Heute durfte ich ein großes, modernes Weingut besichtigen, das nicht zuletzt dank massiver Investitionen in den letzten Jahren in allen Weinmedien sehr präsent ist.
Bei der Wahl der Etiketten, der Präsentation und natürlich der Kellereinrichtung wurde zweifellos nichts dem Zufall überlassen. Professionalität von A bis Z. Man muß schon ein chronischer Nörgler sein, um sich daran zu stoßen, dass dieser Perfektionismus etwas zu gewollt, zu durchschaubar ist.
Ein solider Vorzeigebetrieb also, könnte man jenseits aller geschmacklichen Fragen meinen.
Der Zufall wollte es allerdings, dass mir im Verkostungsraum eine Flasche in die Hände fiel, deren Herkunftsbezeichnung widersprüchlich – um nicht zu sagen grob gesetzeswidrig – war.
Was zumindest für mich die Frage aufwirft, ob man in einem solchen Haus auch nicht mehr Ahnung vom Bezeichnungsrecht hat, als der kleine Hobbyweinbauer von nebenan. Oder ob man die diesbezüglichen Regelungen bewußt ignoriert.
Wirklich sympathisch ist mir keine der beiden Möglichkeiten.