um auf spannende Inhalte im Social Web hinzuweisen. Wir nutzen dazu die automatisierte “Share on Posterous” Funktion, die automatisch am Ende jedes Postings einen Link auf den jeweiligen Urheber setzt. Wenn der jeweilige Urheber damit Probleme hat, dann gehen wir gern seinen Wünschen nach und löschen das Posting wieder. Dies ist zwar weder im Sinne von Posterous, noch steigert das seinen eigenen Traffic, aber die Wünsche des Urhebers nehmen wir sehr ernst. Insofern vielen Dank für den Hinweis. Herzliche Grüße für das TVINO Team, Eure Stephie
Nein, das war keine Schwäche der Posterous-Software, wie hier vermutet und von Frau Stephie angedeutet. Das gleiche Muster praktizierte Tvino nämlich auch bei WordPress und Blogspot. Und offenbar nicht nur bei mir (1, 2).
Das ist entweder eine völlige Inkompetenz der handelnden Personen in Sachen Urheberrecht, die für mich die Frage aufwirft, ob sie wirklich den richtigen Job haben.
Oder es ist kalte Berechnung eines „Großen“, der meint, mit den „Kleinen“ tun und lassen zu können, was er will. Die sollen sich mal nicht so haben, immerhin kriegen sie ja auch ein bißchen Traffic ab…
Immerhin hat man meine Beschwerde jetzt ernst genug genommen, um meine Texte bzw. gleich die ganzen Seiten vom Netz zu nehmen. Wirklich verstanden haben/verstehen wollen dürfte man aber nicht, worum es eigentlich geht.
EDIT: Zeitgleich mit diesem Beitrag hat Hendrik Thoma diese Entschuldigung gepostet, die ich gerne annehme, auch wenn sie sich selbst einigermaßen revidiert.
In Sachen Urheberrecht gibt es nämlich keine „grundsätzlich unterschliedlichen Auffassungen„, auch nicht wenn man es „Empfehlungscharakter den das Netz bietet“ nennt. Das hat auch nichts mit „Revierdenken“ zu tun, und dass der Verfasser, also ich, genannt war habe ich a) nie bestritten und ändert b) nichts am Problem, wenn Sie oder Ihr Team ihn bei vollständiger Übernahme seines Textes nicht VORHER gefragt haben.
Lieber Bernhard,
meine Äußerung über Twitter war lediglich auf posterous bezogen und geschah auch nur in Kenntnis von den Texten dort. Was das Urheberrecht betrifft, so muss ich Dir da vollkommen zustimmen. Selbst nach sehr liberalen Rechtsauffassungen ist nach allerspätestens zwei Sätzen Schluss mit dem Zitat. Ich würde jedoch nicht nur schlechte Motive unterstellen. Ich kenne aber auch die Verärgerung aus eigener Erfahrung darüber, dass eigene Texte und Bilder von Anderen mit kommerziellem Hintergrund verwertet wurden.
Ob es tatsächlich um ein Problem der „Großen“ und „Kleinen“ ist, mag ich nicht einzuschätzen. Ich sehe nur, dass einige neuere Leute im Netz Probleme haben. Und das betrifft nicht nur eine juristische Ebene, sondern auch so etwas wie Netikette. Man kann ja mal gerne bei den „Jüngeren“ Blogs sich die Problematik Bilder anschauen. Ich möchte bezweifeln, dass immer bei fremden Fotos jeweils ein Nutzungsrecht eingeholt wurde.