Auch die geübtesten (Blind-)Verkoster sind nur Menschen. Und den besten von ihnen ist immer bewußt, dass irren zum Menschsein dazugehört und es in (Wein-)Geschmacksfragen niemals eine richtige, eine alleingültige Meinung geben kann.
Verkostungserlebnisse, die mich daran erinnern, zählen deshalb zu meinen wichtigsten Erfahrungen:
Auf dem Holzweg
Vor drei oder vier Jahren entschloß sich ein gut befreundeter Kollege, einige seiner leichteren Weißweine nicht mehr in Kleinmengen reinsortig, sondern als mittelkräftige weiße Einsteiger-Cuvée abzufüllen.
Um den neuen Wein entsprechend in Szene zu setzen, reichte er ihn natürlich auch zur Verkostung für einen renomierten österreichischen Weinführer ein. Prompt erhielt er für diesen Weintyp ungewöhnlich viele Punkte und eine schöne Beschreibung, die besonders den gelungenen Holzeinsatz hervorhob.
Dumm nur, dass die Cuvée aus Welschriesling, Weißburgunder und Co. nie ein Faß von innen gesehen hatte. Und schon gar kein kleines neues Barrique.
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