Obwohl das Wetter etwas besser geworden ist, besteht heuer kaum noch die Gefahr von übermäßiger Hitze und Sonneneinstrahlung.
Sonnige, aber für Ende August außergewöhnlich kühle Tage sind für die meisten Sorten jetzt durchaus positiv, wenn die Trauben gesund bleiben und wir die Ernte lange genug hinauszögern können. Niedrige Temperaturen bei der Reife erhalten mehr Säure in den Trauben und fördern die Aromatik und Eleganz der Weine.
Dem spätreifen Cabernet kommen solche Bedingungen aber nicht unbedingt entgegen. Er braucht die Sonne nicht nur auf den Blättern, die via Fotosynthese Zucker für die Traubenreife produzieren, sondern in einem Jahr wie heuer auch auf den Trauben. Nur wenn diese warm genug sind, verlieren sie ihre grün-grasigen Aromen und entwickeln den unverkennbaren Johannisbeergeschmack des Cabernet.
Damit der 2014er nicht unreif schmeckt, vergönnen wir den Cabernet-Trauben heuer ein besonderes Sonnenbad und haben in den letzten Tagen auch die Traubenzone auf der Südseite unserer Rebzeilen entblättert, wie rechts auf dem Foto zu sehen.
Auf der Schattenseite der Stöcke haben wir schon vor längerer Zeit Blätter entfernt, um die Durchlüftung zu fördern. Die südseitigen Blätter haben wir bisher zur Beschattung belassen (wie links auf dem Foto), weil wir in den meisten Jahren im August eher mit Sonnenbrand als mit Sonnenmangel zu kämpfen haben.
Jetzt hängen die Cabernet-Trauben schön frei und können noch einige Wochen lang die Spätsommersonne genießen.