Meine Premiere als „Kellermeister“ bei der Weinlese nach meinem Schulabschluß 1993 brachte eine ziemlich ernüchternde Erkenntnis: 80 Prozent der Arbeit im Keller besteht aus Waschen.
Und kaum hat die Lese 2006 begonnen, stehe ich schon wieder stundenlang in Gummistiefeln und wasche Schläuche, Tanks, Presse, Rebler, Kübel und andere Gerätschaften. Während Weinreste nämlich auch nach ein paar Stunden noch relativ mühelos zu entfernen sind, trocknet der unvergorene Traubensaft recht schnell ein und ist dann nur mit dem doppelten Aufwand, mit Bürsten und Chemie zu entfernen. Außerdem ist der Traubensaft weit anfälliger für Mikroorganismen, sodaß Hygiene während der Ernte noch viel wichtiger ist, als sonst.
Die Vorgangsweise sieht daher folgendermaßen aus: Was auch immer ich benütze, nach dem Gebrauch wird es sofort gewaschen. Auch wenn ich es voraussichtlich eine halbe Stunde später wieder benötige.