Auch wir lassen es uns zwischen Weihnachten und Neujahr meistens gut gehen. Es wird ein wenig aufwendiger gekocht als sonst, Weihnachtsbäckereien sind allgegenwärtig und natürlich kommt auch der eine oder andere besondere Tropfen ins Glas.
Vorgestern war es neben einem tollen Riesling 2011 von Karl-Josef Thul (mein zweiter „Internet-Kollege“ von der Mosel neben Harald Steffens) unser Pinot blanc aus dem Hitzejahr 1992. Und obwohl die Flasche (wie wegen eines Korkdichtheitsproblems leider praktisch alle unsere von diesem Jahrgang gefüllten Weißweine) keinen besonders guten Füllstand aufwies, präsentierte sich der 21 Jahre alte Wein sensationell gut.
Natürlich braucht es für eine solche Einschätzung ein gewisses Maß an Liebe zu und Erfahrung mit Altweinen, denn ihre reife aromatische Vielfalt erschließt sich dem Verkoster nicht ganz so leicht, wie die erfrischende Fruchtigkeit junger Weine. Andererseits sollte man aber auch nicht in die Falle tappen, ältere Jahrgänge allein wegen der Ehrfurcht vor dem Alter unabhängig von ihrem Auftreten für gut zu befinden.
Nach dem 1992er mußte dann auch noch sein Nachfolger aus dem Jahr 2006 dran glauben. Und obwohl jahrgangsbedingt von ganz anderer Stilistik (deutlich mehr Säure, ein kleiner Hauch Restzucker) scheint der auch auf einem sehr guten Weg zu sein…