Während man sich über die gute Qualität des Jahrgangs 2012 österreichweit recht einig zu sein scheint, geht die Zufriedenheit mit der Erntemenge in den einzelnen Weinbaugebieten weit auseinander.
Bei uns in der Region, aber auch im Mittelburgenland, in der Steiermark und einigen Teilgebieten Niederösterreichs, wo Winter- und Spätfrost, Hagel und Trockenheit die Ernte nicht (all zu sehr) dezimiert haben, sind die Keller durchschnittlich oder hin und wieder sogar ein wenig mehr als sonst gefüllt.
Aus dem sogenannten Seewinkel (dem Weinbaugebiet „Neusiedlersee“ also), dem niederösterreichischen Weinviertel, dem Kamptal und anderen Gegenden wird hingegen von leicht unterdurchschnittlichen bis hin zu sehr sehr kleinen Mengen berichtet.
Damit wird sicher auch die gesamtösterreichsiche Erntebilanz unter dem langjährigen Mittel liegen. Immerhin handelt es sich beim Weinviertel um das mit Abstand größte, beim Seewinkel um das zweitgrößte und beim Kamptal um das dritt- oder viertgrößte heimische Anbaugebiet.
Dass zwei davon auch Hauptanbaugebiete des Grünen Veltliners, der Leitsorte auf dem Markt für österreichische Weine sind, macht die Sache ebensowenig einfacher wie die Tatsache, dass es sich beim heurigen Jahrgang nach 2009 und 2010 um die dritte kleine Ernte in kurzer Folge handelt (wobei man faiererweise auch 2008 mit seinem reichen Ertrag erwähnen muß).
Die Preise auf dem freien Faßweinmarkt haben dementsprechend angezogen: Einfache Weißweinqualitäten werden bereits um etwa 1,20 Euro gehandelt, bei guten Rebsortenweinen, insbesondere vom Veltliner hingegen läuft der Preispoker noch und Gerüchte von 1,40 Euro und mehr machen die Runde.
Vom 2008er waren manche Weine unverkäuflich und auch gute Chargen wurden vom Handel um kaum mehr als 30 Cent geladen…
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