Die Hauptlesewoche liegt hinter uns, und da wir auch bereits davor einige Weingärten geerntet haben, sind mittlerweile rund drei Viertel des Jahrgangs im Keller.
Die besten Parzellen vom Blaufränkisch, der Cabernet Sauvignon sowie Traminer und Weißburgunder für eine süße Auslese hängen jetzt noch draußen. Da es sich um keine großen Mengen handelt, sind wir relativ flexibel und können uns je nach Wetterbericht auch recht kurzfristig zur Lese entschließen.
Bisher verlief die Ernte aus mehreren Gründen so entspannt wie selten. Die ungewöhnlichen Reifeunterschiede der verschiedenen Sorten und die dem folgende Lese in Etappen mit mehreren Pausen hat mir zwischendurch genug Zeit für jene Arbeiten gelassen, die sonst meist in den Abend- oder Nachtstunden erledigt werden.
Auch die Qualität der bisher eingebrachten Trauben hat das ihre zum Wohlbefinden des Kellermeisters beigetragen. Und die Tatsache, dass es heuer wesentlich geringere Mengen zu verarbeiten gibt, hielt den Stress ebenso in Grenzen.
Wobei letzteres natürlich auch weniger positive Auswirkungen hat. Aber diese zu verdrängen ist angesichts der vielversprechenden Trauben ein Leichtes.
Freut mich für Euch, dass das Jahr nach dem für mich als Laien extrem ungünstig-feucht erscheinenden Frühsommer nun so einen versöhnlichen Ausklang fand: Hoffnung und Vertrauen in die Natur scheinen sich in Kombination mit „sauberem Handwerksverständnis“ bei Euch auch angesichts unterschiedlichster Wetterverhältnisse ideal zu ergänzen!