Jahrgangsphänomen

Jahrgangsphänomen 2014 1

Seit Ende Oktober ist in vielen Weingärten etwas zu beobachten, was auch mein Vater in seiner mehr als 50jährigen Weinbauernlaufbahn noch nie gesehen hat: Anstatt sich auf den nahenden Winter vorzubereiten, treiben zahlreiche Knospen an den oberen Trieben der Rebstöcke kleine Blätter und kurze (Geiz-)Triebe als ob wir mitten im Frühling oder Sommer wären!

Wie es scheint, hat die verzögerte Entwicklung der Reben im heurigen Sommer die jüngeren Teile des Rebholzes nicht vollständig ausreifen lassen. Der milde Oktober gab den dort befindlichen Knospen dann das Gefühl, der Sommer wäre noch voll in Gang und die feuchtigkeitsbedingt starke Wuchskraft des Jahrgangs tat ein übriges.

Jahrgangsphänomen 2014

Wirklich schlimm ist dieses Jahrgangsphänomen zwar nicht, aber es signalisiert uns, dass die Reben noch weit von ihrer richtigen Winterruhe entfernt sind. Sollte es relativ schnell und übergangslos kalt werden, ist die Wahrscheinlichkeit von Frostschäden deshalb heuer sicherlich höher als sonst, zumal dieser Austrieb ja auch Reservestoffe verbraucht, die den Stöcken dann fehlen könnten.

Jahrgangsphänomen 2014 2

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