Die Weinlese läuft auf Hochtouren. Der Muskat von voriger Woche nähert sich schon der Endgärphase, die verschiedenen Maischetanks vom Zweigelt sind schon fast „durch“ und werden ab Montag nach und nach gepreßt, um Platz für den Blaufränkisch zu schaffen.
Pinot blanc und Chardonnay sind komplett (bis auf einen Weingarten, bei dem wir auf einen Botrytis-Süßwein spekulieren) gelesen und liegen zwischen gut 18 und 20 °KMW. Die während der Reife lange Zeit sehr hohe Säure hat sich bis zu Lese doch weitgehend in einem verträglichen Ausmaß eingependelt. Da wir heuer mit etwas mehr Weinsteinausfall während der Gärung rechnen, sollten im fertigen Wein kaum Korrekturen notwendig sein.
Grüner Veltliner und Welschriesling sind zum Teil bereits im Keller und werden heute und voraussichtlich am Montag weitergelesen. Auch hier das gleiche Bild: Relativ hohe Zuckergrade bei durchaus zufriedenstellendem Ertrag, hohen Säurewerten und sehr reifen, aber (noch) nicht botrytisbefallenen Traubenschalen.
Für nächste Woche ist auch schon der Blaufränkisch angedacht. Auch wenn er noch nicht die perfekte physiologische Reife haben sollte (was ich nur vermuten kann, da ich schon einige Tage nicht mehr draußen war), das hohe Botrytisrisiko läßt ein Warten wahrscheinlich nicht mehr zu.
Morgen Sonntag ist Lesepause, damit ich im Keller auch jene weniger wichtigen Dinge nachholen kann, die im „Tagesgeschäft“ der letzten Woche liegengeblieben sind. Täglich 5.000 bis 10.000 Kilo Trauben sorgfältigst und in verschiedenen kleineren und größeren Chargen zu verarbeiten stellt ziemliche Ansprüche an die Logistik. Zumal jetzt auch schon einige Tanks und Fässer im Keller gären und dementsprechende Aufmerksamkeit bedürfen und die hohen Erntetemperaturen ein noch rascheres Arbeiten erfordern, als sonst.
Aber egal wie warm oder kalt es nächste Woche wird: Ich bin mit allem zufrieden, solange es nicht regnet.