Vernetzt

Vogelnetz

Schon vor der Lese der letzten Blaufränkisch-Trauben am Montag haben wir unsere letzten beiden Weingärten mit Vogelschutznetzen vor den nach der Hauptlese immer gefährlicher werdenden Staren geschützt.

Vom Weißburgunder-Weingarten, der oben zu sehen ist, und vom Traminer hätten wir nämlich gerne eine schöne Auslese mit etwa 23°KMW. Und weil sich schon vergangene Woche abgezeichnet hat, dass heuer wohl länger dauern wird, als die gemeinschaftliche Stareabwehr anhält, sind wir mit den Netzen auf Nummer sicher gegangen, obwohl der Kosten- und Arbeitsaufwand dafür nicht ohne ist.

Es mag paradox erscheinen, aber das derzeit vorherrschende grandiose Spätsommerwetter ist für unsere Absichten einfach zu gut. Die Reben haben die Zuckerbildung mittlerweile weitgehend eingestellt, und die vollreifen Trauben liegen seit mindestens einer Woche weitgehend unverändert zwischen 19 und 21°KMW.

Der Sprung zur Auslese gelingt nur, wenn Wasser aus den Beeren verdunstet und die Trauben schrumpfen. Und wenn man nicht das Glück hat, dass einem der Sonnenbrand auf den südseitigen Trauben ausnahmsweise einmal vorteilhaft konzentrierte Beeren beschert wie Armin Kobler hier in Südtirol, dann bleibt nur das Warten auf die Botrytis.

Damit dieser Edelfäulepilz die Traubenschalen aber weich und durchlässig machen kann, braucht er Feuchtigkeit in Form von Tau, Nebel oder einem leichten Regen. Nach der Pilzinfektion wäre dann wiederum trockenes Wetter ideal, damit das Wasser durch die porösen Beerenschalen verdunsten und sich der Zucker konzentrieren kann.

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